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Kostenloses Obst und Strom vom Balkon

Kai Weinmüller steht neben einem Hochbeet mit verschiedenen Pflanzen und erklärt etwas dazu.

© Stefan Loeffler

Kai Weinmüller (Ulmer Initiativkreis nachhaltige Wirtschaftsentwicklung) erklärt ein intelligentes Hochbeet.

Vor zwei Jahren wurde das Landesförderprojekt zukunftskommune@bw gestartet. Gemeinsam mit der Bürgerschaft sammelte das Team der städtischen Digitalen Agenda ab 2019 Vorschläge und lotete aus, wie digitale Lösungen das Leben am Eselsberg einfacher und bequemer machen können. Nun sind vor Ort erste Umsetzungsprojekte zu sehen.

Es handelt sich dabei um intelligente Hochbeete, die zum gemeinschaftlichen Gärtnern einladen, eine Online-Plattform, die zeigt, wo man Äpfel von Bäumen pflücken darf sowie moderne Photovoltaik-Anlagen an Balkonen. Insgesamt waren 59 Vorschläge bei einer Bürgerwerkstatt in der Lukaskirche sowie bei einer Online-Beteiligung zusammengetragen worden. Zwölf davon werden nach einem Beschluss des Ulmer Gemeinderats seit Ende 2019 Schritt für Schritt in die Tat umgesetzt.

Urban Gardening. So nennt man das, wenn freie Flächen in einer Stadt gemeinschaftlich mit Gemüsebeeten bereichert werden. Am Eselsberg stehen nun vier intelligente Hochbeete, die autark Regenwasser sammeln. Strom aus der gewonnenen Sonnenenergie versorgt Sensoren und eine Wasserpumpe, so dass das angebaute Gemüse automatisch je nach gemessener Bodenfeuchte bewässert wird. Die Sensormessdaten können im Internet von allen verfolgt werden. Die Hochbeete findet man in der Ladenzeile am Stifterweg, am Kelternweg 30, am Traminerweg 64 und im Stadtteilgarten im Lehrer Tal.

Auf einer bundesweiten Online-Plattform, auf der man mit einer digitalen Übersichtskarte Obstbäume und Sträucher findet, die man legal abernten kann, ist auch der Eselsberg vertreten. Im Rahmen des Förderprojekts hat Ulm Daten des städtischen Grünflächeninformationssystems dort eingespielt. Alle Nutzer können weitere Obstbäume und -sträucher nun auch im Internet unter essbare-stadt.net/ulm eintragen oder sich informieren, wo das Ernten erlaubt ist.

Wer zur Miete wohnt, hat selten die Gelegenheit, mit Hilfe der Sonnenstrahlung zusätzlichen Strom für den Haushalt zu erzeugen. Nicht so am Eselsberg, wo nun im Rahmen der zukunftskommune@bw erste Photovoltaik-Anlagen an Balkonen im Stifterweg 113, im Traminerweg 64 sowie im Trollingerweg 33 installiert wurden – mit eigens entworfenen individuellen Halterungen. Sukzessive sollen in den kommenden Monaten weitere Modulflächen für interessierte Bürgerinnen und Bürger an Balkonen von Pilot-Wohnblöcken geschaffen werden.