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Bernd Leitner...vom Kulturhaus ins Verschwörhaus!

Bernd Leitner

© privat

Bernd Leitner ist neuer Leiter des Verschwörhauses am Weinhof. Er startet am 1. Juli und ist Nachfolger von Niklas Schütte, der sich aus persönlichen Gründen zurückgezogen hatte. Bernd Leitner ist 54 Jahre alt, in Ulm geboren und aufgewachsen - und wohnt mittlerweile in Laupheim, wo er 22 Jahre lang das Kulturhaus im Schloss Großlaupheim geleitet hat. Wir stellen ihn im nachfolgenden Interview vor:

Bernd, du bist jetzt seit 3 Wochen im Team der Digitalen Agenda. Wie war der Start?
Super! Das Team hatte eine tolle Einarbeitungszeit organisiert, und ich durfte bereits sehr viele potentielle Partner kennenlernen. Es war extrem viel Input, den ich bekommen habe - der mir aber den Start auch sehr leicht gemacht hat.

Du übernimmst ein nicht ganz leichtes Erbe...
Ja, aber genau diese Herausforderung hat mich gereizt. Denn die Möglichkeiten, die ich im Verschwörhaus sehe, sind riesig. Menschen für eine Sache zu begeistern und zusammenzubringen, ein Miteinander zu schaffen - das mache ich gern. Noch dazu im Bereich des digitalen Wandels... spannender geht es kaum. Denn Ulm ist auf der einen Seite anerkannter Vorreiter in Sachen Digitalisierung - andererseits hat die Situation mit dem Verschwörhaus, wie sie sich in den vergangenen Jahren entwickelt hat, Spuren hinterlassen. Das ist mir durchaus bewusst. Ich sehe also meine erste Aufgabe darin, viel mit Menschen zu sprechen und zu schauen, wie wir gemeinsam gute Impulse für den digitalen Wandel entwickeln können.

Welche Schwerpunkte möchtest du setzen?
Erst einmal geht es darum, den Menschen in Ulm wieder zu zeigen, dass die Türen im Verschwörhaus für jeden offen stehen - das hört sich jetzt gerade sicher etwas komisch an, wenn das Haus selbst wegen der anstehenden Umbaumaßnahmen bis Anfang Oktober geschlossen ist. Aber deshalb schicken wir den digitalen Wandel ja nicht in Urlaub. Menschen für gemeinsame Projekte zu gewinnen, Workshops zu entwickeln, Vorträge und Veranstaltungen zu planen - das geht immer. Und wie gesagt, die Möglichkeiten sind riesig. Insofern ist das jetzt eine gute Phase, in der Zeit ist, Kontakte zu knüpfen und Ideen zu entwickeln. Und im Herbst starten wir durch.

Das hört sich nach viel Klinkenputzen an...
Ich wohne zwar in Laupheim und habe dort 22 Jahre lang das Kulturhaus im Schloss Großlaupheim geleitet - aber ich habe meine Kontakte in Ulm stets gepflegt. Seit 2012 bin ich auch künstlerischer Leiter für das Donaufest auf der Neu-Ulmer Seite. Ich habe von daher einige Telefonnummern und E-Mail-Adressen in meinem Notizbuch - ich weiß also schon, wen ich jetzt anrufe und mit wem ich vielleicht etwas auf die Beine stellen kann. Und da freue ich mich drauf.

