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Weihnachts- und Neujahrsgrüße des Oberbürgermeisters

Oberbürgermeister Gunter Czisch

Liebe Ulmerinnen und Ulmer,

zum Weihnachtsfest 2019 darf ich Ihnen meine Grüße und die besten Wünsche für das anstehende Jahr zukommen lassen.

Der Advent ist traditionell die Zeit der Entschleunigung, der Ruhe und Besinnlichkeit. Bei einem Spaziergang oder einer Fahrt durch Ulm kann man jedoch durchaus einen anderen Eindruck bekommen. An vielen Ecken wird gebaut, gewerkelt und geschafft. Das ist ein Zeichen der Dynamik und des Aufbruchs, aber gleichzeitig mit Einschränkungen und Belastungen verbunden. Ja, es gibt Staus. Wahr ist aber auch: Ulm bleibt erreichbar. Das zeigt sich unter anderem daran, dass viele Menschen das erweiterte ÖPNV-Angebot gut annehmen. Werktags sind die Fahrgastzahlen um rund 10 Prozent gestiegen, an den kostenfreien Samstagen sogar um rund 45 Prozent.

Im Grunde ist die Bautätigkeit ein Ausdruck der wirtschaftlichen Kraft und Gestaltungsfähigkeit unserer Stadt. Projekte wie die Linie 2, die nach ihrem ersten Betriebsjahr als voller Erfolg bezeichnet werden kann, oder die Umgestaltung des Bahnhofbereichs mit den Sedelhöfen, der Passage und der städtischen Tiefgarage sind Meilensteine der Stadtentwicklung. Sie dienen einer attraktiven und gut erreichbaren Innenstadt, von der letztendlich alle dauerhaft profitieren werden. Und wir befinden uns auf der Zielgeraden: Im Jahr 2020 eröffnen die Sedelhöfe, ein Jahr später die Tiefgarage und 2022 ist dann das Gesamtprojekt am Bahnhof beendet.

Auch aus der Wissenschaftsstadt gibt es viel Positives zu berichten: Auch wenn Ulm - aus für uns nicht nachvollziehbaren Gründen - nicht den Zuschlag für eine Batterieforschungsfabrik erhalten hat, haben sich in anderen Zukunftsthemen neue hervorragende Forschungsinstitute und Unternehmen angesiedelt. Zusammen mit unseren Aktivitäten im Bereich der Digitalisierung, die wir unter anderem in den Projekten "Zukunftsstadt 2030" und "Modellprojekt Smart City" vorantreiben, weist dies den Weg für eine weiterhin erfolgreich aufgestellte Stadt.

Ulm prosperiert, Ulm wächst und stellt so viele Arbeitsplätze zur Verfügung wie noch nie. Man könnte mit Fug und Recht sagen: Nie ging es Ulm wirtschaftlich besser als heute. Positiven Entwicklungen stehen aber nicht selten auch negative gegenüber. So führt die Attraktivität der Stadt als Arbeits- und Lebensmittelpunkt zu schnell steigenden Mieten. Gerade für Menschen mit geringem Einkommen ist dies ein Problem. Gemeinderat und Verwaltung steuern deshalb aktiv entgegen und werden durch den Bau zusätzlicher, bezahlbarer Wohnungen durch die städtische Gesellschaft UWS, der Heimstätte, aber auch durch private Bauträger für Entlastung auf dem Wohnungsmarkt sorgen.

Wir leben in Zeiten schnellen Wandels, der sich ganz direkt auf unser Privat- und Berufsleben auswirkt. Alte Gewissheiten sind vermeintlich nichts mehr Wert und der gesellschaftliche Konsens scheint sich tendenziell immer mehr in Einzelinteressen aufzulösen. Gerade diese Mischung aus Zukunftsungewissheit und Egoismen führt mitunter zu aufgeheizten, im Ton auch verletzenden Debatten, die das verträgliche Miteinander auf die Probe stellen. Dennoch möchte ich gerade zur Weihnachtszeit an alle Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt appellieren, miteinander im Gespräch zu bleiben. Ganz gleich welchen Standpunkt man vertritt: Nur in der Debatte, nur im zivilisierten Austausch der Argumente kann sich Demokratie und Gesellschaft entwickeln und entfalten. Dass daran und an der Entwicklung unserer Stadt weiterhin großes Interesse besteht, hat die erfreulich hohe Wahlbeteiligung bei der Kommunalwahl 2019 unter Beweis gestellt.

Und ich möchte uns alle auffordern, nicht verzagt, sondern mit Mut und Zuversicht in die Zukunft zu blicken. Bei allen Schwierigkeiten gilt es sich in Erinnerung zu rufen, dass wir seit vielen Jahren in Frieden, Freiheit und steigendem Wohlstand leben. Vielleicht sollten wir uns einfach ein Beispiel an einem der berühmtesten Söhne unserer Stadt nehmen - an Albrecht Ludwig Berblinger. Der hatte sich vor gut 200 Jahren nichts weniger vorgenommen, als zu fliegen. Und hat es geschafft! Zum Jubiläum - im Jahr 2020 wäre Berblinger 250 Jahre alt geworden - wird ihn die Stadt gebührend über mehrere Monate hinweg feiern.

Ich wünsche allen ein gesegnetes Weihnachtsfest mit friedvollen Feiertagen und für das neue Jahr alles Gute, viel Glück und Gesundheit.

Mit freundlichen Grüßen

Gunter Czisch