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Katholische Kindertagesstätte St. Christophorus

Logo der Kindertageseinrichtung St. Christophorus

© Kath. Kindertagesstätte St. Christophorus

In unserem Konzept sind Prinzipien der Partizipation niedergeschrieben, die aufzeigen sollen ,welchen Stellenwert diese in unserer Einrichtung hat: Fünf Prinzipien für die Partizipation von Kindern

"Partizipation bedeutet, Kinder zu begleiten. Es genügt nicht, Kindern Entscheidungsfreiheit einzuräumen und sie dann damit allein zu lassen. Oft fehlen ihnen Informationen oder alternative Erfahrungen, die eine wirkliche Entscheidung erst ermöglichen. In die Aushandlungsprozesse fließen immer auch Erfahrungen und Interessen von Erwachsenen ein. Partizipation braucht gleichberechtigten Umgang, keine Dominanz der Erwachsenen. Das bedeutet, Kinder uneingeschränkt anzuerkennen als Experten für ihre Lebensräume, ihre Empfindungen sowie ihre Weltsicht. Die Verantwortung für den Prozess liegt allerdings ausschließlich bei den Erwachsenen. Sie müssen die Kinder dabei unterstützen, eine Gesprächs- und Streitkultur zu entwickeln.

Partizipation muss Folgen haben. Die Erwachsenen müssen sich darüber klar werden, welche Entscheidungsspielräume die Kinder tatsächlich haben und diese offenlegen. Eine Entscheidung muss zeitnah in die Tat umgesetzt werden. Natürlich kann die Umsetzung eines gemeinsamen Beschlusses scheitern. Auch dafür sollten die Gründe transparent werden. Partizipation ist zielgruppenorientiert. Kinder sind nicht alle gleich. Kinder aus Elementar- und Hortgruppen, Jungen oder Mädchen, Kinder unterschiedlicher ethnischer Herkunft, Kinder mit und ohne Handicaps bringen unterschiedliche Wünsche und Bedürfnisse mit. Die Inhalte und Methoden müssen darauf abgestimmt werden.

Partizipation ist lebensweltorientiert. Das betrifft die Inhalte sowie die Beteiligungsmethoden. Die Thematik muss die Kinder etwas angehen. Das gilt auch für Inhalte, die Kinder nur mittelbar betreffen, wie etwa ökologische Themen. Abstrakte Inhalte müssen an Erfahrungen der Kinder angeknüpft werden.

Nach diesen Grundsätzen arbeiten wir im täglichen Umgang mit den Kindern.

  • Im Morgenkreis besprechen wir gemeinsam mit den Kindern die Tagesplanung und aktuelle Projekte
  • In jeder Gruppe gibt es gewählte Vertreter*innen
  • Gemeinsamer Beschluss, was gefastet wird in der Zeit vor Ostern
  • Gemeinsamer Beschluss, welches Frühstück es immer freitags gibt
  • Mittagsverpflegung frei wählbar
  • Frei zugängliche Materialien und Spielbereiche
  • Mitspracherecht bei der Raumgestaltung
  • Regeln werden gemeinsam besprochen und aufgestellt
  • Außengelände darf frei genutzt werden

Die Kinder entscheiden immer gemeinsam mit unseren Erzieherinnen welche Spielmaterialien während der Fastenzeit weggeräumt werden. Dazu wird in einem Morgenkreis das Thema Fasten besprochen. Die älteren Kinder kennen dies schon aus den vergangenen Jahren.

Gemeinsam werden die verschiedenen Spielbereiche begutachtet und dann mit kleinen Kärtchen gemeinsam abgestimmt welches Spielmaterial für die Dauer der Fastenzeit zur Seite geräumt wird.

Die Spielsachen werden dann mit Kärtchen markiert und bleiben noch bis zum nächsten Tag stehen. Dann findet im Morgenkreis die endgültige Entscheidung statt und die Spielsachen werden dann gemeinsam mit den Kindern in den Abstellraum gebracht.

In den kommenden Wochen wird das Thema Fasten immer wieder im Morgenkreis thematisiert. Die Kinder dürfen dann auch immer berichten wie es ihnen damit geht.
Manchen fehlen die Spielsachen gar nicht, andere freuen sich schon wenn die Fastenzeit vorbei ist. Die Kinder denen es schwerer fällt, versuchen wir immer mit einem anderen Kind zusammen zu bringen, dass kreative Spielideen hat und so entstehen ganz neue Kontakte in der Gruppe und natürlich auch neue Spielmöglichkeiten. 

Aber natürlich ist bei allen Kindern die Freude groß, wenn die Spielsachen wieder da sind.
Diese werden dann auch gemeinsam mit den Kindern in einem Morgenkreis wieder aus dem Abstellraum geholt und an ihren vorigen Platz geräumt.   

