Mehr als 200 Millionen € für Bundeswehrstandort
Ministerin von der Leyen besichtigt Wilhelmsburgkaserne
"Man konnte heute spüren, was es bedeutet, im Herzen Europas ein Standort zu sein, sowohl für die EU als auch für die NATO", sagte von der Leyen auf dem Gelände der Wilhelmsburgkaserne. Dort besichtigte sie das Lagezentrum des multinationalen Kommandos, von dem aus im Ernstfall Einsätze in die Wege geleitet werden können. Das Kommando führt im Auftrag der Vereinten Nationen, der NATO oder der EU weltweit Operationen aus. Seine Soldatinnen und Soldaten kommen aus Deutschland und dem Ausland, was sich im Namen "Multionationales Kommando Operative Führung" widerspiegelt.
Im Juni 2018 wurde entschieden, dass in Ulm auch ein "Joint Support and Enabling Command", kurz JSEC, aufgebaut werden soll. Dieses Kommando wird als NATO-Hauptquartier fungieren; seine Aufgaben liegen in der Organisation der Verlegung, im Schutz und in der Unterstützung der alliierten Streitkräfte in Europa.
Von der Leyen nannte das JSEC eine "Riesen-Chance". Das neue Kommando mache es für Staaten der EU und NATO attraktiver, ihre Soldatinnen und Soldaten in Ulm zu stationieren.
Am Besuch der Ministerin nahmen auch mehrere Politiker aus der Region und Bundestagsabgeordnete aus den umliegenden Wahlkreisen teil. Ausdrücklich dankte von der Leyen Ulms Oberbürgermeister Gunter Czisch dafür, dass die Bundeswehr in Ulm seit Jahren gut beheimatet werde.
Zu den Liegenschaften der Bundeswehr gehören neben der Wilhelmsburgkaserne auch die Bleidornkaserne und das Bundeswehrkrankenhaus auf dem Oberen Eselsberg. Darüberhinaus ist in Dornstadt in der Rommelkaserne ein Sanitätsregiment beheimatet. Insgesamt sind in diesen Liegenschaften rund 4.660 Soldatinnen und Soldaten sowie zivile Mitarbeiterinnen und Mitarbetier stationiert.
Das "Multionationale Kommando Operative Führung" führt Land-, Luft- und Seestreitkräfte bei humanitären und friedenssichernden Operationen bis hin zu Kampfeinsätzen der Vereinten Nationen, der NATO oder der Europäischen Union durch. Es wurde im Jahr 2013 aufgestellt. Ihm unterstehen rund 800 Soldatinnen und Soldaten verschiedener Nationen. Die Arbeitssprache ist Englisch.
Das neue "Joint Support and Enabling Command" (JSEC) wird derzeit aufgebaut und soll Ende 2021 voll einsatzbereit sein. Es wird ebenfalls multinational besetzt werden. Im Friedensbetrieb soll es Dienststelle für rund 100 Personen sein, die im Aktivierungsfall auf ungefähr 500 Personen anwächst.