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So sollen weitere Geflüchtete untergebracht werden

Grafik Gefluechtete

Für das Jahr 2024 rechnet Ulm mit rund 1.000 weiteren geflüchteten Menschen. Die Stadt ist gesetzlich verpflichtet, sie unterzubringen und wird dieser Aufgabe nachkommen. Die bisherigen Kapazitäten reichen jedoch nicht aus. Die Stadtverwaltung bemüht sich auf verschiedenen Wegen um zusätzliche Räumlichkeiten. Ohne gewisse Einschränkungen für die Bevölkerung wird es nicht gehen. So zeichnet sich ab, dass mehrere Sporthallen – zumindest zeitweise – belegt werden müssen. Außerdem braucht es einen neuen Standort für Container. Die Verwaltung wird dem Gemeinderat hierfür einen Standort in Wiblingen vorschlagen, dem Stadtteil, in dem bisher anteilig deutlich weniger Flüchtlinge leben als in den anderen Stadtteilen. Hierzu wird es vor Ort eine Bürger-Informationsveranstaltung geben.

Sichere Prognosen, wie viele Flüchtlinge in diesem Jahr ankommen werden, gibt es nicht. Anhand der vergangenen Monate hat die Abteilung Soziales jedoch einen Schätzwert ermittelt. Im Oktober 2022 lebten 2.099 Flüchtlinge in städtischen Unterkünften, im Oktober 2023 waren es deutlich mehr, nämlich 2.818. Es handelt sich dabei sowohl um Menschen, die vom Land der Stadt Ulm zugeteilt werden, als auch um solche aus der Ukraine, die ihren Aufenthaltsort in Deutschland frei wählen dürfen. Für 2024 ist pro Monat mit der Ankunft von rund 50 Asylsuchenden aus Drittstaaten und rund 90 Ukrainerinnen und Ukrainern zu rechnen. Demgegenüber stehen lediglich rund 70 Plätze, die aufgrund Umzugs in private Unterkunft, Abschiebung oder Rückkehr vermutlich frei werden.

Seit dem Krieg Russlands gegen die Ukraine ist die Stadt Ulm laufend mit der Thematik befasst. Zusätzlich zu den Hallen der Ulmer Messe, den zwei großen Gemeinschaftsunterkünften, verschiedenen Gebäuden in der Kernstadt und den Modulbauten in den Ortschaften werden nun weitere Standorte erforderlich. Die Optionen sind begrenzt, und die Unterbringungen sollten sich angemessen im Stadtgebiet verteilen.

  • Die Stadt bemüht sich um den Erwerb geeigneter Objekte wie Hotels und Monteurunterkünfte. Auch aktuell ist sie hierzu in Verhandlungen.
  • Mit der Drehscheibe Wohnraum vermittelt die Stadt Wohnungen privater Eigentümer und Eigentümerinnen.
  • Das ehemalige Gebäude der Hochschule in der Eberhard-Finckh-Straße, das inzwischen als Notunterkunft dient, wird für weitere Plätze ertüchtigt.
  • Mit Zustimmung des Gemeinderats beschafft die Stadt für 9 Millionen Euro Wohncontainer für ca. 250 Personen. Dies wurde am 17. Januar 2024 beschlossen. Zusätzlich sollen im Lauf des Jahres weitere Container für nochmals 250 Personen beschafft werden.
  • In den Ortschaften sind Modulbauten errichtet worden: Aktueller Stand der Modulbauten in den Ortschaften

Durch diese Maßnahmen werden etwa 990 Plätze entstehen. Da sie jedoch erst im Laufe des Jahres oder später bezugsfertig werden, müssen vermutlich in der Zwischenzeit Turnhallen belegt werden.

Aller Voraussicht nach müssen in diesem Jahr Personen in Turnhallen untergebracht werden, je nach Halle zwischen 50 und 200. Dies bedeutet, dass der Sportbetrieb dort ausfällt und nach Möglichkeit in andere Hallen verlagert wird.

Bei der Frage, welche Hallen belegt werden, spielen Aspekte wie die Wärmeversorgung und Größe der Halle eine Rolle. Betroffen sein könnten die Kepler-Sporthalle (die bereits als Notunterkunft diente), die Eduard Mörike Hallen in Böfingen und die Mehrzweckhalle Ulmer Alb in Jungingen.