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Stadtwerke erneut mit positivem Jahresabschluss

Außenansicht des Sitzes der SWU. Im Vordergrund sind blaue Fahnen zu sehen.

© SWU

Die Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm haben den Erfolg aus dem Vorjahr wiederholen können. Im Geschäftsjahr 2018 erwirtschafteten die rund tausend Mitarbeiter der Unternehmensgruppe einen Überschuss von 3,3 Millionen Euro. Der Konzerngewinn liegt damit sogar leicht, um rund 200.000 Euro, über dem Abschluss 2017. Damals hatte die SWU nach verlustreichen Jahren erstmals wieder schwarze Zahlen geschrieben. „Es ist schön zu sehen, dass die Stadtwerke auf Kurs gekommen sind“, zeigt sich Geschäftsführer Klaus Eder zufrieden. „Das Ergebnis ist Lohn harter Arbeit aller Beteiligten, insbesondere der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Es waren ja, um nur ein Beispiel zu nennen, nicht wenige Restrukturierungen im Haus zu bewältigen. Mit dem guten Jahresergebnis im Rücken können wir die Konsolidierung fortsetzen und mit all den frischen Geschäftsideen weitermachen, die der SWU einen Platz auf dem Markt der Zukunft sichern“. Ansätze sind da. Eder zählt dazu beispielsweise die IT-Kooperation „Citysens“, die Anwendungen im „Internet der Dinge“ entwickelt, und das E-Carsharing-Modell „swu2go“, ein elektrisches Bürgerauto für Städte und Gemeinden im Umland.

Die Stadtwerke haben 2018 ihr Kerngeschäft sehr gut erledigt. Darüber hinaus haben die Dienstleistungen rund um Infrastruktur und Energie einen erheblichen Anteil zum Erfolg beigesteuert. Dieser Geschäftszweig hat in den vergangenen Jahren an Bedeutung gewonnen. Die Stadtwerke richten für große Stromkunden Trafostationen ein und betreiben sie; es wurden Aufträge zur Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED-Technik in Neu-Ulm, Senden, Niederstotzingen, Langenau sowie für den Zweckverband Steinhäule gewonnen; die Stadtwerke betreiben Trinkwassernetze im Auftrag von Gemeinden im Umland, hinzukam zuletzt dasjenige von Wain. In größeren Wohneinheiten finanziert, baut und betreibt die SWU die Heizanlage und übernimmt auf Wunsch sogar die Energieabrechnung, wie die Beispiele im Eberhardt-Haus beim Neu-Ulmer Bahnhof und im Blausteiner Hofgut zeigen. Auch das erheblich ausgebaute E-Ladenetz und der Service „private Ladesäule vor dem Haus“ deuten darauf hin, dass sich der Charakter der SWU immer stärker hin zum Dienstleister verschiebt. Das unterstreicht die Tochtergesellschaft SWU TeleNet. Sie hat 2018 1,5 Millionen Euro Gewinn erwirtschaftet und damit ihr Vorjahresergebnis um gut siebzig Prozent gesteigert.

Operativ klar im Plus

Aus dem Tagesgeschäft erwirtschafteten die Stadtwerke rund 10 Millionen Euro. Damit konnte das gute operative Ergebnis aus dem Vorjahr gehalten werden. Dies, obwohl einige Einbußen zu verkraften waren. Witterungsbedingt sind der Erdgasabsatz um 6,2 Prozent zurückgegangen, der Fernwärmeverkauf um 1,7 und der Stromabsatz um 1,5 Prozent. Die Kundenzahlen in den jeweiligen Bereichen blieben aber stabil. Das überaus trockene Wetter von Mai bis Oktober 2018 ließ die Stromerzeugung einbrechen. In den Wasserkraftwerken an Donau und Illerkanal wurden nur noch knapp 80 Millionen Kilowattstunden (kWh) Strom erzeugt, so wenig wie schon lange nicht mehr. Alle regionalen Erzeugungsquellen zusammen – Wasserkraft, Kraft-Wärme-Kopplung, Photovoltaik – lieferten 2018 mit rund 118 Mio. kWh ein Fünftel weniger Strom als im Vorjahr. Dabei spielte auch der Verkauf des Holzgas-Heizkraftwerks Senden eine Rolle, das zum 1. Januar 2018 in neue Hände gegangen war.

