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Königlicher Besuch im Ulmer Rathaus

Rudolf Duala Manga Bell

© STADTARCHIV ULM

Am Freitag, 7. Oktober, stand Ulm königlicher Besuch ins Haus: König Jean-Yves Eboumbou Douala Bell, Familienangehörige und weitere Volksvertreter aus Kamerun kamen nach Ulm, um der Einweihung des Rudolf-Duala-Manga-Bell-Platzes in der Nähe des neuen Justizgebäudes beizuwohnen.

Die Stadt erinnert mit der Namensgebung an Rudolf Duala Manga Bell, der einige Jahre in Aalen und Ulm lebte und zur Schule ging, bevor er in sein Heimatland zurückkehrte und - als König seines Volkes - 1914 nach einem Scheinprozess durch die deutsche Kolonialverwaltung hingerichtet und damit zum Volkshelden wurde. Initiiert wurde die Benennung des Platzes, der ganz in der Nähe der Schule liegt, die Rudolf Duala Manga Bell als Gymnasiast in Ulm besuchte, vom Ulmer Landtagsabgeordneten Martin Rivoir.

"Wir ehren einen großen Mann, der einen unbeugsamen Mut, Integrität und den Glauben an das Recht besaß. Er kämpfte mit friedlichen Mitteln für die Rechte seines Volkes und wurde Opfer der deutschen Justiz. Die Benennung des Platzes ist auch ein Zeichen dafür, dass wir uns unserer Verantwortung stellen und das Unrecht, das Kolonialismus und struktureller Rassismus angerichtet haben, anerkennen“, so Oberbürgermeister Gunter Czisch in seiner Ansprache im Rathaus.

Martin Rivoir dankte seinen Kolleginnen und Kollegen des Ulmer Gemeinderats für die Unterstützung. "Dass der Ulmer Gemeinderat einstimmig für die Benennung des Platzes gestimmt hat, ist ein starkes Signal. Die Rehabilitierung von Rudolf Duala Manga Bell ist damit aber nicht abgeschlossen. Auch deshalb bin ich einer von mehr als 400 Mitunterzeichnern einer Bundestagspetition, die beantragt, seine Unschuld förmlich festzustellen."

König Jean-Yves Eboumbou Douala Bell bedankte sich für die Einladung nach Ulm: "Dieser Tag bedeutet mir sehr viel. Rudolf Duala Manga Bell ist in unserem Land bis heute ein großes Vorbild. Mit dem heutigen Tag kann ich Frieden mit der Geschichte schließen."