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Land fördert Lernfabrik auf dem Kuhberg

Vorbereitung auf die Arbeitswelt der Industrie 4.0

Gebäude der Robert-Bosch-Schule

Bei der zweiten Förderrunde des Wirtschaftsministeriums für Lernfabriken an beruflichen Schulen ist diesmal auch die Stadt Ulm mit dabei. Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) hat OB Gunter Czisch per Schreiben informiert und zur Förderung gratuliert. Die Stadt Ulm hatte im Rahmen der Ausschreibung zum 31.10.2018 einen Antrag auf eine Fördersumme von rund 193.000 Euro eingereicht. Voraussetzung war ein tragfähiges technisches und pädagogisches Konzept für eine Lernfabrik an einer beruflichen Schule, das auch die Einbindung der regionalen Wirtschaft und die Nutzung als Demonstrationszentrum vorsieht.

Oberbürgermeister Gunter Czisch dazu: „Ich freue mich, dass unser Konzept die Jury überzeugt hat. Der Stadt Ulm ist es ein Anliegen, die Auszubildenden an den beruflichen Schulen optimal auf die sich verändernde Arbeitswelt rund um Industrie 4.0 vorzubereiten. Durch die Beteiligung von mehreren Unternehmen aus der Region als Kooperationspartner und Sponsoren der Lernfabrik wird der Transfer in die betriebliche Praxis sichergestellt. Besonders begrüße ich die schulübergreifende Zusammenarbeit zwischen der gewerblichen Robert-Bosch-Schule und der kaufmännischen Friedrich-List-Schule. Mit der Sanierung und Neuausstattung von Elektrolaboren an der Robert-Bosch-Schule hat die Stadt in einem ersten Bauabschnitt rechtzeitig die notwendige Infrastruktur für die Lernfabrik bereitgestellt und so die Voraussetzung für die Förderung geschaffen.“

In der Lernfabrik „Smart Factory Industrie 4.0“ sollen Schülerinnen und Schüler einen industriellen Fertigungsprozess in einem Grundlagenlabor mit einzelnen Modulen kennen lernen, die zu einem verketteten Anlagensystem zur Montage von Smartphones zusammengeschaltet werden können. Zur Lernfabrik gehören auch eine Roboterstation, ein mobiler Roboter, ein 3-D-Drucker und ein Fertigungsleitrechner. Über ein ERP-System („Enterprise Ressource Planning“) kann der betriebliche Gesamtablauf mit Einkauf, Lagerhaltung und Produktionsplanung in Form von Kundenaufträgen geschult werden.

Die Produktion ist an der Robert-Bosch-Schule vorgesehen. Die Verbindung der Friedrich-List-Schule zur Lernfabrik erfolgt über eine sogenannte Fertigungscloud, über die ein Produktionsprozess gestartet werden kann. Bei einer Vielzahl der an beiden Schulen unterrichteten Berufe und Bildungsgänge bestehen sinnvolle Anknüpfungspunkte an die geforderten Ausbildungsinhalte. Wichtige Unterrichtselemente sind neben den Bereichen Automatisierung, Steuerung und Programmierung die Bereiche Rechnungswesen, Monitoring und Controlling.

Auch die beiden Schulleiter der Robert-Bosch-Schule und der Friedrich-List-Schule, Anne-Katrin Gräber und Markus Pfeil, freuen sich auf die künftige Zusammenarbeit: „Im Betrieb müssen die kaufmännischen Auszubildenden später auch die technischen Abläufe kennen und verstehen, um den Produktionsprozess richtig planen zu können. Umgekehrt muss ein Auszubildender im Bereich Metall- oder Elektrotechnik genauso Verständnis für betriebswirtschaftliche Zusammenhänge mitbringen. Dies kann an der Lernfabrik optimal geübt werden. Im Zeitalter der Digitalisierung ist es für uns berufliche Schulen wichtiger denn je, auch schulübergreifend zusammenzuarbeiten und Synergie-Effekte zu nutzen.“