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OB Czisch plädiert für flächendeckendes Testen aller Beschäftigten

Eine Person hält das Röhrchen eines Schnelltests in der Hand.

Die Öffnung der Schulen nach den Faschingsferien am 22. Februar 2021 werde die Infektionszahlen in die Höhe treiben. Das befürchteten damals viele. Eingetreten ist das an den Ulmer Schulen aber nicht, was möglicherweise auch mit der frühen Testung an allen Schulen in Ulm, nicht nur denen in städtischer Trägerschaft, zusammenhängt. Ulm hat einige Wochen früher als die meisten anderen Stadt- und Landkreise damit begonnen, den Beschäftigten an Schulen und Kitas ein regelmäßiges Testangebot zu machen.

Bereits am 22. Februar waren mehrere Tausend Testkits von der Feuerwehr an Schulen und an die Kindergärten in der Stadt ausgefahren worden, geschulte Mitarbeiter*innen hatten vor Ort ihre Kolleg*innen in die Testung eingewiesen. Die sog. PoC-Antigentests können auch von Laien an sich selbst angewendet werden, wenn sie zuvor fachkundig in die richtige Handhabung des Tests eingewiesen wurden. Am 15. März wurde dann das Angebot, sich freiwillig und kostenlos zwei Mal in der Woche auf das Coronavirus testen zu lassen, auch auf alle Schüler*innen ausgeweitet, die zum Präsenzunterricht in die Schulen kommen.

"Wir haben aus eigener Initiative frühzeitig und konsequent mit den Tests in Schulen und Kitas begonnen", sagt Oberbürgermeister Gunter Czisch, "und damit auch Standards gesetzt." Die Umsetzung dieser städtischen Teststrategie in kurzer Zeit sei ein "Kraftakt" gewesen, der nur durch den großen Einsatz und das reibungslose Zusammenwirken von Schulleitungen, Kitaleitungen, Feuerwehr und Verwaltung möglich wurde.

"Selbst wenn durch intensives Testen kurzfristig die Inzidenz steigen sollte, verhindern wir damit eine Ausbreitung und damit langfristig hohe Fallzahlen. Schon jetzt zeigt sich für den Stadtkreis eine weitaus stabilere Entwicklung als im Land, auch wenn aktuell die Zahlen deutlich angestiegen sind. Ich hoffe, dass dies auch Konsequenzen für das öffentliche Leben in den nächsten Wochen hat und wieder mehr beschränkte Öffnung in allen Bereichen bei strengsten Hygieneauflagen ermöglicht werden kann. Flächendeckendes Testen aller Beschäftigten ist dringend geboten. Von einem Lockdown zum anderen, ist keine Perspektive. Dieser evolutionäre Wettlauf mit dem Virus ist mit „auf und zu“ nicht zu gewinnen. Aber mit „alles bleibt zu“ gefährden wir zu viele Existenzen und die Akzeptanz aller Corona-Maßnahmen ", hebt Czisch hervor. Wie auch der Karlsruher Oberbürgermeister Frank Mentrup fordert Czisch von der baden-württembergischen Landesregierung erneut ein von Inzidenzen unabhängiges Konzept für den Einzelhandel.

Die Stadt Ulm setzt weiterhin auf regelmäßiges Testen und macht dazu verschiedene niederschwellige Angebote: Neben den drei kommunalen Testzentren und dem Testbus als mobiler Teststation sind dies vor allem die umfassenden Kohorten-Testungen in den Schulen und in Kindertagesstätten. "Wir warten in diesem Zusammenhang auch auf die dringend notwendig festgeschriebene Teststrategie des Landes, die allen Schulen und Kindergärten Klarheit über die Durchführung, aber auch über die Finanzierung geben wird", sagt Gerhard Semler, Leiter der Abteilung Bildung und Sport. Semler erhofft sich dadurch auch die Möglichkeit, Dritten, die bei der Testung in den Schulen behilflich sind, Aufwandsentschädigungen zahlen zu können.