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Frohe Kunde zum Auftakt der Morgenstadt-Werkstatt

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© Stadt Ulm / CC0

Am Montag, 2.Mai, startete in Ulm Baden-Württembergs größtes Innovationsfestival für Kommunen und Landkreise: die Morgenstadt Werkstatt NEO – diesmal unter dem Motto »Gemeinsam nachhaltig digitalisieren«. Veranstaltet von Fraunhofer IAO, ausgerichtet in Ulm. Und schon in den Grußworten gab es gute Nachrichten aus Berlin für Ulm: Renate Mitterhuber als Leiterin des Referates Smart Cities im Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, verkündete den versammelten Teilnehmern im Dreifaltigkeitssaal des Hauses der Begegnung Ulm, dass die eingereichten Projekte der Smart City Ulm genehmigt seien und Ulm als erste Stadt des bundesweiten Smart City Programms mit der Umsetzungsphase beginnen könne.

Der Ulmer Gemeinderat hatte im vergangenen Oktober den Projektvorschlägen zugestimmt, darunter beispielsweise einem Besucher-Leitsystem für die Ulmer Innenstadt. "Wir sind gespannt auf die Ergebnisse in Ulm", sagte Renate Mitterhuber, "und wir freuen uns darauf, sie mit den anderen Kommunen in Deutschland teilen zu können."

Den Aufakt zu einem vielfältigen Programm bis zum 3. Mai bildete eine hochkarätige Gesprächsrunde, die sich zu aktuellen Fragen des digitalen Wandels äußert. Das Foto zeigt (von links) Gunter Czisch, Oberbürgermeister der Stadt Ulm; Ministerialdirigent Dr. Arndt Möser, Leiter der Abteilung "Digitalisierung" im Landesministeriums des Innern, Stuttgart; Renate Mitterhuber, Leiterin des Referates Smart Cities im Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, Berlin; Prof. Dr.-Ing Oliver Riedel, Leiter des Fraunhofer-Instituts IAO, Stuttgart.

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Alle Redner wirkten erst einmal sehr erleichtert und sehr froh darüber, dass die Morgenstadt-Werkstatt NEO endlich wieder in Präsenz ausgerichtet werden konnte - mehr als 100 Gäste aus Kommunen und Unternehmen in Baden-Württemberg waren nach Ulm gekommen. "Es geht nichts über den persönlichen Austausch", befand denn auch OB Czisch, der sich freute, dass Ulm als Gastgeber für die Morgenstadt-Werkstatt ausgewählt worden war. Dass hier das Haus der Begegnung als Ort ausgesucht worden war, fand er umso treffender. Etwa 100 weitere Gäste nahmen die Möglichkeit wahr, online teilzunehmen.

Einig waren sich die Gesprächsteilnehmer, wie wichtig es sei, über den gemeinsamen Austausch Innovationen voranbringen zu können. Ulm wurde dabei mehrfach für seine herausragende Position für den digitalen Wandel gelobt. Per Videobotschaft unterstrich dies auch Baden-Württembergs stellvertretender Ministerpräsident und Innenminister Thomas Strobl: "Ulm ist Leuchtturm für die Digitalisierung."

Renate Mitterhuber aus dem neu geschaffenen Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen machte in diesem Zug die Strategie des Bundes deutlich: Der Weg des digitalen Wandels wird nicht in Berlin vorgeschrieben. Vielmehr entwickeln die Kommunem und Kreise selbst digitale Lösungen für Erneuerung und Verbesserung der Infrastrukturen. Dem Referat Smart Cities obliegt die Aufgabe, die gewonnenen Erkenntnisse zu teilen, so dass möglichst viele Städte in Deutschland voneinander profitieren können.

Aus den Ministerien wurde mit den Höhen der Fördergelder deutlich gemacht, wie wichtig es hierzulande ist, den digitalen Wandel voranzubringen: Das Land stellt den Kommunen rund 400 Millionen Euro zur Verfügung, addiert man hier noch die Aufwendungen für den Breitbandausbau, wurden seit 2016 mehr als 3,3 Mrd Euro in die Digitalisierung investiert, wie Ministerialdirigent Dr. Arndt Möser verkündete. Der Bund seinerseits steckt rund 800 Millionen Euro in das Smart City Förderprogramm, das in nunmehr drei Auflagen 78 Städte in Deutschland in Anspruch nehmen können.

Im Fokus stehen dabei die Bereiche Stadtentwicklung, Mobilität und Nachhaltigkeit - dem themen-übergreifende Austausch gilt dabei besondere Aufmerksamkeit - hier können die Städte und Kreise voneinander profitieren. Und wie Prof. Dr.-Ing Oliver Riedel, Leiter des Fraunhofer-Instituts IAO, anmerkte, wäre es durchaus wünschenswert, wenn die Geschwindigkeit beibehalten werden könnte, mit der Innovationen während Pandemie-Zeiten gezwungenermaßen vorangetrieben wurden: "Das tut uns als Innovations-Standort gut," sagte er.

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© Stadt Ulm / CC0

Für die Gäste aus dem Ländle hatte OB Gunter Czisch (am Pult) aus den Ulmer Erfahrungen heraus drei Tipps parat, wie es leichter mit der digitalen Transformation gelingen kann: Auf alle Fälle müsse man eigene Ideen haben, die idealerweise mit der Bürgerschaft gemeinsam entwickelt werden. Zudem sei es wertvoll, Netzwerke zu nutzen, die in der Region schon zur Verfügung stehen und auch interkommunale Kooperationen zu suchen. Und schließlich kommt es auch darauf an, eigenes Fachwissen aufzubauen, ohne dem gehe es nicht. Der OB machte Mut, Lust auf den digitalen Wandel zu entwickeln - "man darf, man soll sogar Spaß an daran haben", sagte er, "dann entwickelt sich auch was."

Mit interaktiven Formaten wie Diskussionsrunden, Kreativ-Workshops, Live-Entwicklung von Geschäftsmodellen oder dem Bau von ersten Prototypen bietet die Morgenstadt Werkstatt NEO bis 3. Mai eine Austausch- und Vernetzungsplattform für Verwaltung, Wirtschaft, Start-ups und Gesellschaft.