"Die Motive bringen die Wahl mit dem Selbstbewusstsein als Bürger dieser Stadt und Europas in Verbindung", sagt Oberbürgermeister Gunter Czisch. Schließlich sei Wählen nicht nur ein Recht, sondern auch ein Privileg, das in vielen Ländern keine Selbstverständlichkeit sei. "Wir wollen den jungen Menschen auf Augenhöhe begegnen", ergänzt Marlene Müller von der Öffentlichkeitsarbeit. Deshalb habe man von einem Appell "mit erhobenem Zeigefinger" abgesehen und sich stattdessen für eine Ansprache über Identifikation entschieden.

Die farbenstarken, im Retro-Stil gehaltenen Motive werden im Mai unter anderem auf Postkarten in Cafés und auf Plakaten in der Stadt zu sehen sein. In den sozialen Medien werden sie in animierter Form und mit einem kleinen Gewinnspiel verbreitet werden. Auf verschiedenen Wegen sollen so möglichst viele Menschen in Ulm erreicht werden - natürlich auch all jene, die nicht mehr der jugendlichen Szene angehören. Deshalb wurden mit "Ehrenmann" und "Ehrenfrau" bewusst zwei Begriffe ausgewählt, deren Sinn sich jedem leicht erschließt - was man von anderen Wortschöpfungen der Jugendsprache wie "etzi" oder "sheesh" sicher nicht behaupten kann.