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Wohnmodule in den Ortschaften

  • Seit März 2022 hat die Stadt Ulm anlässlich des Ukraine Krieges mehrfach und  intensiv um Wohnraum geworben - auch in den Ortschaften.
  • Mehr als 100 dezentrale Unterbringungsobjekte (oft mit mehreren Wohneinheiten) konnten bereits im Stadtgebiet belegt werden. Einige Objekte, die für den Abriss oder Verkauf vorgesehen waren, wurden nochmal zur Nutzung verlängert und werden zur Unterbringung genutzt.
  • Es wurden freie Liegenschaften zu Wohnraum umgebaut (Bsp. Offizierscasino).
  • Mit Bund und Land wurden und werden intensive Gespräche mit der Ziel der Überlassung von Liegenschaften geführt - einiges konnte hier auch erreicht werden.
  • Über die "Drehscheibe Wohnraum" wurde für über 1.000 Personen privater Wohnraum akquiriert.
  • 127 Plätze entstanden in Containern in der Friedrichsau.
  • Die Akquise läuft weiter (die Unterbringung in den Ortschaften deckt lediglich einen Teil des zusätzlichen Bedarfs ab).
  • Es wurden sämtliche städtischen Liegenschaften, bebaut und unbebaut, gelistet und näher untersucht. Ausgesondert wurden Gebäude, die nicht zu sanieren sind, bzw. Grundstücke, die nach liegenschaftlichen (bspw. Verpachtung an Vollerwerbslandwirt, Rückübertragungsanspruch für Kunden....), baurechtlichen und erschließungstechnischen (bspw. Grundstückserschließung nicht gesichert oder sehr aufwendig, Höhenversätze ect.) Gesichtspunkten nicht genutzt werden können.

Ziel ist es, Wohnraum für rund 400 Geflüchtete in den Ortschaften zu schaffen. Die Standorte der Unterkünfte für Flüchtlinge stehen fest und wurden ab Februar 2024 bezogen Die Geflüchteten sollen möglichst gleichmäßig auf die Ortschaften verteilt werden. Die Anzahl der Personen pro Ortschaft soll dabei 2,5 bis 3 Prozent (jedoch mindestens 24 - 40 Personen) der Einwohnerzahl nicht überschreiten. Befürchtungen, es kämen hunderte Geflüchtete in eine kleine Ortschaft, sind unbegründet.

Es wird Wohnraum für alle Geflüchteten in Ulm benötigt. Hierzu zählen ukrainische Familien ebenso wie z. B. Familien und Alleinreisende aus Afghanistan, Syrien oder afrikanischen Staaten. Seit 2015 hat die Stadt Ulm umfangreiche Erfahrungen in der Unterbringung von Geflüchteten gesammelt. Die hauptamtlichen Kräfte der Abteilung Soziales, die sich kümmern, tragen dazu bei.

Generell lässt sich sagen, dass sich die Menschen, die für einen Einzug dort vorgesehen sind, schon längere Zeit in der Stadt aufhalten. Sie kennen wichtige institutionelle Anlaufstellen und Ansprechperson

Bebaut werden sollen die ausgewählten Grundstücke mit Modulbauten, die einerseits städtebaulich verträglicher sind als ähnlich teure Stahlcontainer, die andererseits aber mobil sind, sodass die belegten Flächen auch wieder freigemacht werden können, sollten sie in einigen Jahren nicht mehr benötigt werden. Eine Einschätzung, wann das der Fall sein wird, ist sehr schwer zu treffen. Die weitere Entwicklung im Ukraine-Krieg wird dabei eine wichtige Rolle spielen. Auch Flüchtlingsbewegungen aus anderen Regionen haben sich in den vergangenen Jahren als sehr volatil erwiesen.

Für die Antragsstellung auf Landesförderung ist Voraussetzung, dass die mobilen Bauten einen Lebenszyklus von mindestens 20 Jahren haben. Die Nutzungsbindung für die Unterbringung von Geflüchteten läuft über 10 Jahre. Ob die Gebäude während dieser Zeit immer am selben Ort stehen ist unerheblich. Werden die Modulbauten bereits früher nicht mehr benötigt, muss evtl. ein Teil des Zuschusses wieder zurückbezahlt werden.

Die Modulbauten sind als Anschlussunterbringung geplant, d. h. die Zeit, in der die Menschen dort wohnen können, ist nicht begrenzt, sondern richtet sich nach dem Bedarf. Geflüchtete, die dort untergebracht werden, waren zuvor schon in Landeserstaufnahmeeinrichtungen bzw. in Ulmer Gemeinschaftsunterkünften, haben eine Bleibeperspektive, sodass sie vor Ort ankommen können.

Alle Ortschaften sind generell sehr gut durch den ÖPNV an das Stadtzentrum angebunden. Im Ulmer Norden besteht auch eine sehr gute Erreichbarkeit zwischen den Ortschaften. Dadurch ist auch der Zugang zu Einkaufsmöglichkeiten vor Ort (Einkaufszentrum Lehr) gesichert.

Die Geflüchteten müssen sich eigenverantwortlich versorgen. Da die Ortschaften an das ÖPNV-Netz angebunden sind, können die Geflüchteten ihre Einkäufe in der Kernstadt erledigen. Ebenso können sie dort Termine mit Ärzten etc. wahrnehmen. Die Geflüchteten können bei Bedarf bei der Vereinbarung von Arztterminen durch das Integrationsmanagement unterstützt werden.

In Bezug auf Kitas und Schulen wird die Verwaltung mögliche Engpässe im Auge behalten und bei der Zuteilung von Geflüchteten berücksichtigen. So wird eine Überforderung vor Ort bezüglich der zu erbringenden Integrationsleistung vermieden.