Von der Kultur zum Digitalen - ein weiter Schritt, oder?
Nein, das sehe ich nicht so - denn die Perspektive mag zwar eine andere sein, im Grunde geht es aber immer um den Menschen in seiner Welt und mit seinen Interessen. Mit diesem Fokus habe ich auch das Kulturhaus in Laupheim mitbegründet, entwickelt und etabliert. Die Welt wird eben zunehmend digitaler - daran führt kein Weg vorbei. Der digitale Wandel endet ja nicht damit, dass ich weiß, wie ich ein Smartphone bedienen kann. Da steckt doch viel mehr drin. Umso wichtiger ist es, dass es mit dem Verschwörhaus einen Ort gibt, der sich digitalen Themen mit all ihren Facetten widmet - und das in erster Linie mit und für die Ulmer Bürger*innen. Hier möchte ich anfügen, dass wir am Weinhof ohnehin schon so etwas wie einen "digitalen City-Hub" haben: Da ist ja nicht nur das Verschwörhaus, sondern auch das Digitalisierungszentrum, die Digitale Agenda, die Lokale Agenda und ums Eck die städtische IT, dazu weitere digitale Impulsgeber wie Innolizer.... (lacht). Da geht man fünf Minuten durchs Haus und hat schon ein neues Projekt am Start... Nicht zu vergessen die Gruppen, Vereine und Interessensgemeinschaften, die im Verschwörhaus schon aktiv sind. Die Ukrainehilfe etwa ist eine ganz tolle Sache. Ich starte also nicht bei null, das macht es leichter.

Bernd, was wünschst du dir für deinen Start?
Vor allem Offenheit und Neugier auf die Chancen, die das Verschwörhaus bietet. Darin steckt viel positive Energie. Die möchte ich wecken und nutzen. Ich bin überzeugt, dass wir so auch die Menschen gewinnen, die nach einer schwierigen Phase Vorbehalte entwickelt haben. Jeder Impuls für den digitalen Wandel, der den Menschen dient und sie im Umgang mit digitalen Themen sicher, selbstbewusst und so auch souverän macht, ist ein guter Impuls. Unabhängig davon, wer diesen Impuls gibt. Da wird es sicher auch in Zukunft manch unterschiedliche Meinung geben - das gehört dazu. Wichtig ist, dass wir dann einen guten Weg finden und gemeinsam gehen. Das Verschwörhaus ist nicht nur offen für alle Bürger*innen, es ist auch offen für Gedanken, Ideen und neue Wege.

Deine Pläne für die kommenden Wochen?
Ja klar natürlich. Wir werden für den Betrieb des Verschwörhauses einige Anschaffungen tätigen und das organisieren wir gerade. Parallel läuft die Besetzung der FSJ-Stelle und die Entwicklung und Umsetzung unseres Programmes ab dem 1. Oktober. Mein Tag könnte gerade etwas länger wie üblich sein. Außerdem wollen wir den Innenhof im Sommer noch in Betrieb nehmen.

Bernd Leitner ist am 30. Mai 1969 in Ulm geboren, verheiratet und hat zwei Töchter, die beide studieren.

Vor seiner Aufgabe im Verschwörhaus war Bernd Leitner Manager des Kulturhaus Schloss Großlaupheim, das er 2001 mitbegründet und seither geleitet hatte. Zuletzt liefen im Laupheimer Kulturhaus jährlich ca. 200 Veranstaltungen mit rund 60.000 Besuchern - davon 60% Tagungen, Seminare und Workshops.

Seit 2006 ist er Ausbilder für Veranstaltungskaufleute, seit 2012 auch Abschlussprüfer bei der IHK Stuttgart

Seit 2011 ist er künstlerischer Leiter des Internationalen Donaufestes und organisiert das 10tägige Kulturprogramms für die Bühne in Neu-Ulm - das zuletzt rund 350.000 Besucher zählte.

Zuvor war er im Organisationsteam des Ulmer Kulturzentrums ROXY (1999 - 2001) und Geschäftsführer der Radio FreeFM gGmbH (1996 - 1999) - er zählt zu den Gründungsmitgliedern des Radiosenders.

Er startete mit einer Ausbildung zum Fernmeldeelektroniker (1986 - 1990) und sattelte nach etwas Berufserfahrung noch eine Ausbildung zum Heilerziehungspfleger in Wiblingen drauf (1992 - 1995).