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Jahresabschluss der Ulmer Wohnungs- und Siedlungs-Gesellschaft

Außenansicht des Gebäudes der UWS

© UWS

Die Ulmer Wohnungs- und Siedlungs-Gesellschaft mbH hat das Geschäftsjahr 2022 trotz schwieriger Rahmenbedingungen erfolgreich abgeschlossen. Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss in seiner letzten Sitzung bestätigt und der Geschäftsleitung sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der UWS Dank und Anerkennung für die geleistete Arbeit ausgesprochen. Die UWS führt den Jahresüber-schuss in Höhe von 7,66 Mio. € den Rücklagen zu, um so die geplanten Investitionen mit Eigenkapital auszustatten. In Neubau, Instandhaltung und Modernisierung des Wohnungsbestandes hat die UWS im abgelaufenen Geschäftsjahr die Summe von 65,6 Mio. € investiert, davon allein 43,7 Mio. € in den Neubau bezahlbarer Wohnungen.

Im vergangenen Geschäftsjahr wurden 135 Wohnungen fertiggestellt. Die beiden Bauvorhaben und Weinberg Carré und Weinberg im gleichnamigen Neubaugebiet im Stadtteil Ulm-Eselsberg wurden teilweise bereits an die neuen Mieterinnen und Mieter übergeben. Dazu gehörte auch die Fertigstellung der neuen Polizeiwache Eselsberg, die an das Land Baden-Württemberg übergeben wurde. Die vollständige Fertigstellung der Wohnungen, gewerblichen Einheiten und einer 4-gruppigen Kindertagesstätte erfolgt im aktuellen Jahr. Barrierefreiheit und eine hohe Energieeffizienz sind für die UWS Standard bei allen aktuellen Bauvorhaben und Basis für eine nachhaltige Entwicklung des Wohnungsbestandes.

Zum Jahresende 2022 waren bei der UWS 369 Neubauwohnungen im Bau. In die im Bau befindlichen Objekte werden weitere drei Kindertagesstätten und ein Nahversorgungsmarkt integriert. Die Projekte am Weinberg, in der Karlstraße und in der Söflinger Straße werden im Laufe dieses Jahres fertiggestellt. Fertigstellung und Bezug des Gemeinschaftsprojektes mit der ulmer heimstätte eG im Dichterviertel sowie der Neubauprojekte am Safranberg und in der Beyerstraße sind für die folgenden Jahre geplant. Weitere Bauvorhaben sind derzeit in Planung und Vorbereitung.
Bei allen Bauvorhaben werden neben bezahlbaren frei finanzierten Mietwohnungen stets auch geförderte Wohnungen für Bezieher geringer Einkommen mit einem Anteil von mindestens 30 % gebaut, in zukünftigen Projekten beträgt die Quote geförderter Wohnungen 40 %.

Die UWS plant, auch in Zukunft einen wichtigen Beitrag zum Mietwohnungsneubau zu leisten und so zur Erreichung der im Ulmer Gemeinderat beschlossenen Ziele der Wohnungsbaudebatte beizutragen. Voraussetzung dafür sind jedoch wirtschaftliche Rahmenbedingungen, die den Neubau von bezahlbaren Wohnungen überhaupt ermöglichen.

Die UWS hat zum Jahresende 2022 einen Bestand von 7.329 eigenen Wohnungen bewirtschaftet. Die Fluktuationsrate beträgt niedrige 5,6 %. Die durchschnittliche Miete der UWS-Wohnungen beträgt 6,57 €/m² und liegt damit über 20 % unter dem Ulmer Mietspiegel, der in diesem Jahr noch neu erstellt wird. Die UWS bietet im gesamten Ulmer Stadtgebiet Wohnraum zu bezahlbaren Mieten an und leistet so einen Beitrag zur sozialen Stabilität und Ausgewogenheit in den Wohnquartieren in Ulm.

Die UWS hat ihr Modernisierungsprogramm auch im vergangenen Geschäftsjahr kontinuierlich fortgesetzt. Insgesamt wurden 21,9 Mio. Euro in die Instandsetzung und Modernisierung des Wohnungsbestandes investiert. Schwerpunkte waren Klimaschutz und die Erhöhung der Wohnqualität. Insbesondere wurden Fassaden und Dächer gedämmt, neue Bäder und Fenster eingebaut und die Heizung von fossilen Energieträgern auf Fernwärme umgestellt.

Die Modernisierung des Wohnungsbestandes wird vor dem Hintergrund der Herausforderungen des Klimawandels in den nächsten Jahren eine herausragende Bedeutung einnehmen und erhebliche Investitionsmittel erfordern. Hier ist der Bund gefordert, durch attraktive KfW-Förderprogramme seinen Beitrag zum Gelingen der Wärmewende im Gebäudebestand zu leisten.

Die aktuellen Krisen und die daraus resultierende volkswirtschaftlichen und energiepolitischen Konsequenzen haben zu erheblichen Verwerfungen im Wohnungsbau geführt. Der Neubau bezahlbarer Wohnungen wird erheblich erschwert oder zwischenzeitlich de facto praktisch unmöglich gemacht.

Explosionsartig steigende Material-, Bau- und Energiepreise, Inflation, knappe Personal- und Handwerkerressourcen und die zuletzt deutlich gestiegenen Zinsen haben die Voraussetzungen für den Wohnungsbau grundlegend verändert und machen es derzeit nur schwer möglich, neue Projekte verlässlich zu planen. Sich weiter verschärfenden gesetzliche und normativen Anforderungen und der praktische Entfall der Förderung durch die KfW tragen ebenfalls zur Verschlechterung der Rahmenbedingungen bei. Auch sind die Landesmittel für den geförderten Wohnungsbau bereits im 2.Quartal dieses Jahres erschöpft. Der Bedarf an bezahlbaren Wohnungen wird in der Region dennoch weiterhin anhalten und die UWS in Zukunft fordern.

Die zuletzt deutlich gestiegenen Energiekosten können durch die Preisbremsen des Bundes teilweise abgefangen werden und werden dennoch zu deutlich höheren Betriebskosten führen, die von den Mietern getragen werden müssen. Die Inflation führt auch indirekt zu höheren Kosten, z.B. für Wartung, Gebäudereinigung und Grünanlagenpflege, die ebenfalls von den Mietern getragen werden müssen. Insbesondere bei Mietern mit geringem Einkommen besteht zunehmend Sorge, dass diese die Belastungen nicht mehr tragen können und auf staatliche Unterstützung angewiesen sein werden.

Die UWS erwartet für das laufende Jahr einen positiven Geschäftsverlauf. Das Unternehmen wird seine Investitionen in den eigenen Wohnungsbestand und den Wohnungsneubau fortsetzen. Die Fertigstellung verschiedener Bauvorhaben führt dazu, dass die UWS den Ulmer Bürgerinnen und Bürgern zusätzlichen bezahlbaren Wohnraum zur Verfügung stellen kann. Die UWS als kommunale Wohnungsgesellschaft der Stadt Ulm bleibt so auch zukünftig Garant dafür, dass das Wohnen in Ulm bezahlbar bleibt.

Bilanzsumme: 522,0 Mio. €
Jahresüberschuss: 7,66 Mio. €
Gesamtinvestition: 65,6 Mio. €
Wohnungsbestand: 7.329
durchschnittliche Nettokaltmiete: 6,57 €/m²
Wohnungen fertiggestellt: 135
Wohnungen im Bau: 369