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Vereinbarung mit dem Kreisbauernverband

Ernst Buck (links) und Gunter Czisch halten die unterschriebene Vereinbarung in den Händen.

Die Stadt Ulm und der Kreisbauernverband Ulm-Ehingen haben am 28. Juni 2019 eine gemeinsame Erklärung mit dem Titel "Allianz für den Boden und für die Natur" unterzeichnet. Für die Stadt Ulm unterschrieb Oberbürgermeister Gunter Czisch, für den Kreisbauernverband deren Präsident Ernst Buck.

  1. Die Stadt Ulm und Hospitalstiftung Ulm als Besitzer von über 1.270 ha Landwirtschaftsflächen sind nicht nur interessiert an einer stets auch durch Bereitstellung von Grund und Boden gesicherten Stadtentwicklung, sondern vor allem, dass dabei der Gedanke des Umwelt- und Naturschutzes nicht zu kurz kommt, sondern aktiv unterstützt wird. Der große Grundbesitz der Stadt und der Hospitalstiftung Ulm ermöglicht es zusammen mit der Landwirtschaft hier aktiv Signale zu setzen. Bereits Mitte der 90er Jahre wurde gemeinsam auf das Ausbringen von Mist und Gülle, welche nicht vom eigenen landwirtschaftlichen Betrieb des Pächters/Pächterin stammen, sowie das Ausbringen von Klärschlamm und ähnlichen Materialen auf landwirtschaftlichen Flächen der Stadt und Hospitalstiftung verzichtet. Im Jahr 2009 wurden durch Gemeinderatsbeschluss Regelungen zur Gentechnik getroffen. Hiernach verzichten die Landwirte auf den Einsatz gentechnisch veränderten Saatguts sowie den Anbau gentechnisch erzeugter Pflanzen, was seither in den städtischen und hospitalitischen Pachtverträgen so verpflichtend geregelt ist.
  2. Kreisbauernverband und Stadt haben sich zum Ziel gesetzt, eine Bestandsaufnahme alldessen zu machen, was Natur und Umwelt bereits heute unterstützen. Darauf aufbauend wird eine Konzeption und Handlungsstrategie zur Erreichung der gemeinsamen Ziele entwickelt. Besonderes Augenmerk ist dabei auf die frühzeitige Einbindung der betroffenen Landwirte zu legen. Alle Akteure sind fest gewillt mehr zu machen und werden dazu mittelfristig den Dialog verstärken und weitere Maßnahmen gemeinsam in Angriff nehmen.
  3. Die Freiwilligkeit steht dazu im Vordergrund. Die Stadt Ulm setzt aufgrund der guten Erfahrungen der Zusammenarbeit mit den Landwirten darauf, dass freiwillig positive Maßnahmen zu Gunsten Natur und Umwelt umgesetzt werden.
  4. Bei der Art der Nutzung der landwirtschaftlichen Grundstücke soll es den Landwirten möglich sein, stets nach der guten fachlichen Praxis wirtschaften zu können. Neueste Erkenntnisse aus Wissenschaft und Forschung, die nach guter fachlicher Praxis förderlich für die Bewirtschaftung der Grundstücke sind, sind möglichst zeitnah umzusetzen.
  5. Der Gedanke des Umwelt- und Naturschutzes liegt den Landwirten sehr am Herzen. Bei einer eventuellen Einschränkung der Nutzung und Ertragseinbußen müssen den Landwirten die entgangenen Einnahmen ausgeglichen werden. Grundsätzlich sollte die Nahrungsmittelerzeugung im Vordergrund stehen, damit die Bevölkerung jederzeit sicher und mit höchst qualitativen Nahrungsmitteln ernährt werden kann.