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Allgemeine Infos

Visualisierung Ersatzneubau Gänstorbrücke durch die KRP Architektur GmbH

© KRP Architektur GmbH

Die Gänstorbrücke verbindet seit ihrer Erbauung 1950 die Städte Ulm und Neu-Ulm und damit die Bundesländer Bayern und Baden-Württemberg. Sie misst eine Gesamtlänge von 96,10 m und eine -breite von 18,60 m und gehört den beiden Städten zu jeweils 50%. Allerdings ist die mittlerweile über 70 Jahre alte Brücke nicht für die heutigen Verkehrslasten geplant gewesen.

Durch die 2016/2017 angeordnete Bauwerksprüfung und einer Nachberechnung zur Feststellung des Sanierungsaufwandes und des Ziellastniveaus, sowie weiterer Untersuchungen kritischer Stellen, wurde klar, dass die Gänstorbrücke nicht mehr sanierbar ist.

Um den Verkehr noch so lange wie möglich zu gewährleisten, wurde die Last auf der Brücke seither deutlich verringert: Mit der Reduktion auf je eine Fahrspur, sowie einer umfassenden Monitoringanlage, die kleinste Veränderungen der Brückenbeschaffenheit dokumentiert, wird die absolute Sicherheit der Verkehrsteilnehmenden garantiert.

Breiten- und Höhenbeschränkungen sollen außerdem die Überfahrt von Transporten und LKWs ab 3,5 Tonnenverhindern und die Brücke bis zur Fertigstellung eines Neubaus vor zu schweren Lasten und daraus resultierenden Schäden schützen.

Bis Ende 2023 wurden zwei Pfeiler auf den alten, in der Flusssohle der Donau liegenden Fundamenten der aus dem Jahr 1902 stammenden Vorgängerbrücke errichtet. Dafür wurden zunächst die alten Fundamente dieser Dreibogenbrücke bautechnisch ertüchtigt. Ein Schalungskasten wurde abgesenkt und mit speziellem Unterwasserbeton aufgefüllt. Oberhalb der Wasseroberfläche wurden diese beiden Brückenpfeiler klassisch in Stahlbetonbauweise ausgeführt.

In einem geschlossenen Wettbewerbsverfahren konnten 10 Teilnehmer bis zum 06.09.2019 ihre Vorschläge und Entwürfe für eine neue Brückenkonstruktion einsenden. Durch zeitintensive Prüfung und Verhandlungsverfahren wurde bis zum 07.02.2020 der Preisträger ermittelt. Aufgrund der Lage der Gänstorbrücke im Flora-Fauna-Habitat-Gebiet und gleichzeitig Überschwemmungsgebiet der Donau wurden weitere Baugenehmigungsphasen nötig. Auch der Status als Landesstraße auf baden-württembergischen Gebiet und Staatsstraße im bayerischen Teil stellte besondere Anforderungen an Konstruktion, Planung und Genehmigung.

Abriss und Neubau der Brücke sind am 23. Juli 2024 gestartet. Bis Mitte 2025 wurde zunächst die oberstromige Brückenhälfte zurück gebaut und nun neu errichtet. Bis Ende 2027 wird dann auch die
unterströmigen Brückenhälfte fertiggestellt sein. Während der gesamten Bauzeit wird der motorisierte Individualverkehr einspurig über die Brücke geführt. Dem Fuß-/Radverkehr steht auf der Brücke ein gemeinsamer Geh-/Radweg zur Verfügung.

24.04.1945
Sprengung der 1910 bis 1912 errichteten "alten" Donaubrücke beim Gänstor (Widerlager und Pfeilerstümpfe sind erhalten geblieben)

20.02.1950
Beginn Bauausführung der Gänstorbrücke

10.12.1950
Verkehrsübergabe der Gänstorbrücke

1972
Sanierung der Betondecke, Einbau einer Abdichtung

1981
Bei Brückenprüfung werden Risse festgestellt, Untersuchung zeigt, dass unvollständig verpresste Spannglieder mit Korrosion vorhanden sind.

1982

Erneuerung der Fahrbahnabdichtung, Nachspannen und Verpressen von Spanngliedern. Verstärkung des Bauwerks durch Daueranker. Rückstufung des Bauwerks von Brückenklasse 45 in Brückenklasse 30 (keine Schwertransporte)

1988
Verstärkung des ersten Hauptträgers mit 25mm Spritzbeton

2000/2001
Gehwegsanierung

2016/2017
Beauftragung einer Bauwerksprüfung und einer Nachberechnung zur Festlegung des Sanierungsaufwandes und des Ziellastniveaus.

2018
Untersuchung kritischer Stellen aus der Nachberechnung zur Absicherung der Rechenansätze und angenommenen Materialeigenschaften.