Die Grundlagen

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Smart Cities sind nachhaltiger und integrierter Stadtentwicklung verpflichtet. Die digitale Transformation bietet Städten, Kreisen und Gemeinden Chancen auf dem Weg der nachhaltigen Entwicklung und zielt auf die ressourcenschonende, bedarfsgerechte Lösung der zentralen Herausforderungen der Stadtentwicklung ab. Die Faktoren und Komponenten, die eine Stadtentwicklung zur Smart City sind in verschiedenen Grundlagenpapieren definiert, nach denen sich auch der Ulmer Weg hin zur Smart City orientiert.
Nachfolgend sind die wichtigsten Grundlagen zusammengestellt, die das Selbstverständnis der Städte, Kreise und Gemeinden in Deutschland bei diesem Transformationsprozess spiegeln und sie unterstützen, die Chancen und Risiken einer zukunftsorientierten und verantwortungsvollen Stadtentwicklung frühzeitig zu erkennen und Fehlentwicklungen zu vermeiden. Sie sollen auch die interkommunale Zusammenarbeit sowie die Verzahnung von Verdichtungsräumen und ländlichen Räumen im Sinne einer zukunftsorientierten Stadt- und Raumentwicklung fördern.

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2020 wurde von den in Europa für Stadtentwicklung zuständigen Ministerinnen und Ministern die "Neue Leipzig-Charta. Die transformative Kraft der Städte für das Gemeinwohl" verabschiedet. Auch für die Stadt Ulm ist die Leipzig-Charta ein strategisches Rahmenwerk zur gemeinwohlorientierten, integrierten und nachhaltigen Stadtentwicklung und liefert damit die Grundlage für eine zukunftsgerichtete Transformation der Stadt. Als eine besondere Herausforderung thematisiert die Charta die Digitalisierung und ihre Auswirkungen auf europäische Städte und das Handlungsfeld der Gestaltung der digitalen Transformation.
Infos zur Leipzig Charta finden Sie hier.

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Die Smart City Charta baut auf der Leipzig Charta sowie die New Urban Agenda der HABITAT III-Konferenz in Quito im Oktober 2016 auf.
Für die digitale Transformation brauchen Städte, Kreise und Gemeinden Offenheit gegenüber neuen Technologien und einen starken Werte- und Zielebezug, um sie mit Bedacht und Weitblick nutzen zu können. Die Teilnehmenden der Dialogplattform legen der Smart City Charta das normative Bild einer intelligenten, zukunftsorientierten Kommune zugrunde. Danach ist eine Smart City
• lebenswert und liebenswert – sie stellt die Bedarfe der Menschen in den Mittelpunkt des Handelns und
unterstützt im Sinne des Allgemeinwohls lokale Initiativen, Eigenart, Kreativität und Selbstorganisation.
• vielfältig und offen – sie nutzt Digitalisierung, um Integrationskräfte zu stärken und demographische
Herausforderungen sowie soziale und ökonomische Ungleichgewichte und Ausgrenzung auszugleichen
und demokratische Strukturen und Prozesse zu sichern.
• partizipativ und inklusiv – sie verwirklicht integrative Konzepte zur umfassenden und selbst bestimmten
Teilhabe aller Menschen am gesellschaftlichen Leben und macht ihnen barrierefreie digitale und
analoge Angebote.
• klimaneutral und ressourceneffizient – sie fördert umweltfreundliche Mobilitäts-, Energie-, Wärme-,
Wasser-, Abwasser- und Abfallkonzepte und trägt zu einer CO2-neutralen, grünen und gesunden
Kommune bei.
• wettbewerbsfähig und florierend – sie setzt Digitalisierung gezielt ein, um die lokale Wirtschaft und
neue Wertschöpfungsprozesse zu stärken und stellt passende Infrastrukturangebote zur Verfügung.
• aufgeschlossen und innovativ – sie entwickelt Lösungen zur Sicherung kommunaler Aufgaben, reagiert
schnell auf Veränderungsprozesse und erarbeitet in Co-Produktion innovative, maßgeschneiderte
Lösungen vor Ort.
• responsiv und sensitiv – sie nutzt Sensorik, Datengewinnung und -verarbeitung, neue Formen der
Interaktion und des Lernens zur stetigen Verbesserung kommunaler Prozesse und Dienstleistungen.
• sicher und raumgebend – sie gibt ihren Bewohnerinnen und Bewohnern sichere private, öffentliche
und digitale Räume, in denen sie sich bewegen und verwirklichen können, ohne Freiheitsrechte durch
Überwachung zu verletzen.
Die Smart City Charta richtet sich an Städte, Kreise und Gemeinden (Kommunen). Sie richtet sich an Akteure aus Forschung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft. Im Hinblick auf die Ausgestaltung der politischen, rechtlichen und finanziellen Rahmenbedingungen sind in erster Linie der Bund und die Länder angesprochen.
Die gesamte Smart City Charta finden Sie hier (Pdf).
Die Stadt Ulm entwickelte im Rahmen des vom Bundesministeriums für Bildung und Forschung geförderten Vorhabens "Zukunftsstadt Ulm" ein eigenes Datenethikkonzept. Damit positioniert sich die Stadt Ulm als Vorreiter in Deutschland. Zunehmende Digitalisierung und intelligente Vernetzung verändern Stadt und Gesellschaft. Insofern sind Regelungen zum ethischen Umgang mit den erfassten Daten ein wichtiger nächster Schritt für Ulm.
Mehr Informationen zum Datenethik-Konzept der Stadt Ulm finden Sie hier.