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Uni Ulm erhält Cluster im Bereich Batterieforschung

Universitätsgebäude

Die Universität Ulm ist bei der Exzellenzstrategie erfolgreich und erhält ein Exzellenzcluster im Bereich Batterieforschung. Das Forschungsvorhaben „Energiespeicherung jenseits von Lithium – neue Speicherkonzepte für eine nachhaltige Zukunft“ wird ab Januar 2019 mit bis zu 10 Millionen Euro jährlich für zunächst sieben Jahre gefördert. In einem hochselektiven Verfahren hat eine „Exzellenzkommission“, bestehend aus hochkarätigen, internationalen Experten sowie den Wissenschaftsministern aus Bund und Ländern, 57 Cluster für die Förderung ausgewählt.

„Die Bewilligung des Exzellenzclusters im Bereich Batterieforschung ist ein herausragender Erfolg für die Universität Ulm und belegt unsere nationale wie internationale Spitzenposition in diesem global relevanten Forschungsfeld. Universitäten aus ganz Deutschland haben sich mit ihren stärksten Schwerpunkten um die Exzellenzcluster beworben, so dass wir zu Recht stolz auf unseren Erfolg sind, bei den Allerbesten dabei zu sein“, sagt Universitätspräsident Professor Michael Weber zu der positiven Entscheidung und bedankt sich beim Landesministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst (MWK) für die hervorragende Unterstützung – nicht nur im Zuge der Exzellenzstrategie.

Gemeinsam mit dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) hat die Universität Ulm bei der Exzellenzstrategie mit dem Antrag „Energiespeicherung jenseits von Lithium“ überzeugt. Im Zentrum des nun bewilligten Exzellenzclusters steht die Forschung zu leistungsstarken, zuverlässigen und umweltfreundlichen Speichersystemen – vor allem für die Energiewende und die Elektromobilität. Schließlich ist Energie aus erneuerbaren Quellen wie Sonne oder Wind nicht immer in gleichem Maße verfügbar – eine Zwischenspeicherung ist also notwendig. Und auch Elektrofahrzeuge brauchen eine zuverlässige Reserve, um ihren Fahrern eine angemessene Reichweite zu garantieren. Doch eine Steigerung der Kapazität von Lithium-Ionen-Batterien, die heute in vielen Smartphones, Laptops oder Elektroautos stecken, ist mit großen technologischen Schwierigkeiten verbunden. Zudem sind die Lithium-Vorräte endlich. Deshalb suchen Forschende aus Elektrochemie, Materialwissenschaften, Modellierung und Ingenieurwissenschaften im nun bewilligten Cluster nach alternativen Ladungsträgern – zum Beispiel auf Basis von Natrium, Magnesium, Aluminium oder Zink. Die Ziele des Clusters reichen von der Grundlagenforschung bis zur anwendungsnahen Wissenschaft. Sie umfassen ein fundamentales Verständnis der elektrochemischen Energiespeicherung in den neuartigen Systemen, die Verbindung grundlegender Materialeigenschaften mit Leistungsparametern. Insgesamt wollen die Forschenden die praktischen Grundlagen für eine Batterie-Technologie schaffen, die ohne Lithium und ohne das ebenfalls immer seltener werdende Kobalt auskommt.

Ein weiterer Antrag der Universität Ulm für ein Exzellenzcluster hat sich dieses Mal nicht in der finalen Stufe des hochkompetitiven Wettbewerbs durchgesetzt. Trotzdem wird im Bereich Quantentechnologie natürlich weiterhin auf höchstem Niveau geforscht.
Die Verbindung von Quantentechnologie und Biomedizin ist einmalig und kann in der medizinischen Bildgebung und Sensorik zu Durchbrüchen führen: So ebnen künstliche Nanodiamanten den Weg zur Magnetresonanztomographie auf Einzelmolekülebene. Auch weiterhin tragen Forschende aus Ulm und Stuttgart im Integrated Center for Quantum Science (IQST) Erkenntnisse aus der Quantenwissenschaft in die Anwendung. Im Frühjahr 2019 ist zudem das ZQB an der Universität Ulm bezugsfertig, ein innovativer Forschungsbau, exakt abgestimmt auf die Bedürfnisse der Forschenden aus Quantentechnologie und Biomedizin.

Oberbürgermeister Gunter Czisch gratuliert:

"Forschung zur Energiespeicherung und -wandlung hat an der Universität Ulm Tradition. Die Wissenschaftsstadt Ulm bietet ein einmaliges Forschungsumfeld für die Batterieforschung. Umso mehr freuen wir uns, dass die Deutsche Forschungsgemeinschaft gerade dieses Exzellenzcluster, bei dem neben der Uni Ulm auch das Karlsruher Institut für Technologie (KIT), Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung (ZSW) und das Helmholtz Institut-Ulm für elektrochemische Energiespeicherung (HIU) mit im Boot sind, nun ausgewählt hat. Ich bin überzeugt, dass die Arbeit der Forscherinnen und Forscher zum Gelingen der Energiewende und zum Erfolg der Elektromobilität einen wichtigen Beitrag leistet. Allen Beteiligten unseren herzlichen Glückwunsch und Anerkennung für ihre großartige Arbeit!
Mit der Bewilligung dieses Exzellenzclusters wird der Forschungsstandort Ulm nachhaltig gestärkt und die Wettbewerbsfähigkeit der Universität deutlich gesteigert. Ich bin mir sicher, dass der positive Entscheid die gesamte Universität beflügelt und die Wissenschaftsstadt auf dem Oberen Eselsberg als Ganzes von diesem neuen Schub profitieren wird!"