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Stadt reagiert auf steigende Flüchtlingszahlen

Wenn in den nächsten Wochen gleich viele Geflüchtete in Ulm ankommen wie in den vergangenen, benötigt die Stadt Ulm zusätzliche Unterkünfte für die kurz- und mittelfristige Unterbringung. Dafür zieht sie weiterhin Sporthallen und auch Standorte für Container-Wohnungen in Betracht.

Bisher sind die Menschen, die in diesem Jahr insbesondere aus der Ukraine gekommen sind, in der Messe und in den städtischen Gemeinschaftsunterkünften untergebracht oder wohnen privat bei Ulmerinnen und Ulmern sowie in angemieteten Wohnungen. Die Kepler-Halle war im Frühjahr als erste Unterkunft genutzt worden und wird möglicherweise ab November wieder belegt. Bleibt der Zuzug wie bisher oder nimmt zu, wären auch Hallen betroffen, die eigentlich für Schul- oder Vereinssport zur Verfügung stehen.

Die für den Sport verantwortliche Bürgermeisterin Iris Mann ist sich der möglichen Einschränkungen bewusst: „Wir wissen sehr wohl, dass dann viele, die auch aufgrund der Pandemie sportlich zurückstecken mussten, dies erneut tun müssten – was wir so lange wie möglich vermeiden wollen. Dennoch sind wir dazu verpflichtet und sehen es zugleich als ein Gebot der Menschlichkeit, denjenigen, die vor Krieg und Not geflohen sind, die Hand zu reichen.“

Die Stadt prüft derzeit auch, wo Container aufgestellt werden könnten. Keine leichte Aufgabe, für die Flächen im gesamten Stadtgebiet in Betracht gezogen werden. Entsprechende Entscheidungen sollen zeitnah in den Gremien getroffen und die Bürgerschaft anschließend informiert werden. Bis dort dann Container stehen und Personen einziehen werden, wird aufgrund von Lieferzeiten und Baurecht noch einige Zeit vergehen.

Oberbürgermeister Gunter Czisch appelliert indes an die Solidarität der Ulmerinnen und Ulmer: „Wir sind uns bewusst, dass bebaubare Flächen in Ulm ein knappes und begehrtes Gut sind. In der aktuellen Situation, in der ein Krieg in Europa Menschen existenziell bedroht, müssen wir hier trotzdem pragmatisch vorgehen. Alle sollten ihren Beitrag leisten und ich freue mich, dass der Rückhalt und die Solidarität unter den Ulmerinnen und Ulmern so groß sind.“

In Ulm ist die Lage wie in vielen anderen deutschen Kommunen derzeit. Die Zahl der geflüchteten Menschen steigt zum einen wegen derjenigen, die aus der Ukraine fliehen; sie machen in Ulm ungefähr drei Viertel des Zuzugs aus. Zusätzlich kommen in letzter Zeit auch wieder mehr Geflüchtete aus Ländern wie Syrien und Afghanistan an.

Aktuelle Zahlen
In Ulm kommen derzeit rund 45 bis 50 Geflüchtete pro Woche an. In den Unterkünften der Stadt sind 2.071 Personen untergebracht, davon 1.027 in der Messe und in den Gemeinschaftsunterkünften.