Saatkrähen – Der Falkner unterwegs in Ulm
In Ulm haben Lärm und Verschmutzung durch Saatkrähen deutlich zugenommen, besonders in der Innenstadt. Hier wurden 2025 über 70 Saatkrähennester gezählt.
Die Innenstadt erfüllt in Ulm zahlreiche Funktionen. Sie lädt zum Aufenthalt und zur Erholung ein, bietet Flächen für Außengastronomie und ermöglicht den Zugang zu vielfältigen gewerblichen Angeboten und Dienstleistungen. Saatkrähen stehen zudem unter besonderem Artenschutz und können nicht einfach aus belebten öffentlichen Räumen entfernt werden. In Gesprächen mit verschiedenen Partnern, darunter der Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU) und die untere Naturschutzbehörde, wurde nach einer tierschutzgerechten Lösung gesucht, sodass die Innenstadt weiterhin ein attraktiver Ort bleibt und die Saatkrähen gleichzeitig eine artgerechten Lebensraum erhalten.
Die Stadt Ulm arbeitet künftig mit Leo Mandlsperger von der Falcons World zusammen. Mandlsperger ist ein erfahrener Falkner, der in anderen Städten Saatkrähen bereits erfolgreich vergrämt hat. Die eingesetzten Greifvögel, vor allem Wüstenbussarde, sollen die Saatkrähen wiederholt stören und so vertreiben. Dies kann bereits dadurch geschehen, dass der Bussard gemeinsam mit dem Falkner in der Nähe ist. Auch das Fliegen in der Luft sowie das gezielte Verfolgen der Krähen ist möglich, ohne die Tiere zu verletzen. Auf diese Weise wird eine natürliche Form der Vergrämung angewendet. Ziel der Maßnahme ist, dass sich die Saatkrähen an Orten ansiedeln, an denen sie keine starke Belastung für ihre Umgebung darstellen, zum Beispiel auf Wiesen oder in Auwäldern.
Erfahrungen aus anderen Städten zeigen, dass die Vergrämung wirksam sein kann, jedoch Geduld erfordert. Es ist mit einem Zeitraum von mindestens zwei bis drei Jahren zu rechnen, bis sich die Tiere an geeigneten Orten dauerhaft angesiedelt haben.
Der Falkner und seine Greifvögel werden im Februar 2026 ihre Arbeit aufnehmen. Weitere Informationen zu der Maßnahme sind auf ulm.de verfügbar.
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Vor 5 Tagen