Zehn Jahre Stiftungsprofessur zur Nachhaltigkeit
"Damals war nachhaltiges Wirtschaften etwas, mit dem man noch nicht so viel anfangen konnte", erläuterte Oberbürgermeister Gunter Czisch am 18. September 2018 bei einem Empfang im Rathaus. Insofern stehe die Stiftungsprofessur für den Charakter der Stadt Ulm, voranzugehen. Er bescheinigte Professor Dr. Martin Müller, der den Lehrstuhl innehat, "hervorragend in die Stadtgesellschaft hineingewirkt" zu haben.
Professor Müller leitet den Lehrstuhl seit seinen Anfängen. Neben Forschungsprojekten hat er den Masterstudiengang Nachhaltige Unternehmensführung auf den Weg gebracht. Dieser kombiniert Nachhaltigkeitsmanagement mit wirtschaftswissenschaftlichen Modulen. "Diese Integration ist meiner Meinung nach entscheidend", sagte Müller. Denn durch die Verbindung beider Bereiche werde ersichtlich, was nachhaltiges Wirtschaften leisten könne.
Der Kanzler der Universität Ulm, Dieter Kaufmann, überbrachte beim Empfang Grüße des Universitätspräsidenten und bedankte sich bei der Stadt und den beteiligten Firmen für die Unterstützung. Der Lehrstuhl wird jetzt an der Universität verstetigt und ab dem Wintersemester 2018/19 aus deren eigenen Mitteln finanziert. Indes steht eine neue Stiftungsprofessur bereits in den Startlöchern: Anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Universität in 2018 hat die Stadt Ulm eine Juniorprofessur "Digital Vernetzte Mobilitätssysteme" gestiftet, die sich der digitalen Transformation der urbanen Mobilität widmet.
Stiftungsprofessuren werden nicht vom Staat, sondern von privaten Spendern (Unternehmen, Stiftungen, Privatpersonen) finanziert. Der Spender bestimmt den Fachbereich und kommt in der Regel für die Forschungs- und Personalkosten der ersten fünf Jahre bis zehn Jahre auf. Im Anschluss finanzieren viele Hochschulen die Professuren auf Dauer weiter.