Gänstorbrücke
Ersatzneubau der Gänstorbrücke (2024-2027)

© KRP Architektur GmbH

© Braun Engels Gestaltung im Auftrag der Stadt Ulm
Während der Bauzeit der Gänstorbrücke sind folgende Fahrbeziehungen für den motorisierten Verkehr möglich bzw. gesperrt:
- Aus der Basteistraße kommend kann man nach rechts in die Münchner Straße abbiegen, geradeaus in die Neue Straße weiterfahren und nach links auf die Gänstorbrücke nach Neu-Ulm abbiegen.
- Von der Neuen Straße kommend kann man geradeaus in die Basteistraße fahren oder nach links in die Münchner Straße abbiegen. (Allerdings kann man von der Neuen Straße nicht nach rechts auf die Gänstorbrücke abbiegen!)
- Von Neu-Ulm kommend kann man nur nach rechts in die Basteistraße abbiegen oder geradeaus in die Münchner Straße weiterfahren. (Das Abbiegen nach links in die Neue Straße ist nicht möglich!)

© Braun Engels Gestaltung im Auftrag der Stadt Ulm
Der Donauradwanderweg bleibt im Bereich der Gänstorbrücke bis zur Fertigstellung Ende 2027 beidseitig gesperrt.
Die Umleitung flussabwärts auf Ulmer Seite erfolgt für Radwanderer
beim Bootshaus hinauf zur Neuen Straße, über die Kreuzung und beim
Maritim-Hotel hinunter zum Donau-Ufer. In Neu-Ulm werden die
Radfahrer*innen über den Weg „Am Steg“ zur Augsburger Straße, über das
Augsburger Tor zur Paulstraße geführt, um dann beim ehemaligen
Barfüßer-Biergarten wieder auf den Donauradweg zu gelangen.

