Inbetriebnahme Parkleit- und Informationssystem am 20. Februar 2025

v.l.n.r. Lars Schneider, Stadt Ulm; Valentin Grefenstein, Swarco; Kastriot Mirakaj, Geiger & Schüle; Mathias Wingelstern, Schlothauer & Wauer; Michael Jung, Stadt Ulm
Das bisherige Parkleitsystem war seit 1996 in Betrieb
und technisch veraltet. Aufgrund des Alters waren Ersatzteile schwer zu
beschaffen, und die Wartung wurde zunehmend aufwändiger. Zudem ließ sich das
alte System nicht mehr erweitern, sodass neuere Parkhäuser wie die Tiefgarage
am Hauptbahnhof nicht eingebunden werden konnten.
Das neue System bietet eine flexiblere Nutzung durch
LED-Anzeigen, die nicht nur freie Stellplätze ausweisen, sondern auch
Verkehrsinformationen in Echtzeit übermitteln. Damit bietet es eine
zukunftsfähige Grundlage für weitere technische Entwicklungen, wie z. B.
virtuelle Kfz-Schilder.
Die Ulmer Parkhäuser mit insgesamt rund 4.500 Stellplätzen befinden sich entlang des "Parkrings" um die Innenstadt. Im Rahmen des neuen Systems wurden insgesamt 55 Schilder errichtet:
- 15 statische Wegweiser (Blechschilder) zu den einzelnen Parkhäusern
- 20 dynamische Schilder zur Anzeige der aktuellen Reststellplätze
- 10 kombinierte Schilder mit dynamischer Restplatzanzeige und frei belegbarer LED-Fläche
- 10 große LED-Anzeiger mit individuell anpassbaren Texten
Die dynamischen Schilder entlang des Rings zeigen die Namen der Parkhäuser und die Anzahl der verfügbaren Stellplätze an. An wichtigen Knotenpunkten, wie beispielsweise an der Adenauerbrücke, der Gänstorbrücke oder der B 10, informieren große LED-Tafeln über die aktuelle Verkehrslage, Baustellen und Umleitungen.
Das neue System ermöglicht zudem die Anzeige weiterer verkehrsrelevanter Informationen, darunter:
- Aktuelle Verkehrslage (z. B. Staus, Unfälle)
- Hinweise zu Baustellen und Umleitungen
- Informationen zu Veranstaltungen, die den Verkehr beeinflussen
Ein besonderes Ziel ist es, die Verknüpfung mit dem Umweltverbund (ÖPNV) zu fördern. Durch frühzeitige Hinweise zu Park-and-Ride-Angeboten soll die Nutzung nachhaltiger Mobilitätsformen gestärkt werden.
Die Stadt Ulm verfolgt mit dem neuen System mehrere zentrale Ziele:
- Reduzierung des Parksuchverkehrs: Durch die Anzeige freier Stellplätze sollen unnötige Fahrten in der Innenstadt vermieden werden.
- Optimierung der Parkhausauslastung: Eine bessere Verteilung der Fahrzeuge führt zu einer effizienteren Nutzung der vorhandenen Parkkapazitäten.
- Frühzeitige Information: Verkehrsteilnehmende erhalten Hinweise zu Baustellen, Umleitungen und Alternativen, z.B. Park-an-Ride + Weiterfahrt mit dem ÖPNV.
- Zukunftsfähigkeit: Das System ist modern und flexibel erweiterbar, beispielsweise um virtuelle Kfz-Schilder oder neue Technologien.
2021 wurde die Machbarkeit geprüft und ein
Projektbeschluss im Gemeinderat herbeigeführt. Bis 2022 wurde die Planung
weiter vorangetrieben, so dass es im Dezember 2023 zum Baubeschluss kam. Den
Auftrag der technischen Umsetzung erhielt die Firma Swarco, mit dem Tiefbau
wurde die Firma Geiger & Schüle beauftragt. Baustart war im Frühjahr 2024.
Gründe, warum sich schlussendlich die Fertigstellung
verzögert hatte, waren die Abstimmung mit der Vielzahl an anderen Baustellen im
Stadtgebiet. Außerdem stieß man bei den Tiefbauarbeiten auf Unvorhergesehenes
im Boden wie z.B. in der Blaubeurer Straße auf Höhe Kaufland. Hier musste die
Planung und Statik des Schildes komplett geändert werden. Bereits im alten
System aus dem Jahr 1996 waren sieben Parkhäuser angebunden. Im Laufe der Zeit
wurden zwar weitere Anlagen hinzugefügt, jedoch nie alle elf. Mit dem neuen
System sind nun erstmals sämtliche elf Parkhäuser und Tiefgaragen eingebunden,
einschließlich der neuen Tiefgarage am Hauptbahnhof.
Das
gesamte System kostete die Stadt in Summe 3,7 Millionen Euro. Davon wurden
200.000 Euro für Planungskosten, 2,4 Millionen Euro für den Technikteil und 1,1
Millionen Euro für den Tiefbau aufgewendet.
Die
Förderung des Landes (LGVFG-Mittel für Einrichtungen mit einem besonderen Beitrag
zum Klimaschutz wie z.B. Vernetzung von Mobilitätsformen, Verringerung des
Individualverkehrs, Reduzierung von Schadstoffen) betrug ca. 2,0 Millionen
Euro.
Planung: Büro Schlothauer
& Wauer, Niederlassung Tübingen
Tiefbau: Geiger & Schüle
Technik: Swarco
Traffic Systems