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Feuerwehr Ulm: Der Nikolaus kommt von oben

Ein Mann in einem Nikolauskostüm lässt sich an einer gläsernen Hausfassade mit einem Seil hinab

© Universitätsklinikum Ulm

Er ist schwer bepackt, sein Weg geht steil bergab und lange war nicht klar, ob er ihn überhaupt antreten kann. Aber der Nikolaus findet immer eine Möglichkeit, vor allem wenn er von der Höhenrettungsgruppe der Feuerwehr Ulm geschickt wird. Vom Dach der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie winkt er den Kindern und Jugendlichen zu, die gespannt zu ihm nach oben blicken.

Sein roter Anzug fällt sofort ins Auge und neben seinen schweren Stiefeln und dem großen Sack voller Geschenke trägt er in diesem Jahr natürlich auch einen Mund-Nasen-Schutz. So wie alle, die mit reichlich Abstand an diesem Nikolaus-Tag die Abseil-Aktion verfolgen. 20 Meter geht es für den Nikolaus dann langsam nach unten, gut gesichert an zwei Seilen und begleitet von den erwartungsvollen Blicken der Patient*innen und der Mitarbeiter*innen der Klinik.

Der Nikolaus-Besuch ist eine Herzensangelegenheit für die Höhenrettungsgruppe, die im letzten Jahr bereits die Patient*innen in der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin besucht hat. „Wir sind sehr froh, dass wir heute hier am Safranberg sein dürfen und den Kindern und Jugendlichen mit unserer Aktion eine kleine Freude machen können“, sagt Johannes Hühn, Leiter der Höhenrettungsgruppe. „Dass unser Besuch klappt, ist in diesem Jahr nicht selbstverständlich und einer Sondergenehmigung der Ulmer Feuerwehr-Führung zu verdanken.“ Mit der Unterstützung seines Teams, die ihn vom Dach aus sichern, hat der Nikolaus den Weg bald hinter sich gebracht und wieder sicheren Boden unter den Füßen. Professor Jörg Fegert, Ärztlicher Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie, nimmt ihn vor der Klinik in Empfang. „Gerade in diesem außergewöhnlichen Jahr sind alle sehr dankbar für ein bisschen Abwechslung im Klinikalltag“, weiß Professor Fegert. „Auch wenn der Nikolaus die Geschenke den Kindern und Jugendlichen nicht persönlich übergeben kann, ist die Freude über die geschenkte Aufmerksamkeit und die positiven Erinnerungen groß und wird lange nachwirken“, so Professor Fegert weiter.

Der Sack, den ihm der Nikolaus übergibt, ist gut gefüllt und ganz schön schwer. Etwa 50 Kinder und Jugendliche zwischen acht und 17 Jahren sind derzeit in stationärer oder ambulanter Behandlung. Manche haben geduldig im Freien vor der Klinik gewartet, andere drücken sich von Innen die Nase an den Scheiben platt und sind nun gespannt, was sich in dem Sack verbirgt, den Professor Fegert mit in die Klinik bringt. Kleine Spiele, Malbücher und Puzzle sollen die Zeit bis Weihnachten verkürzen. Für die Patient*innen und das ganze Behandlungs-Team in der Kinder- und Jugendpsychiatrie war der Besuch eine gelungene Überraschung und bringt außerdem eine schöne Erkenntnis: Der Nikolaus findet immer einen Weg den Kleinen und Großen eine Freude zu machen. Mundschutz, Abstandsregeln und eine 20 Meter hohe Hauswand sind da kein Hindernis. Und wenn der Nikolaus das kann, dann schafft das Christkind das erst recht.