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Stadt plant Anschaffung von Raumluftreinigungsgeräten für schwer zu belüftende Räume

Der Einsatz von mobilen Raumluftreinigungsgeräten wird derzeit kontrovers diskutiert, auch die Ergebnisse wissenschaftlicher Studien zum Einsatz solcher Geräte sind bisher nicht eindeutig. Dennoch hat die Stadt nun entschieden, für Schulen mobile Luftfiltergeräte anzuschaffen - allerdings nur für solche Räume, die schulisch genutzt und auf herkömmliche Art nicht ausreichend zu belüften sind. Eine flächendeckende Ausstattung ist derzeit nicht geplant. Die Stadt werde dabei selbstverständlich die in den Förderprogrammen von Bund und Land festgelegten Gerätekriterien beachten sowie die im Zuge der Corona Pandemie angepassten Vergabeverfahren nutzen, versichert Gerhard Semler, Abteilungsleiter Bildung und Sport bei der Stadt Ulm.

Auch wenn Luftreinigungsgeräte die Konzentration von Aerosolen in der Raumluft verringern, "ersetzen sie nicht das regelmäßige Lüften", dämpft Semler allzu große Erwartungen. Außerdem entstünden durch die gefrierschrankgroßen Geräte Betriebsgeräusche und Zugluft, die den Unterricht empfindlich stören könnten. Da auch für eine dauernde Frischluftzufuhr gesorgt werden müsse, müssten Fenster weiterhin geöffnet bleiben.

"Die Luftfiltergeräte sind aus unserer Sicht deshalb nur ein zusätzlicher Baustein, um für den Schulbetrieb größtmögliche Sicherheit zu gewährleisten", sagt auch Bürgermeisterin Iris Mann. "Sie ersetzen aber nicht Testung, Maske, Abstand und die Einhaltung von Hygieneregeln in den Schulen." Mann wies erneut auf die Möglichkeit der Sars-Cov2-Schutzimpfung hin: Das Mobile Impfteam des DRK Ulm/Heidenheim bietet seit kurzem auch über die Schulen Impfungen für Kinder ab 12 Jahre an. "Bitte prüfen Sie diese Option für sich und ihr Kind!" Im Blick auf die Kindertageseinrichtungen in städtischer Trägerschaft kündigte die Bürgermeisterin an, die Stadt werde auch dort überprüfen, ob und wo mobile Luftfilter sinnvoll eingesetzt werden könnten.

"Wir beschäftigen uns bereits seit Schuljahresbeginn 2020/21 intensiv mit den Themen Lüften und Luftreinhaltung und stehen hierzu in engem Austausch mit allen Schulleitungen der Schulen in städtischer Trägerschaft", erklärt Semler und verweist darauf, dass die Stadt den städtischen Schulen unter anderem 450 CO2-Ampeln zur Verfügung gestellt habe, um eine regelmäßige und ausreichende Lüftung der Unterrichtsräume sicherzustellen. Bei Bedarf würden auch noch weitere dieser Geräte beschafft.

Darüber hinaus wurden alle Schulräume mit raumlufttechnischen Anlagen (Klimaanlagen), bei denen keine Fensterlüftung möglich ist, in der Zwischenzeit überprüft, die Frischluftfördermenge auf ein Maximum hochreguliert und die Wartungsintervalle der Anlagen verkürzt. Semler stellt fest, dass die Stadt mit dieser Vorgehensweise derjenigen vergleichbarer Städte im Land entspricht.

Die Stadt Ulm werde weiterhin mit einem Maßnahmenbündel intensiv daran arbeiten, dass die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen geschützt wird und der Präsenzunterricht möglichst gewährleistet bleibt, unterstreicht Mann.