Landtagswahl 2016
Am 13. März 2016 wurde die Wahl zum 16. Landtag von Baden-Württemberg durchgeführt. Das große Interesse an dieser Wahl spiegelt sich vor allem in der erneut gestiegenen Wahlbeteiligung wider. Diese ist von 64,6 % (2011) auf 67,0 % (2016) gestiegen.
Die Sonderveröffentlichungen enthalten weitere Informationen und liefern nochmals einen detaillierten Überblick zu den Stadtteil- und Parteiergebnissen. Sie finden diese auf der rechten Seite im Downloadbereich.
Weitere Hintergrundinformationen und Erklärvideos finden Sie auf der Homepage der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg.
Seit 1996 finden die Landtagswahlen in Baden-Württemberg alle 5 Jahre statt (zuvor vier Jahre). Jede wahlberechtigte Person hat eine Stimme, mit der sie die im Wahlkreis zugelassenen Wahlvorschläge der Parteien oder den/die Einzelbewerber/in wählt.
Der baden-württembergische Landtag setzt sich aus mindestens 120 Abgeordneten zusammen. Das Wahlsystem verbindet dabei Elemente der Persönlichkeitswahl (Bewerber/innnen in den Wahlkreisen) mit den Grundsätzen der Verhältniswahl (landesweites Ergebnis; Verteilung der 120 Sitze). Die Sitzverteilung findet daher in mehreren Schritten statt.
(1) Verteilung der Sitze nach Parteiergebnis:
Bei der Sitzverteilung werden zunächst nur Parteien berücksichtigt, die mindestens fünf Prozent der im Land abgegebenen gültigen Stimmen erreicht haben. Entsprechend dem Landesergebnis werden die Sitze nach Saint-Laguë/Schepers auf die Parteien verteilt. Bei der Landtagswahl 2011 ergab das folgende Verteilung:
Bei der Sitzverteilung werden zunächst nur Parteien berücksichtigt, die mindestens fünf Prozent der im Land abgegebenen gültigen Stimmen erreicht haben. Entsprechend dem Landesergebnis werden die Sitze nach Saint-Laguë/Schepers auf die Parteien verteilt. Bei der Landtagswahl 2011 ergab das folgende Verteilung:
CDU | 39,0 % | 51 Sitze | SPD | 23,1 % | 30 Sitze | |
GRÜNE | 24,2 % | 32 Sitze | FDP | 5,3 % | 7 Sitze |
Die vergebenen Sitze werden dann innerhalb der Partei auf die vier Regierungsbezirke verteilt.
(2) Sitzzuteilung an die Kandidatinnen und Kandidaten
- Direktmandate: 70 Parlamentssitze gehen als Direktmandate an die Kandidaten/innen, die in den 70 Wahlkreisen Baden-Württembergs die meisten Stimmen erreicht haben. Dies können auch Einzelbewerber oder Parteibewerber sein, deren Partei an der 5-Prozent-Hürde gescheitert ist.
- Überhangmandate: Es kann vorkommen, dass eine Partei in einem Regierungsbezirk mehr Direktmandate erlangt, als ihr nach dem prozentualen Gesamtstimmenergebnis dort zustehen. Diese zusätzlichen Mandate bleiben ihr als sogenannte Überhangmandate erhalten. Die CDU hatte 2011 60 Direktmandate errungen, nach der Erstverteilung (siehe oben) standen ihr 51 Sitze zu. Die Differenz von 9 Sitzen blieben ihr als Überhangmandate erhalten. Auch bei den Überhangmandaten wird die Verteilung nach Regierungsbezirken berücksichtigt.
- Zweitmandate: Nach der Verteilung der Direktmandate sind noch nicht alle Sitze im Landtag besetzt. Die restlichen 50 Sitze sind so genannte Zweitmandate. Sie werden innerhalb der Parteien und Regierungsbezirke nach dem prozentualen Anteil der gültigen Stimmen an die Kandidaten/innen verteilt, die kein Direktmandat gewonnen haben.
- Ausgleichsmandate: Fallen in einem Regierungsbezirk Überhangmandate an, muss wiederum geprüft werden, ob die Sitzverteilung noch den Stimmenanteilen der Parteien aus dem ersten Schritt (1) entspricht. Wenn eine Partei durch Überhangmandate überproportional viele Sitze erlangt, dann muss nachgebessert werden. Andere Parteien erhalten dann zusätzliche Sitze (Ausgleichsmandate). 2011 erhielt die SPD 5 und die GRÜNEN 4 Ausgleichsmandate.
Durch Überhang- und Ausgleichsmandate kann sich die Mitgliederzahl des Landtags über die Zahl von 120 Abgeordneten hinaus erhöhen. Im 15. Landtag (2011 bis 2016) erhöhte sich auf diese Weise die Zahl der Abgeordneten auf 138 (+ 9 Überhangmandate + 9 Ausgleichsmandate).
Im 16. Landtag (2016 bis 2021) sind insgesamt 143 Abgeordnete vertreten.
Sonderveröffentlichungen zu den Landtagswahlen mit u.a. umfangreichen Auswertungen und Hintergrundinformationen sowie weitere Statistiken und Ergebniskarten finden Sie auf https://datenportal.ulm.de. Die Ergebnisse der Wahl finden sich auch im Wahlportal.