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Tourismus in Ulm und Neu-Ulm zeigt sich merklich erholt nach der Corona-Krise

Blick von Neu-Ulmer Seite auf Ulm

© Bildwerk 89

Der Tourismus ist zurück in Ulm/Neu-Ulm. Nach dem durch die Corona-Krise bedingten, deutlichen Rückgang des Reiseaufkommens, zeigen die Zahlen des Jahres 2022 wieder eindeutig nach oben. Insgesamt verzeichneten beide Städte zusammen in den gewerblichen Betrieben mit mehr als 10 Betten 526.535 (2021: 310.335) Gästeankünfte und 959.217 (2021: 594.249) Übernachtungen. Das ist gegenüber des Vorjahres ein Plus von 69,7 % bei den Ankünften und 61,4 % bei den Übernachtungen. Damit erreichte der Tourismus in Ulm/Neu-Ulm besonders bei den Übernachtungen schon fast wieder das Niveau des Rekordjahres 2019 (damals Ankünfte 608.558 und Übernachtungen 964.688). Vor allem in den Sommermonaten Juli und August zeigte sich ein hohes Aufkommen bei Ankünften und Übernachtungen, was das starke Interesse an Ulm/Neu-Ulm als touristisches Reiseziel unterstreicht.

Mit diesen Zuwachsraten positioniert sich Ulm/Neu-Ulm auf ähnlichem Level (bei den Übernachtungszahlen sogar klar darüber) wie die süddeutschen Bundesländer gesamt (Baden-Württemberg: + 68,1 % Ankünfte, + 46,7 % Übernachtungen; Bayern: + 75,0 % Ankünfte, + 51,3 % Übernachtungen).

Bei den Aufenthaltstagen der Übernachtungsgäste blieb das Ergebnis auch erfreulich: verbrachten diese in der Donau-Doppelstadt in 2019 noch 1,60 Tage, in 2020 1,67 Tage und in 2021 1,91 Tage, so waren es im vergangenen Jahr 1,82 Tage. Die Bettenbelegungsquote in Ulm/Neu-Ulm stieg dabei auf 43,8 % (2021: 30,2%; 2020: 27,5 %; 2019: 47,4 %). Im Jahresschnitt waren 67 Beherbergungsbetriebe (2021: 65) geöffnet, die Bettenanzahl betrug dabei 5.922 (2021: 5.522).

Aus dem Ausland kamen 25,1 % der Übernachtungsgäste. Stärkste Quellmärkte waren die Niederlande mit 27.130 Ankünften, die Schweiz (16.374), Belgien (12.571), Italien (11.480) sowie Österreich (11.300). Es folgen Frankreich, die USA und Großbritannien. Bei den Übernachtungsanzahlen der Auslandsgäste lagen ebenfalls die Niederlande vorn (32.615), dann nahezu gleich auf Italien (26.711) und die Schweiz (26.555), gefolgt von Österreich (20.200) und Belgien (15.367).

Auch bei den Stadtführungen gab es eine klare Aufwärtstendenz. Insgesamt wurden 2.206 Führungen durchgeführt (2021: 1.588 Führungen; 2020: 1.080). Allerdings ist der hohe Wert aus 2019 (4.294 Führungen) noch lange nicht erreicht. Dies zeigt, dass das Gruppenreisegeschäft noch einiges vom Niveau der Vor-Corona-Jahre entfernt ist.

"Nach zwei Jahren mit vielen neuen Herausforderungen konnten wir 2022 eher als erwartet wieder auf ein sehr erfreuliches Jahresergebnis zurückblicken", resümiert Wolfgang Dieterich, Geschäftsführer der Ulm/Neu-Ulm Touristik GmbH (UNT), der Tochtergesellschaft der beiden Donaustädte zur touristischen Vermarktung der Zweilandstadt. "Wir freuen uns, dass so viele Menschen Ulm/Neu-Ulm besucht haben und durch den attraktiven Mix aus Sehenswürdigkeiten, kulturellen Angeboten, Freizeiteinrichtungen und besonderen Veranstaltungen als lohnenswertes Reiseziel wahrgenommen haben. Besonders die Monate Juni bis August zusammen bescherten der Zweilandstadt ein hohes Aufkommen an Übernachtungen (306.165), mehr sogar als im Rekordjahr 2019 (282.893). Durch die Lage an fünf Radfernwegen konnten auch viele Reisenden mit dem Rad oder E-Bike begrüßt werden".

Profitiert haben beide Städte auch vom 9-Euro-Ticket. Dies war vor allem am Besucheraufkommen in der Tourist-Information im Stadthaus spürbar, wo viele Gäste nach Informationsmaterial, Führungen und Aufenthaltstipps gefragt haben.

Aufgrund des weiterhin starken Trends zu (erdgebundenen) Städtereisen sieht die UNT dem Verlauf des Jahres vorsichtig optimistisch entgegen. "Allerdings dürfen wir jetzt nicht die Hände in den Schoß legen", so Wolfgang Dieterich. "Neue und bekannte Herausforderungen werden unsere Branche beschäftigen. Dabei stehen vor allem Punkte wie nachhaltiges Handeln, Digitalisierung, Qualitätssicherung und marktgerechte Angebotsstrategien im Fokus. Die Leistungsträger, besonders aus Hotellerie und Gastronomie, müssen sich zudem auch mit der angespannten Personalsituation auseinandersetzen. Auch das allgemeine Weltgeschehen wie der Krieg in der Ukraine und die Energiekrise sind unter anderem Themen, die uns leider weiter begleiten werden".

Um für die kommenden Jahre bestens gerüstet zu sein, erarbeitet die UNT aktuell zusammen mit der Beratungsgesellschaft "PROJEKT M" und vielen örtlichen Partnern aus Hotellerie, Gastronomie, Handel, dem Kultur- und Freizeitbereich, der Wirtschaft, Politik und Verwaltung ein Konzept zur künftigen Tourismusentwicklung der Zweilandstadt.

Desweiteren wird auch der "Tourismusfonds Ulm/Neu-Ulm" nach coronabedingter Pause wieder an den Start gehen. Hier haben sich wieder mehr als 25 Partner zu den beiden Städte Ulm und Neu-Ulm gesellt, um mit einem zusätzlichen Budget erweiterte Massnahmen für die Bewerbung des Reiseziels Ulm/Neu-Ulm zu initiieren.