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Innenstadtdialog: Ulmer Innenstadt soll grüner, leiser und lebendiger werden

Auf einem aufwärts strebenden Pfeil ist der Schriftzug "Thema: Öffentlicher Raum" abgebildet.

Seit 2019 arbeitet die Projektgruppe Innenstadtdialog an Ideen und Maßnahmen, wie die Ulmer Innenstadt attraktiv und zukunftsfähig für alle Nutzer gestaltet werden kann. Für die Sitzung des Gemeinderats im März 2020 war alles vorbereitet, wollte man dem Gremium einen Maßnahmenkatalog präsentieren. Doch dann kam Corona. Die Sitzung wurde abgesagt, der Innenstadtdialog musste pausieren. Ende Juni hat Oberbürgermeister Gunter Czisch die Projektgruppe wieder ins Leben gerufen. Der erste Arbeitstermin galt der Überprüfung, ob das Maßnahmenpaket dem Virus standhält.

Mehr Grün, mehr Raum für Menschen, mehr Angebote zum Verweilen, diese drei Themen finden sich eindeutig vorne auf der langen Liste, die Vorschläge der Bürgerschaft und der Projektgruppe vereint. Die Erfahrungen mit Corona haben gezeigt, dass die öffentlichen Räume tatsächlich noch wichtiger geworden sind. Erlebnis, Erholung und Kommunikation stehen im Vordergrund, wenn ein Besuch der Innenstadt geplant wird. Einkaufen ist häufig nicht mehr das wichtigste Motiv, gleichwohl ist der Handel für eine attraktive Innenstadt unverzichtbar. Zugeparkte Altstadtgassen werden kritisch gesehen, weil man dort nicht flanieren kann - freilich, die Logistik muss funktionieren und Anwohner brauchen Stellplätze. Besucherinnen und Besucher der Innenstadt erwarten einen guten ÖPNV Takt und freie Kapazitäten in den Ulmer Parkhäusern, ohne daraus eine Frage der Weltanschauung zu machen. Und das Fahrrad hat durch Corona an Attraktivität zugelegt.

Ohne Außengastronomie ist für die meisten eine lebendige Innenstadt überhaupt nicht mehr vorstellbar. Als Folge von Corona möchten sich die Menschen am liebsten im Freien treffen. Witterungsschutz, auch in größerem Umfang, war diesen Sommer das Gebot der Stunde. Mehr kulturelle Veranstaltungen auf öffentlichen Plätzen werden von einigen Dialogpartnern angeregt. Lebendiger bedeutet aber auch mehr Umtrieb. Auf der anderen Seite wohnen sehr viele Menschen in der Innenstadt, die irgendwann in Ruhe schlafen möchten.

Vor noch größeren Herausforderungen, als dies schon vor Corona der Fall war, steht der innerstädtische Handel. Das Onlinegeschäft ist dagegen als Gewinner aus der Krise hervorgegangen. Was ist zu tun? Innovative unternehmerische Konzepte, die Anpassung der Immobilien und die Neugestaltung im öffentlichen Raum seien koordiniert und kontinuierlich voranzutreiben. Deshalb ist auch die neue Citymangerin Sandra Walter intensiv in den Innenstadtdialog mit eingebunden.

Es sei zu begrüßen, betonen die Teilnehmer des Innenstadtdialogs, dass inzwischen einige Maßnahmen in Umsetzung oder in Vorbereitung sind. Als positive erste Signale wurden zusätzliche Bäume, die Anschaffung mobiler Sitzelemente, die Probephase mit elektrischen Lastenfahrrädern, das Ulmer Lichtkonzept oder die neue Weihnachtsbeleuchtung im Quartier Platzgasse/Herrenkellergasse gewertet. Das Projekt zur Neugestaltung von Bahnhofstraße und Hirschstraße hat die Bauverwaltung diesen Sommer in Angriff genommen.

Aktuell steht das umfangreiche Handlungsfeld Mobilität auf der Agenda der Projektgruppe Innenstadtdialog. Interessierte werden sich im Herbst online einbringen können. Die Stärke des Innenstadtdialogs, das betonen die Akteure, sei es, dass unterschiedliche Interessen thematisiert werden, den Interessengruppen aber der faire, repektvolle Umgang miteinander wichtig sei. Der Innenstadtdialog habe dabei geholfen, Verständnis für legitime unterschiedliche Interessenlagen zu entwickeln.