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Wie werden Straßennamen richtig geschrieben?

Straßenschuld Willy-Eckstein-Weg

Die Schreibweise von Straßennamen führt immer wieder zu Fragen: Groß oder klein, mit oder ohne Bindestrich, zusammen oder auseinander...

Im Folgenden werden die einzelnen Regeln - und ihre Ausnahmen - zusammengestellt.

Straßennamen setzen sich aus zwei Komponenten zusammen:

  • Bezeichnung des Straßenname (Grundwort)
    Beispiele : Straße, Weg, Gasse, Allee, Chaussee, Ring oder Platz
  • Das oder die Bestimmungswörter
    Beim Bestimmungswort kann es sich um ein Substantiv (Hauptwort), um den Namen von einer Person oder eines Ortes, um ein Adjektiv (Eigenschaftswort) oder um eine Präposition (Verhältniswort) handeln.

Straßenname sind - wie der Name schon sagt - Namen und somit Substantive. Daher werden sie großgeschrieben.

Besteht ein Straßennamen aus mehreren Einzelwörtern gilt:

  • Das erste Wort des Straßennamens wird immer großgeschrieben.
  • Alle Adjektive und Zahlwörter, die zum Namen gehören, werden großgeschrieben.
  • Artikelwörter, die zwischen anderen Namensbestandteilen stehen, werden kleingeschrieben

Hierus folgt: Im Trieb, Im Winkel, Am Roten Berg, aber An der Halde.

Straßennamen werden dann mit Bindestrich geschrieben, wenn das Bestimmungswort ein mehrteiliger Name ist. Hierbei kann es sich zum Beispiel um einen Vor- und Nachnamen, einen Namen mit Titel oder eine mehrteilige Ortsbezeichnung handeln.

Die Namensbestandteile werden nicht als ein Wort zusammengefasst, sondern aufgeteilt um den Namen lesbar und übersichtlich zu halten. Die Verbindung wird durch einen Bindestrich hergestellt.

Beispiele: Albert-Einstein-Allee, Franz-Wiedemeier-Straße oder Rote-Wand-Straße.

Straßennamen werden zusammengeschrieben, wenn

  • das Bestimmungswort ein Substantiv ist.
    Beispiele: Bahnhofplatz, Pfluggasse, Schloßstraße, Brunnensteige oder Thymianweg
  • das Bestimmungswort ein Personenname, der Name eines Stammes, eines Volkes oder eines Herrschergeschlechts ist:
    Beispiele: Olgaplatz, Goethestraße, Beethovenstraße, Römerplatz oder Stephanstraße
  • das Bestimmungswort ein Orts- oder Ländername ist, der nicht gebeugt wird.
    Beispiele: Alpenstraße, Münsterplatz oder Pommernweg
  • das Bestimmungswort ein Adjektiv ist, das nicht gebeugt wird.
    Beispiele: Irrgängle, Hochstraße, Langweg, oder Neumarkt

Straßennamen bestehen aus mehreren Wörtern, wenn

  • das Bestimmungswort aus mehreren Wörtern besteht
  • das Bestimmungswort von einem Orts- oder Ländernamen abgeleitet ist und auf -er endet.
    Beispiele: Lindauer Straße, Erminger Weg, Berliner Ring oder Wiblinger Allee
  • das Bestimmungswort ein Adjektiv in gebeugter Form ist
    Beispiele: Kurze Straße, Alte Straße oder Schmaler Weg
  • eine Präposition im Straßennamen enthalten ist
    Beispiele: Am Bleicher Hag, Beim Kessel oder Im Winkel
  • der Straßenname mit einer Präposition beginnt und hierauf ein Adjektiv und/oder ein Zahlwort folgt
    Beispiele: Am Roten Berg, Hinter dem Brot oder Unter den Apfelbäumen

Der Duden behandelt Straßennamen auf Basis der allgemeinen Regeln und spezifiziert diese wie folgt:

  • Das erste Wort eines Straßennamens wird großgeschrieben, ebenso alle zum Namen gehörenden Adjektive und Zahlwörter <§ 60 (2.2)>
  • Zusammengesetzte Straßennamen schreibt man zusammen <§ 37 E2>
  • Getrennt schreibt man jedoch, wenn eine Ableitung auf -er von einem Orts- oder Ländernamen vorliegt <§ 38, 49 E>
  • Straßennamen, die mit mehrteiligen Namen zusammengesetzt sind, schreibt man mit Bindestrichen <§ 50>
  • Bei der Zusammenfassung mehrerer Straßennamen setzt man einen Ergänzungsstrich, wenn ein Teil einer Zusammensetzung erspart wird <§ 98>

Weitere Informationen hierzu unter duden.de.

Ausnahmen und Abweichungen können zugelassen werden, wenn es der Lesbarkeit dient.

Darüber hinaus gibt es Außnahmen z.B. bei der Verwendung von ausländischen geographischen Namen als substantivisches Erstglied (Bestimmungswort). In diesem Fall wird der Name nicht getrennt.

Beispiele: Argentonkreisel oder Straßburgweg