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Wissenschaftspreis 2024 verliehen

Schwörfeier 2024

Alle zwei Jahre verleiht die Stadt Ulm am Schwörmontag den Wissenschaftspreis. Am 22. Juli 2024 war es wieder soweit: Oberbürgermeister Martin Ansbacher überreichte den Preis nach der Schwörrede 2024. Er ging zum einen an Prof. Dr. Marianne von Schwerin, die sich in ihrer aktuellen Forschung mit dem Einsatz und der Weiterentwicklung von Methoden der Künstlichen Intelligenz befasst und sich für den Aufbau kooperativer, transdisziplinärer und transferorientierter Forschung in der Region einsetzt. Als zweiter Wissenschaftler wurde Prof. Dr. Maximilian Fichtner ausgezeichnet. Er hat in seiner Forschung zu neuartigen Batterien mehrere wegweisende Fortschritte und Durchbrüche erzielt.

Marianne von Schwerin ist seit 2002 Professorin an der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik der Technischen Hochschule Ulm (THU). Sie befasst sich in ihrer aktuellen Forschung mit dem Einsatz und der Weiterentwicklung von Methoden der Künstlichen Intelligenz vorwiegend in eingebetteten Systemen wie z.B. Photovoltaikanlagen.

In den letzten Jahren hat sie sich für den Aufbau eines Innovations-Ökosystem in der Region eingesetzt. In diesem kooperieren die Hochschulen und nutzen ihre komplementären Kompetenzen, um zusammen mit Unternehmen und Gesellschaft Innovationen zu schaffen und die Region dadurch zukunftsfähig aufzustellen. Frau von Schwerin hat für die THU diesen Aufbau initiiert und koordiniert.

Sie hat dabei in gemeinsamen offenen Forschungs- und Transferprojekten federführend mitgewirkt, wie z.B. der Entwicklung eines Tools zur CO2 optimierten Wärmeversorgung von Gebäuden, einer Software zur Auslegung von Geothermieanlagen oder der Schaffung einer Datenplattform für Mobilitätsinformationen mit Anwendungen wie einem Community Bike System.

Aus den neu etablierten Kooperationen der regionalen Hochschule entwickelten sich zahlreiche weitere gemeinsame Projekte und Einrichtungen wie zur Startup-Förderung (StartupSÜD), zur Energieforschung (ZET) oder zur Digitalisierung (DASU), mit denen die Hochschulen in den Austausch untereinander und mit den Stakeholdern in der Region treten und neue Potentiale heben.

Der Preis würdigt diesen Einsatz von Marianne von Schwerin für den Aufbau kooperativer, transdisziplinärer und transferorientierter Forschung in der Region, mit der insbesondere auch die Zukunftsfähigkeit der Stadt gestärkt wird.

Prof. Dr. Maximilian Fichtner hat in seiner Forschung zu neuartigen Batterien mehrere wegweisende Fortschritte und Durchbrüche erzielt. So hat er gemeinsam mit seinem Team die Tür geöffnet zu einer neuen Klasse hochleistungsfähiger Speichermaterialien für Lithium-Ionenbatterien, die frei von seltenen Rohstoffen und dennoch hochleistungsfähig sind. Weiter hat er insbesondere im Bereich zukünftiger Speicher, die frei von Lithium sein werden, neue Wege eröffnet, neue Forschungsfelder begründet, internationale Standards gesetzt und wichtige Durchbrüche in der Entwicklung erzielt. Die neuen Speicher werden leistungsfähiger, sicherer, kostengünstiger und nachhaltiger sein als die bisherigen Speicher auf Basis der Lithium-Ionentechnologie. In den Bereichen chemische und elektrochemische Energiespeicher haben er und sein Team mehr als 450 wissenschaftliche Artikel publiziert und eine hohe Anerkennung in der wissenschaftlichen Gemeinschaft erreicht.

Neben seinen international beachteten Forschungsaktivitäten hat Fichtner am Standort Ulm mehrere Beiträge zum Ausbau und der Sichtbarkeit des strategischen Forschungsfelds Energieumwandlung und Speicherung der Universität geleistet. Dazu zählt der Auf- und Ausbau der Aktivitäten am Helmholtz-Institut Ulm mit derzeit 180 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die Gründung und Leitung einer der weltgrößten Forschungs- und Entwicklungsplattformen (CELEST, Center for Electrochemical Energy Storage Ulm – Karlsruhe) welche 32 Arbeitsgruppen in Karlsruhe und Ulm umfasst und des bundesweit einzigen Exzellenzclusters zur Batterieforschung namens „Energiespeicherung jenseits von Lithium (POLiS)“ mit 120 Forscherinnen und Forschern.

Während er in zentralen Bereichen der Energiespeicherung wissenschaftliches Neuland betreten hat, macht ihn die Breite seiner wissenschaftlichen Interessen aktuell auch zu einem geschätzten Ansprech- und Diskussionspartner in aktuellen Print- und online-Medien sowie dem Rundfunk, insbesondere wenn es um allgemeine Energiethemen, Kreislaufwirtschaft und Ressourcenfragen geht. Dabei gelingt es ihm, die Aktivitäten und Themen, die er vertritt, auch in der Öffentlichkeit sichtbar zu machen und die Inhalte in verständlicher Form zu vermitteln. Dies hat zu einer breiten Wahrnehmung seines Tätigkeitsfeldes und insbesondere auch des Standorts Ulm geführt.