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Beobachtungen aus der Natur werden gesammelt

lokale agenda ulm 21 erarbeitet Vorschläge zur Landesgartenschau

Eine Teichanlage in der Friedrichsau

Die Landesgartenschau 2030 zielt in Richtung Nachhaltigkeit: Mehr Freiräume, mehr Ökologie und Biodiversität für die einbezogenen Flächen sollen entstehen und die historische Festungsanlage im Stadtraum besser erlebbar werden. Das Projektteam der lokalen agenda ulm 21 zur Landesgartenschau erarbeitet eigene Vorschläge, um sie öffentlich zur Diskussion zu stellen und in den Planungsprozess der Stadt Ulm mit einzubringen. Dabei arbeiten engagierte Bürgerinnen und Bürger mit vielfältigen Kompetenzen und Sachkenntnissen zu drei Themenschwerpunkten: Mobilität - Nachhaltig bauen und Aufenthaltsqualität - Naturschutz und Artenvielfalt in der Stadt.

Die Veränderungen sollen dauerhaft zu einer Verbesserung der Lebens- und Umweltqualität beitragen. Artenreiche Grünräume sollen geschaffen und die Verkehrsdominanz im geplanten Bereich reduziert werden.

"Es ist eine große Herausforderung, dem Ziel von mehr Ökologie und Biodiversität in der Stadt näher zu kommen und die Ulmer Bürger*innen für Artenvielfalt zu sensibilisieren", erklärt Stefan Brändel, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Botanischen Garten der Uni Ulm. Grünanlagen und damit Lebensräume für Tiere und Pflanzen müssen naturnah gestaltet und miteinander vernetzt werden, bestehende Refugien wie der Bereich rund um die Wilhelmsburg müssen erhalten werden und dürfen durch die Besucherinnen und Besucher der Landesgartenschau (LGS) nicht zu sehr unter Druck geraten. Die LGS in Ulm bietet die Chance zu zeigen, dass Klima- und Artenschutz nicht mit Gestaltung und Aufenthaltsqualität kollidieren müssen, sondern Hand in Hand gehen können. "Das artenreiche Stadtbiotop als Thema für die Landesgartenschau in Szene zu setzen, ist für uns ein wichtiges Anliegen", so Brändel. Mit dem Förderprogramm für Fassaden- und Dachbegrünung der Stadt Ulm bestehe ein erster Anknüpfungspunkt.

Schon jetzt kommen eine ganze Reihe Arten auf den für die LGS vorgesehenen Gebieten vor: Fledermäuse in der Wilhelmsburg, besondere Orchideenarten auf dem Magerrasen Trommelwiese, Vögel, Reptilien und vieles mehr. Wer sich näher mit der Flora und Fauna rund um die Wilhelmsburg oder auch an seinem täglichen Weg zur Arbeit, in der Freizeit oder im Garten befassen will, den ruft das Projektteam schon jetzt auf, seine Beobachtungen mit anderen zu teilen: Die Plattform www.inaturalist.org bietet die Möglichkeit, eigene Beobachtungen einzutragen, sich mit Experten auszutauschen und so zur Wissenschaft beizutragen. Denn jede Beobachtung trägt zur Sammlung wissenschaftlicher Daten bei und hilft damit bei der Erforschung der Biodiversität in unserer Region.

Stefan Brändel nutzt die Plattform bereits seit längerem und hat schon eine ganze Menge Beobachtungen eingetragen. Er ruft zum Mitmachen auf: "Schon über 141 Naturfreundinnen und -freunde tragen in Ulm ihre Beobachtungen ein. Ich würde mich freuen, wenn sich noch mehr Ulmerinnen und Ulmer an dieser Form der bürgerschaftlichen Wissenschaft beteiligen würden!"

Er lädt alle Interessierten herzlich zur Mitarbeit im Projektteam der lokalen agenda ein. Die Termine für die Treffen gibt es im Agenda-Büro, Tel. 0731-1611015, agendabuero@ulm.de.