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Stadt stundet Gewerbemieten und hofft, dass das Beispiel Schule macht

Das Ulmer Rathaus

Weil die meisten Ulmer Einzelhändler und fast alle Gastronomen schließen mussten, sind die Existenznöte bei ihnen groß. Auch viele kleine Betriebe und Selbstständige bangen um ihren wirtschaftlichen Fortbestand. Einnahmen fallen weg, aber Fixkosten wie die Miete müssen trotzdem bezahlt werden. Die Stadt stundet daher ihren gewerblichen Mietern die Mieten und hofft, dass andere Vermieter diesem Beispiel folgen.

„Vermieterinnen und Vermieter können damit in dieser Ausnahmesituation ein wichtiges Zeichen der Solidarität setzen. Und sie tragen damit ganz direkt und unmittelbar zum Erhalt unseres breit gefächerten Einzelhandels- und Gastronomieangebotes in Ulm bei, wenn die Krise überwunden ist“, erklärt Oberbürgermeister Gunter Czisch. Er begrüße die großen Zuschussprogramme von Bund und Land für die Kleinunternehmen und Solo-Selbständigen. „Aber diese Hilfen könnten schlussendlich nicht reichen, um alle betroffenen Unternehmerinnen und Unternehmer über die Zeit ausreichend zu unterstützen", unterstreicht Czisch die prekäre Situation der Betroffenen.

Alle Miet- und Pachtzahlungen für städtische Gebäude und Liegenschaften werden ab sofort für von der Krise betroffene Mieter auf Antrag zinslos gestundet. "Am Ende ist es auch für die Vermieter besser, wenn nach Lockerung der aktuellen Kontaktsperre der bisherige Betrieb wieder aufgenommen werden kann und sie keine neuen Mieter suchen müssen. Ich appelliere daher an Vermieter und Verpächter, in der aktuellen Situation ihren gewerblichen Mietern entgegen zu kommen. Mittelfristig schützen wir so auch Arbeitsplätze", so Czisch weiter.
Es gebe sogar vereinzelt Beispiele dafür, dass Vermieter die Miet- und Pachtforderungen für die kommende Zeit reduziert hätten und damit freiwillig auf einen Teil ihrer Einnahmen ganz verzichteten. "Das ist nicht selbstverständlich. Ich habe vor einer solchen Haltung große Hochachtung! Es wäre schön, wenn weitere Vermieter diesen Weg einschlügen.“