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Da Space: Open Innovation

Nächstes offenes Innovationslabor im Herbst

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© DA-SPACE

Berblinger war gestern: Erfindungen und Innovationen sind heute zumeist Ergebnis interdisziplinärer Teamarbeit, nicht mehr Einzelleistung. Auch die alte Trennung von Produktentwicklung und Markterprobung verschwindet, weil sie zu langsam und zu teuer ist. Doch noch immer ist Ulm der Ort des Geschehens. "Open Innovation" heißt das Zauberwort. Demnächst startet das offene Innovationslabor in eine neue Runde.

Offen für das Wissen und Ideen anderer sein, Wissen gemeinschaftlich erzeugen und Wissen mit anderen teilen, das sind die zentralen Leitsätze von Open Innovation. Vor allem die großen Konzerne haben diesen Ansatz schon seit einigen Jahren für sich erkannt und erfolgreich umgesetzt. Allerdings gibt es immer noch viele Unternehmen, die das Potenzial von Open Innovation verkennen. Vor allem kleine und mittelständische Unternehmen stehen dem Konzept skeptisch gegenüber, obwohl Open Innovation gerade für den Mittelstand viel Potenzial bietet.

Auch bei der Stadt Ulm sieht man darin einen zukunftsweisenden Ansatz. Unter dem Dach des Ulmer Verschwörhauses tüfteln junge Nachwuchsforscherinnen und  -forscher in enger Kooperation mit der Hochschule Ulm und dem Aicher-Scholl-Kolleg gemeinschaftlich an konkreten, vorgegebenen Problemstellungen. Open-Innovation-Ansatz bedeutet hier: Neues im Verbund mit anderen zu entwickeln. Im Oktober startet das offene Innovationslabor "Testfeld" zu einem zweiten Durchgang, wieder sind kreative Talente aufgerufen, sich zu beteiligen. Sie werden mit Unternehmen aus der Region zusammen an realen Fallstudien arbeiten, um gemeinsam neue Ideen mithilfe des Open-Innovation-Ansatzes zu entwickeln.

Nach dem erfolgreichen ersten Durchgang ist auch dieses Mal die Hochschule Ulm wieder als Kooperationspartner mit im Boot. Für das kommende Wintersemester wurde das neue Wahlfach "Interdisziplinäre Produktentwicklung" ins Leben gerufen, das für Bachelor-Studierende aller Fakultäten der Hochschule Ulm angeboten wird. Die Kompetenzen der Studierenden aus den Fachbereichen Informatik, Elektrotechnik, Informationstechnik, Maschinenbau und Fahrzeugtechnik, Produktionstechnik, Mechatronik, Medizintechnik sowie Design und Energiewirtschaft werden im neuen Wahlfach gebündelt. Die künftigen Ingenieurinnen und Ingenieure werden Fallstudien aus dem "Testfeld" bearbeiten und dabei den kompletten Zyklus der Produktentwicklung durchlaufen, Innovationsprozesse und Kreativmethoden ausprobieren und testen. Für eine weitere Kooperation konnte dieses Mal auch das Aicher-Scholl-Kolleg in Ulm gewonnen werden.

Auch der zweite Durchgang des Innovationslabors ist wieder offen für Teams oder Einzelpersonen von außen, die Interesse am Thema Open Innovation haben und eine der Fallstudien bearbeiten möchten. Die Fallstudien werden im Laufe des Septembers auf Facebook (fb.me/TestfeldUlm) vorstellt. Interessierte können sich über Facebook anmelden.

Der erste Durchgang habe gezeigt, dass das Thema Open Innovation auf großes Interesse stößt, sagt die Ulmer Projektleiterin Sabine Meigel von der Digitalen Agenda der Stadt. An der im Juni abgeschlossenen Pilotphase haben 63 junge Talente in 15 Teams an unterschiedlichen Fallstudien gearbeitet und kreative Lösungen entwickelt. "Das Projekt gibt die Möglichkeit, die Idee und Methode der offenen Innovation in die Region zu bringen, um eine starke und nachhaltige Innovationskultur zu unterstützen", erklärt Meigel.

Das offene Innovationslabor "Testfeld" gibt es seit Anfang 2018. Es ist im Rahmen des EU geförderten Projektes DA-SPACE entstanden. Auf internationaler Ebene konnten im DA-SPACE Projekt bereits beeindruckende Zahlen erreicht werden: sieben offene Innovationslabore, sieben lokale Demo Days, 64 Aufgabenstellungen, 50 Teams, 233 junge Talente und 280 Stunden angebotene Workshops und Trainings.

Kommentare(1)

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  1. Ralf Rath

    Die ungeschützte Flanke und große Schwäche der gegenwärtigen Tech-Giganten aus dem kalifornischen Silicon Valley ist die soziale Dimension ihres Handelns. Bereits im Jahr 1999 führte deshalb die heutige artiso solutions GmbH in Kooperation mit der im Ulmer Industriegebiet Donautal ansässigen Uzin Utz AG eine wissenschaftliche Untersuchung zu den gesellschaftlichen Voraussetzungen am Beispiel einer Online-Applikation für das bodenlegende Handwerk durch. Der empirisch kontrolliert und theoretisch angeleitet erhobene Befund lautete schon damals vor bald zwei Dekaden, dass die Verhältnisse unerbittlich zurückschlagen, falls die Voraussetzungen sozialer Effizienz weiterhin unerfüllt bleiben. Insofern sollte das nunmehr unter dem Dach des Verschwörhauses begonnene Projekt DA-SPACE nicht so tun, als ob die technisch dort angestrebten Innovationen voraussetzungslos sind, wenn das sonst beschönigend so bezeichnete "Testfeld" die öffentlichen Gelder der EU nicht bloß verbrennen will. Von einem Innovationslabor, das sich durch seine Offenheit auszeichnet, könnte dann keine Rede sein.