Die Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm Netze GmbH lag mit 12,3 Mio. Euro im Plus (Vorjahr: 9,2 Mio. Euro). Ein wesentlicher Impuls ging von dem bereits erwähnten Dienstleistungsgeschäft aus. Es weitet sich aus, auch bei den SWU-Beteiligungsgesellschaften in der Region wie in Blaubeuren, Langenau, Niederstotzingen und Herbrechtingen.

Die Tochtergesellschaft SWU Energie erwirtschaftete einen Überschuss von 20,6 Mio. Euro und verbesserte sich damit noch einmal gegenüber dem Vorjahr (17,3 Mio. Euro). Das Ergebnis deckt 4,4 Mio. Euro Verlust aus der Vermarktung des im Kohlekraftwerk Lünen erzeugten Stroms ab (Verlust 2017: 6,8 Mio. Euro). Kompensiert werden mussten außerdem zwei Wertberichtigungen: 1 Mio. Euro für den Trianel-Offshore-Windpark Borkum (SWU ist mit 5 Prozent beteiligt) und 1,9 Mio. Euro für das Main-Wasserkraftwerk Kostheim (SWU ist mit 70 Prozent beteiligt).

Sparte Telekommunikation legt erneut zu

Weiter Auftrieb genießt die Sparte Telekommunikation. Die Tochtergesellschaft SWU TeleNet erhöhte ihren Gewinn auf 1,5 Mio. Euro, gegenüber 888.000 Euro im Vorjahr. „Es verzinsen sich nun die Investitionen, mit denen der Ausbau des Breitbandnetzes vorangetrieben wurde“, freut sich Geschäftsführer Eder. Das unterstreicht der erneute Zuwachs an Internetkunden. Ende 2018 waren es rund 9.200, fast zehn Prozent mehr als im Vorjahr. Das Glasfasernetz wuchs um über sechs Prozent auf 638 Kilometer. Der Zubau geht weiter. Das 2018 beschlossene Investitionsprogramm sieht für das laufende Jahr die Verlegung von etwa 20 Kilometern Glasfaser im Industriegebiet Donautal vor. Dem werden bis 2024 sechs weitere Ausbau-Etappen in der Ulmer Innenstadt folgen. Auch die TeleNet-Produkte sind gefragt. Angebote wie PayTV und „Wholebuy“ sorgten 2018 für Erlössteigerungen. Im Rahmen von „Wholebuy“ vermietet die TeleNet Glasfaserstrecken an andere City Carrier, damit diese ihre Kunden mit höheren Bandbreiten bedienen können.

Der Geschäftsbereich Verkehr verzeichnete mit 16,2 Mio. Euro einen deutlich höheren Fehlbetrag als im Vorjahr (13,8 Mio. Euro). Belastet haben das Spartenergebnis Aufwendungen, die im Zusammenhang mit der erneuten Direktvergabe der Nahverkehrsleistungen durch die Stadt an die SWU Verkehr stehen. Die Konzession für die städtischen Buslinien läuft zum 31.12.2019 aus und wurde mittlerweile bis Mitte 2032 verlängert. Damit dies ohne EU-weite Ausschreibung möglich war, stellte sich die SWU Verkehr „direktvergabefähig“ auf. Dazu gehörte die Abspaltung des Bobinger Teilbetriebs der „Schwaben Mobil Nahverkehr“ und der Verbleib des Neu-Ulmer Betriebsteils unter dem neuen Namen „SWU mobil GmbH“. Zudem verpflichtete sich SWU Verkehr, sämtliche Busleistungen innerhalb der Stadtgrenzen zu erbringen gemäß den im Nahverkehrsplan 2020 festgelegten Standards. Das heißt mehr Angebot und auch mehr Personal. „Insofern ist der höhere 2018er Fehlbetrag der Verkehrssparte ein Wechsel auf die Zukunft. Davon profitieren werden die Fahrgäste“, urteilt Eder.