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Drohende Krise im Baugewerbe: Stadt will weiter investieren und damit die regionale Bauwirtschaft stützen

Steigende Zinsen, Preissteigerungen bei Baustoffen und Personal, zu geringe Fördermittel: Die Situation des Baugewerbes hat sich im vergangenen Jahr massiv verschlechtert. Baufirmen, aber auch viele Handwerksbetriebe schauen sorgenvoll in die Zukunft. Oberbürgermeister Gunter Czisch kündigte an, die Stadt werde weiterhin investieren und damit die regionale Bauwirtschaft stützen.

"Wenn die Politik nicht schnell und wirksam gegensteuert, stehen Firmen möglicherweise vor dem Aus und es droht der Verlust von Arbeitsplätzen", sagte Czisch. Im Zusammenhang mit dem Richtfest am Safranberg, wo die Ulmer Wohnungs- und Siedlungsgesellschaft UWS ein Gebäude mit 39 Wohnungen samt Tiefgarage sowie einer Kindertagesstätte auf einem Grundstück entlang des Leimgrubenwegs baut, betonte der OB: "Allein dieses Jahr investiert die Stadt zusammen mit ihren Gesellschaften 300 Mio. Euro.
An diesen Vorhaben werden wir in vollem Umfang festhalten und damit unseren Beitrag zur Stützung des Baugewerbes und der Handwerksbetriebe vor Ort leisten." Die UWS werde mit den notwendigen Finanzmitteln ausgestattet, um ihre Wohnbauprojekte wie geplant umzusetzen. Aber auch städtische Sanierungsprojekte wie der Umbau des Museums, mit dem in der vergangenen Woche begonnen worden ist, seien Teil der kommunalen Investitionsstrategie.

Die drohende Krise der Bauwirtschaft habe auch eine gesellschaftliche Dimension, sagte Czisch, weil in einer wachsenden Stadt der fehlende Neubau von Wohnungen und die kostentreibenden Vorschriften schnell zu deutlich steigenden Mieten führten. Bereits im März hatte er, gemeinsam mit Baubürgermeister Tim von Winning und dem Geschäftsführer der städtischen Wohnbaugesellschaft UWS, Dr. Frank Pinsler, bei einem Pressegespräch auf diese Problematik hingewiesen und gefordert, der Bund solle die Wohnungsbauförderung massiv und zeitnah aufstocken. Außerdem gehörten Baustandards auf den Prüfstand, um die Kosten strukturell zu senken.

"Wir müssen jetzt handeln, auf allen politischen Ebenen. Für uns als Stadt bedeutet das, unsere finanziellen Spielräume zu nutzen, um ein Signal der Verlässlichkeit an die Bauwirtschaft zu senden. Viele Unternehmen sind wegen der unsicheren Rahmenbedingungen mit Bauinvestitionen zurückhaltend. Aber wir als Kommune tragen Verantwortung für das große Ganze, dieser Verantwortung müssen wir gerecht werden", so Czisch.