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Weihnachts- und Neujahrsgrüße

Ich wünsche Ihnen, liebe Bürgerinnen und Bürger, frohe Weihnachten! Aus dem Rathaus sende ich Ihnen die besten Grüße für Sie und Ihre Familien.

Die Corona-Pandemie hat uns dieses Jahr viel abverlangt. Und sie tut es noch immer. Sorgen um die wirtschaftliche Existenz und die Gesundheit der Familie sind dabei besonders bedrückend. Einsamkeit, weil man sich nicht mehr begegnen kann, Sorge um den Arbeitsplatz, prekäre Familien- und Lebensbedingungen und die Trauer um geliebte Menschen, die auch durch COVID-19 verstorben sind, beschreiben die Schattenseiten dieser Zeit. Allen, die davon betroffen sind, wünsche ich in dieser schweren Zeit viel Kraft und versichere Ihnen unsere gemeinsame Solidarität.

Die Krise führt uns auch vor Augen, was wirklich wichtig ist und was uns fehlt. Es zeigt sich, was unsere Gesellschaft zusammenhält. Es ist die Zeit der Besinnung auf das Fundament unserer offenen, rechtsstaatlich-demokratischen Grundordnung.

Viele von Ihnen haben Nachbarn oder Fremden spontan Ihre Hilfe angeboten. Dafür meinen herzlichen Dank. Auch jetzt über die Feiertage sind viele im Einsatz, damit wir ein schönes Fest feiern können: Ich denke da etwa an die Alten- und Pflegeheime, die Krankenhäuser, an die Polizei und die anderen Blaulichtorganisationen. Für die Menschen dort ist es jedes Jahr ganz selbstverständlich, ihre Zeit an Weihnachten in den Dienst der Allgemeinheit zu stellen. Sie setzen sich immer für uns ein. Geben wir ihnen unseren Rückhalt und erleichtern ihnen ihre wertvolle Arbeit! Das können wir machen - jeder Einzelne von uns - indem wir einen Schritt zurücktreten, uns unserer Verantwortung für die Gemeinschaft besinnen und unsere Kontakte auf ein absolutes Minimum beschränken.

Wer hätte Anfang des Jahres gedacht, dass ein Stück Stoff in Form einer Mund-Nasen-Bedeckung so viel Zündstoff bieten kann. Laut sind die Proteste derer, die sagen, es sei ein Zeichen der Unterdrückung wider die Meinungsfreiheit. Dabei ist es doch so: Indem sie ihre Meinung kundtun, beweisen sie, wie intakt unser demokratisches Gemeinwesen ist. Denn Toleranz bedeutet nicht, die eigene Meinung als einzig richtige zu proklamieren. Toleranz bedeutet, auch die Meinung der anderen zu akzeptieren, ob man ihr nun zustimmt oder nicht.

Ein Ort in Ulm ist für mich zum Sinnbild der Pandemie geworden. Dort kommen normalerweise hunderte, tausende Menschen zusammen. In den vergangenen Monaten aber waren die Hallen der Messe Ulm geisterhaft leer. Dann verwandelte sie sich innerhalb weniger Tage in ein Impfzentrum, in dem viele Menschen in kurzer Zeit sicher und zuverlässig geimpft werden können. Das Deutsche Rote Kreuz, unsere Universitätsklinik und viele Engagierte haben hier wegweisend für ganz Baden-Württemberg tolle Arbeit geleistet. Es zeigt sich, was möglich ist, wenn politisch Verantwortliche, Verbände und Zivilgesellschaft an einem Strang ziehen. Und die Entwicklung der Impfstoffe macht uns Mut für das kommende Jahr.

Nicht aus den Augen verlieren sollten wir: In diesem Jahr ist trotzdem vieles gelungen und vorangetrieben worden. So ist mit einem großen Schuss Kreativität, Erfindertum und Improvisationsgeist aus dem Berblinger Jubiläumsprogramm ein Jubiläumsjahr geworden, das bis in 2021 reicht. Am 24. Juni 2020 wäre Albrecht Ludwig Berblinger 250 Jahre alt geworden. Wir feiern ihn als unermüdlichen Visionär, der Berblinger Turm ist schon jetzt ein Wahrzeichen in Ulm geworden. Seine Botschaft im Jubiläumsjahr für uns ist: Die offene, vielfältige und innovative Stadtgesellschaft ist unsere Stärke.

2020 war eben nicht nur Corona, auch wenn uns das Jahr so in Erinnerung bleiben wird. Viel Positives ist geschehen und ermuntert uns, gemeinsam an der Zukunft unserer Stadt weiterzuarbeiten. Weitere namhafte Firmen und Forschungseinrichtungen haben sich für unsere Wissenschaftsstadt entschieden. Bildung und Betreuung haben weiterhin höchste Priorität. Die Sedelhöfe wurden eröffnet, der digital vernetzte LoRaPark auf dem Weinhof ging in Betrieb, die Kulturnacht setzte ein Zeichen für eine besonders getroffene Branche. Und das ist nur eine kleine Auswahl von tollen Beispielen.

Das Münster erstrahlt an der Südseite in einer neuen Beleuchtung. Um die Ecke, vor dem Hauptportal stehen derzeit Weihnachtsbaum und Krippe. In reduzierter Form verdeutlichen sie, worum es an Weihnachten geht: Um ein Kind, das Licht in die Welt bringt. Es fordert uns zur Nächstenliebe auf, dazu, füreinander einzustehen.

Frohe Weihnachten und besinnliche, friedvolle Feiertage für Sie alle.