Kulturelle Bildung und Kulturvermittlung in Ulm

Kulturelle Bildung trägt zur Persönlichkeitsentwicklung durch Kunst und Kultur bei, sie ist Allgemeinbildung und stärkt das Miteinander. Sie lehrt uns, uns auszudrücken und lässt uns neue Perspektiven entdecken. Und sie lädt uns ein, eine eigene Meinung zu entwickeln und diese zu vertreten.
Die Stadt Ulm betrachtet kulturelle Bildung deshalb als wichtiges Themenfeld und möchte möglichst allen Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Zugang zu Angeboten kultureller Bildung bieten. Dabei orientiert sie sich an dem von der UNESCO 1982 geprägten weiten Kulturverständnis, welches neben den klassischen Künsten wie Theater, Musik, Film, bildende Künste etc. alle Lebensformen, die Grundrechte des Menschen, Wertsysteme, Traditionen und Glaubensrichtungen einschließt.
Details zum Kulturverständnis: Erklärung der UNESCO über Kulturpolitik (1,88 MB, pdf).

Zeitstrahl Entwicklung Kulturvermittlung
Aufbauend auf den Erfahrungen verschiedener Modellprojekte und einzelnen Kultureinrichtungen, die bereits ein eigenes kulturvermittelndes Angebot pflegten, wurde 2019 ein eigener Bereich für Kulturvermittlung in der Stadtverwaltung verankert. Seine Aufgabe ist es seither, für gute Rahmenbedingungen für kulturelle Bildung in Ulm zu sorgen, damit ein vielfältiges Angebot mit unterschiedlichen Zugängen entstehen, gesehen und besucht werden kann. Die angezeigte Grafik verdeutlich die Entstehung des noch jungen Sachgebiets.
Die Kulturvermittlung versteht sich als Bindeglied und versucht mit ihrer aktiven Netzwerkarbeit (Kooperation als Kultur), Brücken zwischen Kunst bzw. Kultur, freien Künstler*innen, Kulturinstitutionen, Bildungseinrichtungen, anderen Abteilungen der Stadtverwaltung, Wirtschaftsbetrieben und der Bürgerschaft zu bauen und die Teilhabe aller Bürger*innen am Kulturleben zu fördern.
Dies geschieht unter anderem durch die aktive
Förderung von Kooperationen untereinander wie beispielsweise das
städteübergreifende Projekt "Bildungsnetzwerk Ulm/ Neu Ulm" und durch den gegenseitigen Austausch, etwa zur Umsetzung von neuen
Projektideen im Arbeitskreis Kulturvermittlung (mehr zu diesem Arbeitskreis lesen Sie im entsprechenden Absatz bei Kooperation als Kultur.) Ebenso
werden eigene Projekte mit einer Vielzahl an Kooperationspartner*innen
gemeinsam realisiert.
Es gilt, unterschiedliche Zielgruppen
unabhängig ihrer Herkunft oder finanziellen Lage einzubinden und Zugänge zu
Kunst und Kultur zu ermöglichen. Die Auseinandersetzung mit den Künsten,
vor dem Hintergrund der kulturellen Bildung und des lebenslangen Lernens, trägt
durch den darin beinhalteten Austausch zu diversen Themen zur Persönlichkeits-
und Demokratiebildung bei. Selbstwirksamkeitserfahrungen im Sinne
der Ganzheitlichkeit fördern das gesellschaftliche Miteinander.
Bedingt
durch die Pandemie und die damit verbundenen Kontaktbeschränkungen, die
deutliche Auswirkungen auf die Möglichkeiten der Umsetzungen von Kooperationen
hatten und haben, hat sich die Ulmer Kulturvermittlung neuen Themenfeldern
zugewandt. Geleitet von der Frage, wie fortan innovative Lösungsansätze für Begegnungen
gedacht und koordiniert werden können und (digitale) Vermittlung gewinnbringend
ihre Wirkung entfalten kann, beschäftigte sich das Team zum einen mit dem
digitalen Raum, zum anderen mit der Verortung von Projekten direkt in den
Sozialräumen.