Bei uns dürfen die Kinder mitentscheiden bei:

  • Speisenauswahl/Speisenplan
  • Anschaffung von Spielmitteln
  • Auswahl von Projektthemen
  • Motto des Sommerfestes
  • Gemeinsamer Beschluss, was gefastet wird in der Zeit vor Ostern
  • Gemeinsamer Beschluss, welches Frühstück es immer freitags gibt
  • Mittagsverpflegung frei wählbar
  • Frei zugängliche Materialien und Spielbereiche
  • Mitspracherecht bei der Raumgestaltung
  • Regeln werden gemeinsam besprochen und aufgestellt
  • Außengelände darf frei genutzt werden

Um Demokratie einzufordern, muss man seine eigenen Bedürfnisse kennen. Klingt hochtrabend, wenn man bedenkt, dass man hier über maximal Sechsjährige redet. Aber wenn wir mal ehrlich zu uns sind, wissen Kinder ganz genau, was sie wollen, und kommunizieren uns das auch schon als Babys. „Wir Erwachsenen müssen lernen, ihre Bedürfnisse zu verstehen, und die richtigen Schlüsse ziehen“, sagt Eckert. Also ernst nehmen und auch mal machen lassen. Kinder dürfen eigene Entscheidungen treffen. Wie viel und was sie zum Beispiel essen müssen. Dazu gehört natürlich das Vertrauen der Eltern. Weiß meine Tochter, was gut für sie ist? Dass sie nicht nur trockene Nudeln essen sollte, sondern auch Brokkoli und Kürbis? Wie viel Soße genug ist und wann sie über den Teller läuft? Und ob ein Joghurt besser zum Nachtisch ist als Kuchen? Und ob so ein Mittagsschlaf überhaupt sein muss? Da verliert man schließlich ein bis zwei wertvolle Spielstunden

Wenn man nun Kinder ihre Bedürfnisse ausleben lässt, heißt das also, man muss den Kindern, wenn sie Demokratie üben, alles durchgehen lassen? Natürlich nicht, denn auch in der großen Demokratie bestimmt nicht jeder für sich, sondern alle entscheiden gemeinsam. Wie beim kategorischen Imperativ nach Kant, der besagt, dass man zu handeln weiß, wenn man sich in andere hineinversetzt. Motto: Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem andern zu. Trotzdem ist es wichtig für Kinder zu verstehen, dass ihre Bedürfnisse und Sichtweisen akzeptiert werden und sie gewisse Dinge selbst bestimmen dürfen, sie also frei handeln können. Eltern und Erzieher können, wenn nötig, lenken und anleiten, können mit den Kindern diskutieren und so vielleicht auch endlich lernen, warum Paula die Karotten immer ganz weit von sich wegschiebt und warum Milan Ausflüge in den Zoo nicht mag. Gleiches gilt für Schla­fenszeiten von Kindern: Wenn sie entscheiden, bis 14 Uhr Mittagsschlaf zu machen, und dafür erst um 21 Uhr wieder müde sind, kann man das einfach als Entscheidung ihres Biorhythmus annehmen. Auch wenn Schlafen natürlich auf immer und ewig eine Streitfrage bleiben wird: Kinder, die entscheiden, wann sie ihren Mittagsschlaf halten, lernen zu entscheiden. Und wer schreiend durch den Schlafsaal laufen möchte, muss sich halt anpassen. Persönliche Freiheit hat nun mal ihre Grenze im Wohl der anderen.

Schon in unserer Kita können Kinder sich in Partizipation üben. Im Morgenkreis erzählt einer, die anderen hören zu. Nach dem Morgenkreis wird darüber abgestimmt, womit die Mittagspause verbracht wird. Wohin wollen die Kinder einen Ausflug machen? Mit welchen Spiel­zeugen wollen sie den Vormittag über spielen? „Kinder sind Experten ihrer eigenen Lebenswelt“, sagt Eckert, man kann ihnen also auch etwas zutrauen. „Wichtig ist, dass Kinder altersgerecht beteiligt werden: Inwieweit sind Kinder es schon gewohnt, Entscheidungen zu treffen?“ Dabei sollten Erwachsene stets eine Übersetzungs­leistung erbringen, also Themen so herunterbrechen, dass alle Kinder sie verstehen. Denn im Prinzip können schon Kinder partizipieren, die noch nicht sprechen kön­nen. Im Alltag kann man natürlich nicht immer alles mit Kindern aushandeln. Aber jede Frage, jede Möglichkeit, die wir den Kindern geben, sich zu entscheiden, fördert ihre Selbstwirksamkeit, in dem Moment und für später. Kinder möchten ernst genommen werden, und auch das erreicht ein demokratischer Ansatz. Sie wollen gleich­berechtigt behandelt und sozial wertgeschätzt werden, dann klappt das auch mit der Demokratie. Denn wie sagte schon Mahatma Gandhi? „Der Geist der Demokratie kann nicht von außen aufgepfropft werden, er muss von innen heraus kommen.“ Deshalb muss er so früh wie möglich gefördert werden.

Die meisten Kinder würden vermutlich die Frage nicht verstehen, weil sie sehr viel mitbestimmen dürfen.

Vielleicht würden auch ein paar Kinder sagen, dass sie "alles" mitbestimmen dürfen.

Nachdem wir nochmal explizit nachgefragt haben, kamen folg. Äußerungen:

S.(3,1 Jahre): "Ich darf sagen, wenn ich trinken, essen und Pipi machen will"

L(5,8 Jahre): "Ich darf entscheiden, was wir machen. Aber manchmal wollen die anderen nichts das, was ich will und dann ist es blöd!"

M(4,5 Jahre): "Wir entscheiden immer das es zum Frühstück Waffeln gibt"

Q(4,11 Jahre): "Ich darf entscheiden wo ich mitspielen darf"

C(6,1 Jahre): "Ich sage immer, was wir zum Mittagessen essen"

A(5,9 Jahre):"Im Morgenkreis bestimmen wir manchmal das wir neues Spielzeug bekommen, dass ist cool"