Navigation und Service

Springe direkt zu:

Entwarnung bei Testkits: Keinerlei Hinweise auf Gesundheitsrisiken

Nachdem gestern in einem online erschienenen Artikel der Tageszeitung "DIE WELT" berichtet worden war, dass die Stadt Hamburg künftig keine Testkits mit der Bezeichnung SARS-CoV-2 Rapid Antigen Test des Herstellers SD BIO-SENSOR mehr in der bisherigen Form an Schulen verwenden werde, hat die Stadt Ulm auch Ulmer Schulen von der Verwendung der Tests abgeraten. "Dies war eine reine Vorsichtsmaßnahme unsererseits, so lange bis geklärt ist, was hinter dem Vorbehalt steckt", betont Gerhard Semler, Leiter der Abteilung Bildung und Sport bei der Stadt.

Heute nun kommt Entwarnung aus dem Stuttgarter Sozialministerium: Die zuständige Marktüberwachung beim Regierungspräsidium Tübingen habe die Tests angesichts der Meldungen aus Hamburg unter Hochdruck auf möglicherweise gesundheitsgefährdende Stoffe untersucht. Auch das Landesgesundheitsamt in Stuttgart sei mit einbezogen worden. "Es liegen keine belastbaren Hinweise vor, dass von den Schnelltests Gesundheitsrisiken für den Menschen ausgehen", teilt das Sozialministerium mit.
Bei dem kurzzeitig umstrittenen Test sind die Test-Stäbchen aus Watte und werden nach Entnahme der Probe aus der Nase in eine Reagenzflüssigkeit getunkt. Dann werden wenige Tropfen auf die Testkassette gegeben. In dieser Pufferlösung befindet sich ein Tensid, das im Falle eines positiven Testergebnisses Viren abtöten soll, damit der Tropfen nicht infektiös ist. In diesem Tensid befinden sich in geringer Konzentration chemische Stoffe, die in reiner Form gefährliche Merkmale haben. In dieser geringen Konzentration sind nach aktuellem Kenntnisstand keine gesundheitlichen Beeinträchtigungen zu erwarten. Die Getesteten kommen mit der Reagenzflüssigkeit physisch bei vorschriftsmäßiger Verwendung zudem nicht in Berührung. Bei unsachgemäßer Anwendung könnte es zu vorübergehenden Augenrötungen oder Hautreizungen kommen.
Bisher gibt es keine gesicherten Anhaltspunkte, die darauf hindeuten, dass die Tests aufgrund einer möglichen Gesundheitsgefährdung nicht zum Einsatz kommen dürften. Das Sozialministerium weißt darauf hin, dass es zur Absicherung der Ergebnisse auch die Europäische Chemikalienbehörde in Helsinki eingeschaltet und um deren Einschätzung gebeten habe.

Laut Medienberichten haben inzwischen auch die Hamburger Gesundheitsbehörden die Tests als unbedenklich eingestuft. Auch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte als Zulassungsbehörde sei über den Sachverhalt informiert, teilt das Sozialministerium mit.

Aufgrund dieser Information des Landes gehen der Städtetag Baden-Württemberg ebenso wie die Stadt Ulm davon aus, dass der weiteren Anwendung dieser Tests in Kindertageseinrichtungen und Schulen nichts entgegensteht.