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"Schwörmontag-Jungz" für ihre Leistung geehrt

Die fünf Jungen der "Schwörmontags-Jungz" posieren mit ihren neuen Schildmützen.

Am Donnerstag, 30. Juli 2020, traf Oberbürgermeister Gunter Czisch die Beteiligten des Demokratievermittlungsprojekts aus dem Haus der Stadtgeschichte. Dabei bedankte er sich insbesondere bei den "Schwörmontag-Jungz", die ein Musikvideo mit einem Rap über den Schwörmontag veröffentlicht haben.

Czisch überreichte den jungen Talenten in den Räumlichkeiten des Münsterplatz 25 eigens angefertigte Caps mit der Ulmer Schwurhand. Die fünf Jungs vom Kinder-, Jugend- und Familienhilfe Guter Hirte e.V. sind zwischen zehn und zwölf Jahren alt.

Neben dem Schwörmontags-Rap sind ein Kinder-Werkheft und digitale Unterrichtseinheiten entstanden. Das Ziel der drei Projekte ist, Schülerinnen und Schüler den Wert der Demokratie anhand der Schwörtradition nahezubringen. Die Demokratievermittlung wird durch die Gänseblümchen Stiftung für Kinder gefördert.

© Haus der Stadtgeschichte - Stadtarchiv Ulm

Der Rap erzählt, wie der blutige Machtkampf zwischen Zünften und Patriziern im Mittelalter durch die Verfassung der Schwörbriefe beendet wurde und so ein erster wichtiger Schritt in Richtung Demokratie war.

REF
Ich schwör, ich schwör – Ulm geht ins Gehör
Ich schwör, ich schwör – man hört mich bis nach Föhr
Ich schwör, ich schwör – bei diesem Beat bounced sogar der Stör
Ich schwör, ich schwör, ich schwör

1.
Es ist ‘ne Weile her,
so mehrere hundert Jahre
‘ereigneten sich Dinge
glaubt’ s mir, wenn ich's sage?
die Ulmer waren reich und wichtig obendrein
das kam durch die Zünfte – Handwerksverein
Man ist das nicht ungerecht,
ich raufe mir die Haare
Ulm war weit bekannt
für exquisite Ware
Edle Stoffe, kurz Barchent, ‘ob nah und fern sie jeder kennt
sorgten für das An- zum dem -sehen
‘nicht jedem ging so wie dem be- zu dem -quem
Die Patrizier, sowas wie ein städtischer Adel,
sorgten gern für Recht und mitunter Tadel.
doch eins ist klar, die Zünfte sind nicht stumm
Zünfte warten nicht, Zünfte stressen rum
Sie kämpften für ‘ne Mehrheit im städtischen Rat
das bedeutet, dass das Handwerk nunmehr mehr zu sagen hat

REF

Ich schwör, ich schwör – Ulm geht ins Gehör
Ich schwör, ich schwör – man hört mich bis nach Föhr
Ich schwör, ich schwör – bei diesem Beat bounced sogar der Stör
Ich schwör, ich schwör, ich schwör

2.

…gerecht zu sein schwört der Bürgermeister jedes Jahr
Stellt gleichermaßen
die Weichen
für alle
die Armen
die Reichen
und jedes Wort ist wahr.
Eine Weile ging das gut, so 150 Jahre
Doch Kaiser Karl der fünfte hielt Regeln für ne austauschbare Ware
Er verbot die Zünfte und warf sie aus dem Rat
die Ulmer waren empört, was er einfach tat
mit Zwist und Streit,
kamen Zünfte Stück für Stück in den Rat zurück
Nach einiger Zeit
Einsatzbereit – aber keine Mehrheit
Hunderte von Jahren ist das her
seitdem gibt es eben weder Zünfte noch Patrizier.
und seitdem steht der Bürgermeister auf dem Schwörhausbalkon’
und schwört den alten Schwur zum Schwörglocken-Gong
Einspieler OB "Reichen und Armen ein gemeiner Mann zu sein, ohne allen Vorbehalt"
jedes Jahr im Juli
kreuzt es an mit “Kuli”
Feiern wir, die ganze Stadt, gemeinsam unseren Schwörmontag

REF
Ich schwör, ich schwör – Ulm geht ins Gehör
Ich schwör, ich schwör – man hört mich bis nach Föhr
Ich schwör, ich schwör – bei diesem Beat bounced sogar der Stör
Ich schwör, ich schwör, ich schwör

3.
Die Frage, die noch bleibt
warum dieser Trubel?
Das ganze kostet Geld
es fließt noch massig Rubel
an diesem Tag bleibt keiner stumm
und trotzdem stresst hier niemand rum
ohne Zwist und Streit
– Ulmer feiern weit und breit
– steht gemeinsam auf für die Demokratie
und schreit Gerechtigkeit
Hände hoch macht euch bereit,
dass Ulm tiefstem Herzen schreit

REF (2x)

Ich schwör, ich schwör – Ulm geht ins Gehör
Ich schwör, ich schwör – man hört uns bis nach Föhr
Ich schwör, ich schwör – bei diesem Beat bounced sogar der Stör
Ich schwör, ich schwör, ich schwör