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Volkstrauertag 2020: Kranzniederlegung auf dem Hauptfriedhof

Drei Männer davon zwei in Uniform gedenken vor einem Kranzgebinde

© Martina Dach

Mit einer stillen Kranzniederlegung an den Ehrenmalen auf dem Ulmer Hauptfriedhof gedachten Oberbürgermeister Gunter Czisch, der Standortälteste Oberst i. G. Markus Michel sowie Brigadier Duncan Bedding am Volkstrauertag (Sonntag, 15.11.2020) der Opfer von Krieg und Gewalt. In diesem Jahr jährt sich das Ende des Zweiten Weltkriegs zum 75. Mal.

Oberbürgermeister Czisch erklärte anlässlich des gestrigen Gedenktages:

"Liebe Bürgerinnen, liebe Bürger,
der Volkstrauertag nimmt in unserem Bewusstsein eine besondere Stellung ein. Wir gedenken der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft. Wir gedenken der Gefallenen und in Kriegsgefangenschaft Gestorbenen, wir erinnern an die Schrecken der Vertreibung, an die Not der Bombenopfer und gedenken derer, die aus ideologischen und rassistischen Gründen, aus dumpf-verblendetem Hass oder auch aus machtpolitischem Kalkül verfolgt wurden, und derer, die im Widerstand litten und starben.

"Besinnt euch, ihr Lebenden", so steht es auf den schlichten grauen Steinen auf dem Ulmer Hauptfriedhof, an denen wir sonst immer am Volkstrauertag zusammengekommen sind. Vergesst die Toten nicht, die Vermissten, Geschundenen. Hunderte, Tausende in Ulm, Millionen weltweit. Besinnt euch, erinnert euch, ihr Lebenden, wie es zu diesem Unheil kommen konnte, und setzt euch dafür ein, dass sich Derartiges nie wiederholt – das ist der Auftrag an uns.

Der Volkstrauertag ist ein Tag des Innehaltens, des Gedenkens, des Trauerns und Mahnens. Er bezieht auch uns, die Nach-Geborenen, mit ein. Wir tragen nicht eine Kollektivschuld für das, was geschehen ist. Aber wir tragen eine gemeinsame, kollektive Verantwortung für eine humanere, bessere Zukunft.

Der Volkstrauertag ist so gesehen eine große Herausforderung an unseren Erinnerungswillen, den Willen, jedes Leidens zu gedenken, ohne Aufrechnung, ohne unangemessene Relativierung. Sensibilität für das Schicksal anderer ist die Voraussetzung für Humanität. Trauern wir also miteinander, nicht gegeneinander. Ich glaube, dass wir dies den Opfern, allen Opfern, schuldig sind."