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Stadt Ulm startet Image-Kampagne

Ein junger Mann steht im Anzug auf dem Balkon des. Schwörhauses. Pressefotografen umringen ihn. Die Schwörrede des Oberbürgermeisters wird symbolisiert.

Dass man es bei der Stadt Ulm vom Azubi bis zum Oberbürgermeister schaffen kann, hat Amtsinhaber Gunter Czisch eindrucksvoll bewiesen. Aber von der PC-Expertin zur Leiterin des Friedhofsamtes? Oder von der Fleischbeschauerin zur Politesse? Ja, das geht beim Arbeitgeber Stadt auch! Mit ganz praktischen Karriere-Beispielen hat die Stadt Ulm ihre neue Image-Kampagne gestartet. Die originellen Plakate sind seit dem 10. Mai in den Schaufenstern des Gebäudes am Münsterplatz 25 zu sehen. Im Laufe des Sommers dann auch stadtweit.

Vor eineinhalb Jahren hatte der Hauptausschuss die Stadtverwaltung beauftragt, einen Markenbildungsprozess zu starten. Der Grund: Auch für die Stadtverwaltung wird es immer schwieriger, frei gewordene Stellen adäquat wieder zu besetzen. Und dieses Problem wird sich in den kommenden Jahren aller Voraussicht nach verschärfen: "In den nächsten zehn Jahren geht etwa ein Drittel unserer Belegschaft in Pension oder in den wohlverdienten Ruhestand", berichtete Bürgermeister Martin Bendel beim Pressegespräch zum Start der Kampagne, "wir müssen uns als Arbeitgeber entwickeln, um unsere Attraktivität zu bewahren". Der Start der Kampagne sei als Aufbruch für einen langfristigen Prozess zu verstehen, der sowohl nach innen als auch nach außen wirken soll.

Die Plakataktion und die Veröffentlichung von vier Video-Clips ist ein erstes sichtbares Signal nach außen. Vorangegangen war eine aufwändige Befragung der Mitarbeitenden, aber auch externer Gruppen. Was für ein Bild vermittelt die Arbeitgeberin Stadt? Was ist gut? Was schlecht? Und was müsste sich dringend ändern? "Über diese groß angelegte Querschnittsbefragung hat sich unser künftiger Markenslogan "Gestalten statt verwalten" entwickelt", berichtet Personalchefin Susanne Baumgartl, "weil wir ohne Zweifel alle gemeinsam diese Stadt gestalten. Aber auch, weil der Wunsch nach individueller Gestaltbarkeit des eigenen Arbeitsplatzes oder der Karriere für eine große Mehrheit der Befragten eine große Wichtigkeit hatte". In den kommenden Wochen wird es vier "Gespräch-Cafes" geben, bei denen die Mitarbeitenden die Gelegenheit bekommen, sich aktiv in den Veränderungsprozess einzubringen. "Wichtig ist uns", so Baumgartl, "dass unser nach außen transportiertes Bild der Arbeitgeberin Stadt mit dem unserer Beschäftigten übereinstimmt. Wenn das nicht der Fall ist, verliert man Glaubwürdigkeit."

Die Kampagne selbst soll "witzig und spritzig" sein, wie Martin Bendel meinte, "darf gerne kontrovers diskutiert werden und wird vermutlich auch nicht jedem gefallen". Aber sie soll auf alle Fälle für Aufmerksamkeit sorgen. Das wird sie wahrscheinlich. Spätestens wenn man sieht, wie eine städtische Politesse ein Kotelett an eine Windschutzscheibe klemmt. Das Schnitzel klemmt dort nicht mehr. Es wurde nach dem Dreh weiterverwertet - als Futter im Ulmer Tiergarten.