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Wechsel an der Spitze der Ulmer Feuerwehr

Der scheidende und der neue Feuerwehrkommandant vor einem Feuerwehrwagen

"Stabübergabe" von Hansjörg Prinzing (links) an Adrian Röhrle

Am 20. Oktober 2020 wurde der langjährige Kommandant der Ulmer Feuerwehr, Hansjörg Prinzing, in den Ruhestand verabschiedet. Bei einer Feier, die coronabedingt nur in sehr kleinem Rahmen stattfand, würdigte Oberbürgermeister Gunter Czisch seine Verdienste. Dazu zählen unter anderem die gesicherte Leistungsfähigkeit der Feuerwehr durch eine nachhaltige Personalentwicklung, die Erneuerung der Einsatzwägen und die Schaffung von Sondereinsatzheiten wie der Höhenrettungsgruppe. Prinzings Nachfolger Adrian Röhrle, der vom Gemeinderat im vergangenen Jahr gewählt wurde, wird ab 1. November offiziell im Amt sein.

Mit 13 Jahren begann Hansjörg Prinzing, sich in der Jugendfeuerwehr seiner Heimatstadt Süßen zu engagieren. Anderen Menschen in Not zu helfen, wurde für ihn vom Hobby zum Beruf. So kam er 1991 zur Ulmer Feuerwehr, deren Leitung er 1998 übernahm.

Seine bedeutendste Aufgabe war es, die Leistungsfähigkeit der Feuerwehr mit ihren beiden tragenden Säulen - der Hauptberuflichen Kräfte und der Freiwilligen Feuerwehr  - dauerhaft zu sichern. Unter seiner Führung wurde die Zahl der Feuerwehrbeamten von 32 auf 79 angehoben, die Zahl der aktiven Angehörigen der Freiwilligen Feuerwehr von 432 auf 506 und die Jugendfeuerwehr von 80 auf 156 Jugendliche. Bei allen Maßnahmen lagen die Sicherheit und der Gesundheitsschutz der Feuerwehrangehörigen im Fokus. So wurden optimal wasserdichte und feuerhemmende Schutzkleidung und spezielle Hilfeleistungshandschuhe, die vor Stich- und Schnittverletzungen schützen, angeschafft.

Während Prinzings Amtzeit wurde auch die "Integrierte Rettungs- und Feuerwehrleitstelle" eingerichtet, in der die Leiststellen der Ulmer Feuerwehr, des Alb-Donau Kreises und des Rettungsdienstes zusammengeführt wurden. Hier laufen seit dem Jahr 2021 die Notrufe und Hilfeersuchen aus Ulm und dem Alb-Donau-Kreis zentral ein.

 Gunter Czisch, Hansjörg Prinzing, Adrian Röhrle und Bürgermeister Tim von Winning vor einem Feuerwehr-Löschwagen.

Bei der Verabschiedung in der Feuerwehrhalle (von links): Oberbürgermeister Gunter Czisch, Hansjörg Prinzing, Adrian Röhrle und Bürgermeister Tim von Winning

Warum sollten junge Menschen zur Feuerwehr oder anderen Blaulichtorganisationen gehen? Nach seinen langjährigen Erfahrungen ist Prinzing überzeugt: "Es ist eine sehr erfüllende Aufgabe, anderen Menschen in Not zu helfen. Ganz nebenbei lernt man da bei vieles, über Technik, Fahrzeuge und Geräte, hat eine super Gemeinschaft und Kameradschaft und nimmt damit einiges für sein ganzes Leben mit. Ein erfülltes Berufsleben, täglich mit Freude zur Arbeit zu gehen, ist sicherlich für alle Menschen erstrebenswert."

Neuer Kommandant wird, wie im November vergangenen Jahres angekündigt, Adrian Röhrle. Er kommt aus Unterweiler und ist bis heute in der freiwilligen Feuerwehr aktiv. Nach einem Studium des Bauingenieurswesen in Stuttgart war er zunächst in einem Ingenieurbüro tätig, ehe er dann mit dem Antritt eines sogenannten Brandreferendariats in Köln in das Berufsfeld des Feuerwehrwesens einstieg. Dort war der 43-Jährige als stellvertretender Abschnittsleiter Gefahrenabwehr unter anderem im Zuge des Einsturzes des Kölner Stadtarchivs beruflich gefordert. Im Jahr 2011 wechselte er als stellvertretender Kommandant nach Reutlingen.