Liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger,

am Sonntag, 17. Dezember, sind Sie erneut zur Wahl aufgerufen, um einen Ulmer Oberbürgermeister für die nächsten acht Jahre zu bestimmen. Wie Sie wissen, hat keiner der Kandidierenden am 3. Dezember mehr als die Hälfte der abgegebenen Stimmen auf sich vereinigen können. Darum gibt es - was bisher in Ulm noch nie vorgekommen ist- eine Stichwahl unter den beiden Kandidaten, die im ersten Wahlgang die meisten Stimmen bekommen haben. Ihr Votum ist wichtig!

Wahlen auf kommunaler Ebene werden in ihrer Bedeutung oft unterschätzt. Aber es ist die kommunale Ebene, die die Umsetzung politischer Entscheidungen verantwortet und Politik für uns alle spürbar macht. Kommunalpolitik ist "Politik im Nahbereich". Klimaschutz, Verkehr, Mietpreise und Migration sind nicht nur Stoff von Talkrunden und Podiumsdiskussionen, sondern sie haben Bedeutung für unseren Alltag. Sicher: Die großen Linien der Politik werden auf EU-, Bundes- oder Landesebene vorgezeichnet. Aber Aufgabe der Kommunen ist es, für eine gute Umsetzung der Vorgaben zu sorgen. Dabei gilt es, eigene Akzente zu setzen und Spielräume zugunsten der Bürgerschaft zu nutzen.

Am 3. Dezember betrug die Wahlbeteiligung in Ulm rund 40 Prozent. Das mag "nicht schlecht" erscheinen angesichts der seit Jahren und über alle Wahlen hinweg erkennbar schwindenden Wählerzahlen. Trotzdem ist es kein gutes Signal, weder für die Demokratie als solche, noch für uns als Stadtgesellschaft. Denn wenn 40 Prozent zur Wahl gehen, heißt das im Umkehrschluss: 60 Prozent, also deutlich mehr als die Hälfte aller Wahlberechtigten, haben von ihrem aktiven Wahlrecht keinen Gebrauch gemacht.

Ich appelliere daher erneut an Sie, am 17. Dezember zur Wahl zu gehen, aber auch im Vorfeld mit anderen darüber zu sprechen. Reden Sie mit Freunden, Nachbarinnen und Nachbarn, Kolleginnen und Kollegen über die kommunalpolitischen Themen, die Ihnen für Ulm wichtig und Ihnen am Herzen liegen. Es kommt auf jede Stimme an!

Die anstehende Oberbürgermeisterwahl betrifft uns alle unmittelbar. Es ist nicht nur eine formale Prozedur. Es ist die Möglichkeit, unsere Stadt bürgerschaftlich nachhaltig zu prägen. Nutzen Sie Ihre Stimme, um Ulm nach Ihren Vorstellungen mit zu gestalten.

Martin Bendel
Erster Bürgermeister der Stadt Ulm
Vorsitzender des Gemeindewahlausschusses