Städteübergreifende Straßenbahn im Blick
Eine Strecke rein auf Ulmer Gemarkung würde an wenig bewohnten Gebieten mit wenig einsteigenden Fahrgästen entlangführen. Deswegen sei es ausgeschlossen, Fördergelder von Bund oder Land erhalten, erklärte von Winning. Solche Zuschüsse wären für das Verkehrsprojekt aber zwingend erforderlich. So haben die Fördermittel von Bund und Land beim Bau der Linie 2 rund 128 Millionen betragen und dadurch rund 50 Prozent der Kosten gedeckt.
Der Gemeinderat hält jedoch an der Idee einer Wiblinger Linie fest: Mit einer Zwei-Drittel-Mehrheit (21 Pro-Stimmen, 10 Contra-Stimmen, 2 Enthaltungen) beauftragte er die Stadtverwaltung, mit der Stadt Neu-Ulm wegen einer gemeinsamen Linie ins Gespräch zu kommen. Diese könnte über die Donau und durch den Neu-Ulmer Stadtteil Ludwigsfeld führen. Am Ende der Gespräche, so der Wunsch des Gemeinderats, solle im Idealfall eine Machbarkeitsstudie, die die Finanzierbarkeit dieses Projektes prüft, in die Wege geleitet werden.
Ideen für eine beide Städte verbindende Straßenbahn gab es übrigens schon mal in den 90er Jahren. Damals wurde im Rahmen eines "Fünf-Linien-Konzepts" eine Linie von der Universität nach Ludwigsfeld angestrebt. In einem Bürgerentscheid stimmten jedoch mehr Ulmerinnen und Ulmer dagegen als dafür.