EU-Projekt SHAREPLACE (seit 2017)
Das Interreg CENTRAL EUROPE Projekt SHAREPLACE (Shared mobility and Regional transport integrated Planning for a
better connected Central Europe) startete im Juni 2017 und läuft bis November 2020.
Derzeit erschweren oft unzureichende
Mobilitätsangebote und mangelnde Integration bestehender
Mobilitätsservices den Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmern den
Zugang zu einer nachhaltigen und leistbaren Mobilität. Ziel von
SHAREPLACE ist die bessere Integration bestehender und die Etablierung
neuer Angebote in den Projektregionen und die bessere Anbindung an das
übergeordnete Transeuropäische Netz.
Im Rahmen von SHAREPLACE werden am Beispiel von
sechs Pilotregionen (Bergamo, Crema, Fuschlsee-Mondseeland, Osijek, Ulm
und Zalaegerszeg) Problemlagen aufgezeigt und mittels gezielten,
regionsspezifischen Maßnahmen lokale, regionale und transnationale
Mobilitäts- bzw. Verkehrsangebote verbessert
Das Projektkonsortium besteht aus insgesamt zehn Projektpartnern und einem assoziierten Partner:
• AustriaTech, Österreich
• Redmint, Italien
• Stadt Bergamo, Italien
• AUTOGUIDOVIE SPA, Italien
• Stadt Ulm, Deutschland
• Universität Ulm, Deutschland
• Mobilissimus, Ungarn
• Stadt Zalaegerszeg, Ungarn
• Dyvolve, Kroatien
• Stadt Osijek, Kroatien
• METAPUBLIC-RELATIONS, Österreich
• LEADER Region FUMO – Fuschlsee-Mondseeland, Österreich [assoziierter Partner]
Projekt in Zahlen:
Projektpartner: 11
Pilotregionen: 6
Projekt Budget in EUR: 2,5 Mio.
EFRE-Kofinanzierung durch die Europäische Union in EUR: 2 Mio.
Projektlaufzeit: 01.06.2017-31.05.2020
Im Rahmen von SHAREPLACE testet die Stadt Ulm die in Finnland entwickelte Freie/Libre Open-Source-Software (F/LOSS) Digitransit. Digitransit ermöglicht eine intermodale Verkehrsauskunft, in die neben Bus und Bahn auch neue Mobilitätsangebote wie z.B. Bikesharing aber auch Informationen wie ÖPNV-Haltestellen, Parkhausbelegung oder Baustellen integriert werden können. Die Auskunft über verschiedene Angebote und Informationen wird also für Nutzer*innen vereint und übersichtlich dargestellt. Voraussetzung hierfür ist die Bereitstellung der benötigten Informationen als offene Daten, weshalb im Projekt stark daran gearbeitet wird, Informationsquellen wie Fahrpläne, Parkhausbelegung uvm. als offene Daten im ersten Schritt zu erschließen.
Offene Daten für ein Fahrradverleihsystem der Stadt Ulm
Im Projekt Openbike galt es eine Software für den Fahrzeugverleih zu entwickeln, die als „Open Source Code“ von interessierten Anwendern unentgeltlich für den Betrieb eigener Verleihsysteme übernommen werden kann. Interessant ist die Lösung insbesondere für kleinere Kommunen und Betriebsumfelder – denkbar sind beispielsweise auch Firmen – die für kommerzielle Anbieter von Sharing-Lösungen eher unattraktiv sind. Kommunen bzw. sonstige Anwender können die entstehende Architektur prinzipiell in Eigenregie etablieren und betreiben. Die Entwicklung und Pilotierung der Software erfolgte anhand eines Fahrradverleihsystems/Leihfahrradpools für Beschäftigte der Stadtverwaltung Ulm. Die entstehende IT-Architektur wurde so gestaltet, dass eine Verzahnung mit intermodalen Verkehrsauskünften und -diensten möglich ist.
Der Abschlussbericht wurde mittlerweile veröffentlicht und kann hier eingesehen werden.
Der Vorteil an Open-Source-Software ist, dass der zugrunde liegende Code frei und kostenlos zugänglich, einsehbar, kopierbar und anpassbar ist – und das für alle.
Digitransit wurde ursprünglich von HSL, dem Verkehrsverbund in Helsinki als Open Source Software entwickelt. Das Beispiel von Digitransit zeigt, wie nach Helsinki mehr und mehr Städte die Software auf ihre eigenen Bedürfnisse angepasst und ausgerollt haben. So gibt es neben der verbreiteten Nutzung von Digitransit in ganz Finnland mittlerweile auch eigene Anpassungen in den Städten Herrenberg, Münster, Ulm, Osijek (Kroatien) und Turin (Italien). Auch in Estland ist eine Umsetzung in Arbeit.
Dadurch, dass die Software Open Source ist, profitieren alle von gemeinsamer Entwicklung und Problemlösung.
Bei Freier/Open-Source-Software geht es um 4 Grundfreiheiten:
• das Recht zur uneingeschränkten Verwendung der Software zu jedemZweck
• das Recht, ihre Funktionsweise zu untersuchen und zu verstehen
• das Recht, Kopien der Software zu verbreiten
• das Recht, die Software zu verbessern und die Verbesserungen zu verbreiten, sodass alle etwas davon haben
Wer nicht programmieren kann, glaubt häufig, dass ihm diese vier Freiheiten nicht viel nützen. Doch das ist zu kurz gedacht: Auch wenn ich das selbst nicht kann, erlauben mir die vier Freiheiten, eine andere Person zu finden, die mein Problem lösen kann.