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Fachtag in Ulm zur Eingliederungshilfe

Eingliederungshilfe ist eine Sozialleistung, die es Menschen mit Behinderungen ermöglichen soll, selbstbestimmt und eigenverantwortlich zu leben. „Soziale und gesellschaftliche Teilhabe ist ein Menschenrecht, das wir möglichst gut und effektiv für jeden individuell umsetzen wollen“, sagt Manuela Wettels, Projektleiterin und Fachplanerin in der Behindertenhilfe in Ulm.

Wie diese Hilfen für Menschen mit körperlichen, geistigen oder psychischen Beeinträchtigungen noch gezielter und effizienter angeboten werden können, diese Frage war Gegenstand eines vierjährigen Projekts des Kommunalverbandes für Jugend und Soziales Baden-Württemberg (KVJS), das vom Institut für angewandte Sozialwissenschaften Stuttgart wissenschaftlich begleitet wurde und an dem sich auch die Abteilung Soziales der Stadt Ulm beteiligt hat. Mit einem Fachtag am 17. Mai 2023 in Ulm, zu dem sich 125 Sozialplaner*innen aus ganz Baden-Württemberg angemeldet haben, endet nun die Projektphase.

Ab Sommer sollen die neu entwickelten Instrumente in die Praxis umgesetzt werden. Neben dem Stadtkreis Ulm war auch der Landkreis Heilbronn beteiligt. In Ulm waren neben der städtischen Fachplanung auch Vertreter*innen der Habila GmbH, Tannenhof Ulm, als eine von insgesamt 13 Einrichtungen und Diensten, die in Ulm im Bereich Eingliederungshilfe tätig sind, in der Projektgruppe vertreten. Auch Betroffene kamen zu Wort: Drei Personen mit Behinderung waren als Interessensvertretung der Menschen mit einer körperlichen, kognitiven und psychischen Beeinträchtigung in die Projektgruppe eingebunden. „Alle Mitglieder unserer Projektgruppe waren gleichberechtigt“, betont Wettels. „Es geht um die Teilhabe der Menschen mit Behinderung in Ulm. Uns war daher wichtig, sie selbst von Anfang an und auf Augenhöhemit ins Boot zu holen.“

Neu entwickelt wurde beispielsweise ein „Zufriedenheitsfragebogen“, der sich in einfacher Sprache direkt an die Betroffenen richtet und von ihnen ausgefüllt werden kann. Auf der Ebene der Einrichtungen und Dienste wird in einem ebenfalls neuen eigenen Erhebungsbogen abgefragt, wie diese mit ihren Angeboten für Menschen mit Behinderung aufgestellt sind. Neben den klassischen Qualitätsmerkmalen fließen auch Ulmer Besonderheiten, wie beispielsweise das Engagement im Rahmen der Sozialraumorientierung, in die Erhebung mit ein.

Zuletzt werden die Kosten der Leistungsangebote miteinander verglichen, um den wirtschaftlichen Aspekt abzudecken. Sämtliche Daten werden abschließend in einer Gesamtübersicht zusammengestellt. Diese ist Grundlage für einen regelmäßigen jährlichen Austausch – einen sogenannten Qualitätsdialog – zwischen der Stadt und Einrichtungen der Eingliederungshilfe und unter Beteiligung der Menschen mit Behinderung, die dort wohnen und arbeiten.