Allgemeine Infos
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Durch die 2016/2017 angeordnete Bauwerksprüfung und einer Nachberechnung zur Feststellung des Sanierungsaufwandes und des Ziellastniveaus, sowie weiterer Untersuchungen kritischer Stellen, wurde klar, dass die Gänstorbrücke nicht mehr sanierbar ist.
Um den Verkehr noch so lange wie möglich zu gewährleisten, wurde die Last auf der Brücke seither deutlich verringert: Mit der Reduktion auf je eine Fahrspur, sowie einer umfassenden Monitoringanlage, die kleinste Veränderungen der Brückenbeschaffenheit dokumentiert, wird die absolute Sicherheit der Verkehrsteilnehmenden garantiert.
Breiten- und Höhenbeschränkungen sollen außerdem die Überfahrt von Transporten und LKWs ab 3,5 Tonnenverhindern und die Brücke bis zur Fertigstellung eines Neubaus vor zu schweren Lasten und daraus resultierenden Schäden schützen.
Bis Ende 2023 wurden zwei Pfeiler auf den alten, in der Flusssohle der Donau liegenden Fundamenten der aus dem Jahr 1902 stammenden Vorgängerbrücke errichtet. Dafür wurden zunächst die alten Fundamente dieser Dreibogenbrücke bautechnisch ertüchtigt. Ein Schalungskasten wurde abgesenkt und mit speziellem Unterwasserbeton aufgefüllt. Oberhalb der Wasseroberfläche wurden diese beiden Brückenpfeiler klassisch in Stahlbetonbauweise ausgeführt.
In einem geschlossenen Wettbewerbsverfahren konnten 10 Teilnehmer bis zum 06.09.2019 ihre Vorschläge und Entwürfe für eine neue Brückenkonstruktion einsenden. Durch zeitintensive Prüfung und Verhandlungsverfahren wurde bis zum 07.02.2020 der Preisträger ermittelt. Aufgrund der Lage der Gänstorbrücke im Flora-Fauna-Habitat-Gebiet und gleichzeitig Überschwemmungsgebiet der Donau wurden weitere Baugenehmigungsphasen nötig. Auch der Status als Landesstraße auf baden-württembergischen Gebiet und Staatsstraße im bayerischen Teil stellte besondere Anforderungen an Konstruktion, Planung und Genehmigung.
Abriss und Neubau der Brücke sind am 23. Juli 2024 gestartet. Bis Mitte 2025 wurde zunächst die oberstromige Brückenhälfte zurück gebaut und nun neu errichtet. Bis Ende 2027 wird dann auch die
unterströmigen Brückenhälfte fertiggestellt sein. Während der gesamten Bauzeit wird der motorisierte Individualverkehr einspurig über die Brücke geführt. Dem Fuß-/Radverkehr steht auf der Brücke ein gemeinsamer Geh-/Radweg zur Verfügung.
24.04.1945
Sprengung der 1910 bis 1912 errichteten "alten" Donaubrücke beim
Gänstor (Widerlager und Pfeilerstümpfe sind erhalten geblieben)
20.02.1950
Beginn Bauausführung der Gänstorbrücke
10.12.1950
Verkehrsübergabe der Gänstorbrücke
1972
Sanierung der Betondecke, Einbau einer Abdichtung
1981
Bei Brückenprüfung werden Risse festgestellt, Untersuchung zeigt, dass
unvollständig verpresste Spannglieder mit Korrosion vorhanden sind.
1982
Erneuerung der Fahrbahnabdichtung, Nachspannen und Verpressen von Spanngliedern.
Verstärkung des Bauwerks durch Daueranker. Rückstufung des Bauwerks von
Brückenklasse 45 in Brückenklasse 30 (keine Schwertransporte)
1988
Verstärkung des ersten Hauptträgers mit 25mm Spritzbeton
2000/2001
Gehwegsanierung
2016/2017
Beauftragung einer Bauwerksprüfung und einer Nachberechnung zur Festlegung des
Sanierungsaufwandes und des Ziellastniveaus.
2018
Untersuchung
kritischer Stellen aus der Nachberechnung zur Absicherung der Rechenansätze und
angenommenen Materialeigenschaften.