Tim von Winning, Katrin Albsteiger, Martin Ansbacher, Klaus Tappeser, Markus Krämer, Sabine Beck (von links) mit ihren Erinnerungsgegenständen für die Zeitkapsel
Am Freitag, 26. Juli 2024, fand die feierliche Grundsteinlegung für
den Ersatzneubau der Gänstorbrücke statt. Die beiden Oberbürgermeister
der Doppelstadt Ulm/Neu-Ulm Martin Ansbacher und Katrin Albsteiger
betonten beide den neuen Brückenschlag über die Donau hinweg, der als
Symbol für die gute Zusammenarbeit der beiden Städte steht. Die Kosten von insgesamt 53 Millionen Euro teilen sich die Städte zur
Hälfte mit Unterstützung der beiden Länder. Regierungspräsident Klaus
Tappeser überreichte für das künftig schwerlastverkehr- und
straßenbahntaugliche, neue Bauwerk einen Förderbescheid des Landes
Baden-Württemberg in Höhe von 11 Millionen Euro. Seine bayerische
Kollegin Frau Regierungsvizepräsidentin Sabine Beck überbrachte die
freudige Nachricht, dass sich der Freistaat mit einer Fördersumme von
18,8 Millionen Euro beteiligen wird.
In die Zeitkapsel, die in den Grundstein eingemauert wurde, legten
unter anderem OB Ansbacher einen Plüschtier Spatz, Oberbürgermeisterin
Albsteiger einen Schlüsselanhänger vom Wasserturm, die beiden
Fördergeber jeweils ihre laminierten Fördermittelbescheide,
Baubürgermeister Tim von Winning einen USB-Stick in Form des Ulmer
Münsters mit den Bauplänen, Stadtbaudirektor Markus Krämer die Neu-Ulmer
Tageszeitung und der städtische Bauleiter Timo Roth seine Armbanduhr
mit Datum und Uhrzeit der Grundsteinlegung.
Fast 28.000 Fahrzeuge rollen täglich über die 74 Jahre alte
Gänstorbrücke, die seit 2018 nur noch eingeschränkt befahrbar ist. In
der KW 31/2024 starten die vorbereitenden Arbeiten für den Abriss der
flussaufwärts gelegenen, maroden Brücke. Dazu wird auf Neu-Ulmer Seite
ein sogenanntes „Vorschubgerüst“ errichtet. Anfang 2025 kann dann die
erste Brückenhälfte abgebrochen werden.
Während der dreieinhalbjährigen Bauzeit kann der Auto-/Rad- und
Fußverkehr weiterhin die Brücke in beide Fahrtrichtungen -zunächst auf
dem flussabwärts gelegenen Brückenteil- queren. Nach Fertigstellung der
ersten Brückenhälfte wird dort dann der gesamte Verkehr abgewickelt.
Die Gänstorbrücke verbindet seit ihrer Erbauung 1950 die Städte Ulm und Neu-Ulm und damit die Bundesländer Bayern und Baden-Württemberg. Sie misst einer Gesamtlänge von 96,10 Metern und einer Breite von 18,60 Metern und gehört den beiden Städten zu jeweils 50%. Allerdings ist die mittlerweile 70 Jahre alte Brücke nicht für die heutigen Verkehrslasten geplant gewesen.
Durch die 2016/2017 angeordnete Bauwerksprüfung und einer Nachberechnung zur Feststellung des Sanierungsaufwandes und des Ziellastniveaus, sowie weiterer Untersuchungen kritischer Stellen wurde klar, dass die Gänstorbrücke nicht mehr sanierbar ist.
Um den Verkehr noch so lange wie möglich zu gewährleisten, wurde die
Last auf der Brücke seither deutlich verringert: Mit der Reduktion auf
je eine Fahrspur, sowie einer umfassenden Monitoringanlage, die kleinste
Veränderungen der Brückenbeschaffenheit dokumentiert, wird die absolute
Sicherheit der Verkehrsteilnehmer garantiert.
Breiten- und Höhenbeschränkungen sollen außerdem die Überfahrt von
Transporten und LKWs ab 3,5 Tonnenverhindern und die Brücke bis zur
Fertigstellung eines Neubaus vor zu schweren Lasten und daraus
resultierenden Schäden schützen.
Phase 1: Entwurf, Planung und Finanzierung
In einem geschlossenen Wettbewerbsverfahren konnten 10 Teilnehmer
bis zum 06.09.2019 ihre Vorschläge und Entwürfe für eine neue
Brückenkonstruktion einsenden. Durch zeitintensive Prüfung und
Verhandlungsverfahren wurde bis zum 07.02.2020 der Preisträger
ermittelt. Aufgrund der Lage der Gänstorbrücke im
Flora-Fauna-Habitat-Gebiet und gleichzeitig Überschwemmungsgebiet der
Donau werden weitere Baugenehmigungsphasen nötig. Auch der Status als
Landesstraße auf baden-württembergischen Gebiet und Staatsstraße im
bayerischen Teil stellt besondere Anforderungen an Konstruktion, Planung
und Genehmigung.
Die daraus resultierenden Vorgaben müssen in dem Bauwerksentwurf
beachtet werden, ehe die Städte die jeweiligen Fördergelder bei beiden
Ländern beantragen können. Bis zum Spatenstich und damit dem Baubeginn
wird daher noch einiges Wasser die Donau hinunterlaufen.
Phase 2: Bau der neuen Gänstorbrücke
Bevor mit dem Rückbau der Brücke begonnen werden kann, wird die
neue Brücke soweit wie möglich parallel zur bestehenden Brücke aufgebaut
und konstruiert. Dies soll die Zeit, in der die Donau nicht überquert
werden kann, so stark wie möglich reduzieren. Die reine Bauzeit mit Abbruch des bestehenden Brückenbauwerks ist ein Zeitraum von zweieinhalb Jahren angesetzt.
Phase 3: Rückbau der alten Gänstorbrücke und einsetzen der neuen
Sobald die Hauptkonstruktion der neuen Brücke fertiggestellt ist, wird die alte Brücke Stück für Stück zurückgebaut. Dann wird das tragende Gerüst der Brücke errichtet und anschließend die zuvor errichtete Konstruktion mitsamt Straße eingehoben.
24.04.1945
Sprengung der 1910 bis 1912 errichteten "alten" Donaubrücke beim
Gänstor (Widerlager und Pfeilerstümpfe sind erhalten geblieben)
20.02.1950
Beginn Bauausführung der Gänstorbrücke
10.12.1950
Verkehrsübergabe der Gänstorbrücke
1972
Sanierung der Betondecke, Einbau einer Abdichtung
1981
Bei Brückenprüfung werden Risse festgestellt, Untersuchung zeigt, dass
unvollständig verpresste Spannglieder mit Korrosion vorhanden sind.
1982
Erneuerung der Fahrbahnabdichtung, Nachspannen und Verpressen von Spanngliedern.
Verstärkung des Bauwerks durch Daueranker. Rückstufung des Bauwerks von
Brückenklasse 45 in Brückenklasse 30 (keine Schwertransporte)
1988
Verstärkung des ersten Hauptträgers mit 25mm Spritzbeton
2000/2001
Gehwegsanierung
2016/2017
Beauftragung einer Bauwerksprüfung und einer Nachberechnung zur Festlegung des
Sanierungsaufwandes und des Ziellastniveaus.
2018
Untersuchung
kritischer Stellen aus der Nachberechnung zur Absicherung der Rechenansätze und
angenommenen Materialeigenschaften.