Oberbürgermeister Gunter Czisch nannte in seiner Ansprache die Bundesliga-Meisterschaft der Basketballer von Ratiopharm Ulm und den Aufstieg der Fußballer des SSV Ulm 1846 in die 3. Liga als zwei Höhepunkte des Jahres 2023. Zu den Besonderheiten zählten auch der Schwörmontag 2023, dessen Feier erstmals in der Geschichte im Münster vollzogen wurde, und das anschließende Nabada, dass trotz der schlechten Wetteraussichten letztendlich stattfinden konnte.

Mit Blick auf seine achtjährige Amtszeit sagte Czisch, eines seiner zentralen Anliegen sei gewesen, Ulm als Standort für moderne Technologien und Innovationsthemen auszubauen, da die hiesige Wissenschaft und Wirtschaft der Motor für den Wohlstand seien. Auch die Schaffung von Wohnraum und die Erweiterung der E-Mobilität im ÖPNV seien entscheidende Themen gewesen. Hier seien auch für das Neue Jahr wichtige Weichen gestellt worden.

Oberbürgermeisterin Katrin Albsteiger ließ das vergangene Jahr in Neu-Ulm Revue passieren. Sie dankte Gunter Czisch herzlich für die persönliche Zusammenarbeit und das gemeinsame Vorgehen der zwei Stadtverwaltung in vielen Feldern. Dies bedeute für die Oberbürgermeister immer Zeitaufwand, der keine Selbstverständlichkeit sei, sich aber letztendlich lohne.

Der Preis für Zivilcourage ist vom Generationentreff Ulm/Neu-Ulm ins Leben gerufen und in diesem Jahr zum zweiten Mal vergeben worden. Dieter Lehmann, Vorsitzender des Generationentreffs, hielt die Laudatio und bekundete seine Anerkennung für den Preisträger Marcel Rieg. Er arbeitet beim Polizeirevier Ulm-West, erhielt die Auszeichnung aber für Hilfe, die er als Privatperson geleistet hat.

Am späten Abend des 4. April 2023 kam es zu einer Auseinandersetzung zwischen verschiedenen Personen im Bereich einer Unterführung am Hindenburgring in Ulm. Im Zuge dieser wurde ein 17-Jähriger durch einen 24-Jährigen mit einer abgebrochenen Glasflasche am Hals sehr schwer verletzt. Marcel Rieg war mit seiner Freundin privat mit dem Auto auf der B10 in der Nähe des Tatorts unterwegs. Nachdem er etwas Auffälliges wahrgenommen hatte, fuhr er dorthin zurück, um nachzusehen, ob etwas passiert war.

Rieg fand am Boden einen stark blutenden Mann vor, der nicht mehr ansprechbar war. Er leistete Erste Hilfe und konnte mit Material aus seinem Verbandskasten die massive Blutung im Kehlkopfbereich des Verletzten stoppen. Den Personen in der Nähe gab er sich zuvor als Polizeibeamter zu erkennen und befragte diese zu den bereits getroffenen Maßnahmen und anschließend noch zum Tatgeschehen. Zur Sicherheit setzte er noch einen Notruf per Handy ab. Durch sein rasches Handeln konnte er erheblich dazu beitragen, dass der schwerverletzte Mann überlebte. Außerdem konnte er dem Führungs- und Lagezentrum auch erste wichtige Hinweise zu dieser schweren Tat mitteilen.