1. Ausgehend
von der Idee, durch die Digitalisierung von Kulturangeboten (neue) Zielgruppen
zu erreichen und neue Experimentier- oder Selbstentfaltungsräume zu eröffnen,
unterstützt die Verwaltung Kunst- und Kulturschaffende sowie Kultur- und
Bildungseinrichtungen bei der kreativen Entwicklung eigener digitaler Angebote
und Formate. Besonderes Augenmerk liegt hierbei immer in der Gestaltung von
Begegnungs- oder Interaktionsräumen (z. B. durch Videokonferenzen) und einem
ausgewogenen Angebotsspektrum an rezeptiven und künstlerisch-kreativen
Formaten. So wurde neben eigenen digitalen Veranstaltungen auch die
Internetseite ulmutopia.de ins Leben gerufen. Dort können digitale
Angebote von Ulmer Kultureinrichtungen oder Künstler*innen, beispielsweise
Video, Anleitungen, Echtzeit-Übertragungen oder digitale Workshops/ Kurse, mit
unterschiedlichen Inhalten weltweit abgerufen werden.
Zudem wurde ein Elektromobil als Kreativ-Labor technisch ausgestattet und ist nun als mobiler Veranstaltungsort einsetzbar. Weitere Infos zu unserer "Kulturhupe" gibt es hier: Kulturelle Bildung und Teilhabe im Quartier.
Durch die
Anpassung von analogen Projekten an den digitalen Raum oder das Entwickeln von
neuartigen (digitalen) kulturellen Projekten, wird ein wichtiger Beitrag zur
Erreichung diverser Zielgruppen geleistet. Neben Kindern und Jugendlichen
können so vor dem Hintergrund des lebenslangen Lernens beispielsweise auch
Senior*innen angesprochen werden. Inklusion und die Einbindung des ländlichen
Raums sind anvisierte Ziele. Die Nutzung der Ulmer Netzwerkstrukturen führt zu
einer gemeinsamen Auseinandersetzung mit Digitalität, zur Initiierung neuer
gemeinsamer Projektideen und zur rascheren Überwindung technischer
Herausforderungen.
2. Erste
kulturelle Prägungen - so Kerstin Hübner während des Sozialraumkongresses 2020
in Ulm - entstehen vor allem im Sozialraum. Also dort, wo die Menschen leben
und ihr soziales Umfeld haben. Werden Kulturangebote dort angesiedelt, haben
Bürger*innen kurze Wege und kommen vielleicht sogar eher beiläufig mit
Kulturangeboten in Kontakt. Das Team der Kulturvermittlung sieht hier - neben
kooperativen Bildungsangeboten mit den Schulen oder Kindertageseinrichtungen -
ein enormes und weitestgehend ungenutztes Potential und fragt: Wie ist es
möglich, in allen Sozialräumen Ulms kulturelle Bildung zu ermöglichen, um so
die soziale und kulturelle Teilhabe der von Diversität geprägten
Stadtbevölkerung auch an informellen Orten zu fördern? Bei alledem geht es immer auch darum,
die Vielfalt der Stadtbevölkerung zu repräsentieren und Möglichkeiten zur
aktiven Mitgestaltung von Umfeld und Umwelt zu eröffnen. Hierbei sehen wir ein großes Potenzial in unserem mobilen Kreativ-Labor.
Hier
geht's zur Kulturvermittlung in den einzelnen städtischen Kultureinrichtungen:
Haus der Stadtgeschichte
Bibliothek
Museum
Musikschule
Stadthaus
Theater
Angebote Kultureller Bildung
Der Film ist als partizipatives Projekt von und mit Ulmer Kulturschaffenden angelegt, die Angebote kultureller Bildung in Ulm entwickeln und durchführen. Wir haben die Kulturschaffenden gefragt: "Was ist kulturelle Bildung für Dich? Was macht sie aus? Und was braucht kulturelle Bildung in Ulm?" Aus ihren Antworten haben wir einen Sprechertext erstellt. Olha Zelenina hat während ihres FSJ Kultur zahlreiche Projekte und Angebote der kulturellen Bildung in Ulm besucht und mit ihrer Kamera begleitet. Herzlichen Dank an alle, die die Entstehung dieses Films unterstützt haben.
Kulturerlebnisse
Schulklassen besuchen die städtischen Kultureinrichtungen im Rahmen des Projekts "Kulturlöwen und -löwinnen"
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