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Gänstorbrücke: Monitoringsystem mehrfach ausgelöst

Ein Lastkraftwagen fährt über eine Brücke.

Das Foto des Monitoringsystems zeigt einen Lkw, der die Brücke verbotenerweise überquert.

Die Gänstorbrücke ist seit 12. August 2019 für LKWs mit einem Gewicht von mehr als 3,5 Tonnen gesperrt. Die erste eingerichtete Höhenbeschränkung wurde so stark beschädigt, dass sie gegen eine massivere Konstruktion ausgetauscht werden musste. Doch auch die durch einen Stahlbalken und mit Abweisern verstärkte Höhenschranke hält die Lenker zu hoher und damit in der Regel auch zu schwerer Fahrzeuge nicht von einer Überfahrt ab.

Verbotene Überfahrten mit besonders schweren Fahrzeugen werden von dem aus Sicherheitsgründen angebrachten Monitoringsystem fotografiert. Im Zeitraum vom 13. bis 21. August wurde das System sechs Mal ausgelöst. Die Bilder zeigen mehrere Gefahrguttransporter sowie ein Fahrzeug, das sogar auf der Spur des Gegenverkehrs fährt, um der Höhenbegrenzung auszuweichen.

Die Stadtverwaltung geht gegen jede verbotene Überfahrt rechtlich vor. Darüber hinaus prüft sie weitere bauliche Beschränkungen, um Fahrzeugen mit mehr als 3,5 Tonnen die Überfahrt zu erschweren. "Unser vordringlichstes Anliegen ist es im Augenblick, die Gänstorbrücke bis zum Neubau in einem gewissen Umfang für den Verkehr zwischen den beiden Donaustädten aufrecht zu erhalten", sagt Roswitha Schömig, Sachgebietsleiterin Ingenieurbauwerke.

Die Gänstorbrücke stammt aus dem Jahr 1950 und war nicht für heutige Verkehrslasten geplant. Daneben liegen massive Korrosionsschäden vor, die durch seinerzeitige Baufehler verursacht worden sind und nicht mehr rückgängig gemacht werden können. Die mit der Bauwerksuntersuchung beauftragten Ingenieurbüros einschließlich eines Prüfstatikers haben ihre Zustimmung zum weiteren Betrieb der Brücke nur unter der Bedingung, dass ein Monitoringsystem installiert wird, gegeben.

Die in den letzten Monaten erfolgten Überfahrten durch Schwerverkehrsfahrzeuge haben zu einer weiteren Verschlechterung des Bauwerkszustandes geführt. Der verbaute Spannstahl beginnt sich unter Belastung plastisch, d.h. ohne elastische Rückbildung, zu verformen und kann damit in der Folge immer weniger Spannung aufnehmen. Wenn Spannstähle unter übermäßiger Belastung reißen - was die Sensoren der Monitoringanlage melden würden-, kann es sein, dass die Brücke sofort voll gesperrt werden muss.

Aus Sicht beider Stadtverwaltungen gibt es keine Alternative zu den jetzigen Gewichts- und Höhenbeschränkungen, um wenigstens dem Pkw-Verkehr sowie vor allem Rettungsdiensten und dem ÖPNV die weitere Überfahrbarkeit für die nächsten Jahre zu gewährleisten. Das sieht auch die Polizei auf beiden Seiten der Donau so und hat daher für die nächsten Wochen intensive und gezielte Kontrollen angekündigt. Erwischten Lkw-Fahrern droht nun ein Bußgeld von 500 Euro sowie ein zweimonatiges Fahrverbot wegen Verstoßes gegen die Höhenkontrolle. Sollte außerdem die Monitoringanlage - wie schon geschehen - wieder auslösen, kommen auf den Verursacher weitere Kosten zu, die die Stadt zivilrechtlich geltend machen wird.