Festakt zum 80. Jahrestag des Kriegsendes im Stadthaus
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Am 08.05.2025 jährte sich zum achtzigsten Mal die Befreiung Deutschlands vom Faschismus. Auch in Ulm begingen verschiedene Organisationen und Vereine diesen für Deutschland im positiven Sinne schicksalhaften Tag mit einer Veranstaltung im Stadthaus. Auch Oberbürgermeister Martin Ansbacher gehörte zu den Festrednern.
In seiner Rede gedachte der Ulmer Oberbürgermeister den Millionen von Opfern, die dieser barbarische Krieg forderte - insbesondere der mehr als sechs Millionen Jüdinnen und Juden und der jüdischen Familien, die auch systematisch in den Vernichtungslagern der Nazis ermordet wurden. Auch Ulm war Teil des verbrecherischen Systems betonte Martin Ansbacher: "Vom Oberen Kuhberg aus wurden Menschen verfolgt, interniert, verschleppt. Zwischen 1933 und 1935 waren hier mehr als 600 Menschen inhaftiert - Geistliche, Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten, Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter, friedensengagierte Menschen. Menschen, die sich dem Regime widersetzten."
Ulms Oberbürgermeister richtete aber auch den Blick darauf, was nach dem 8. Mai 1945 in Ulm geschah. Das Dokumentationszentrum Oberer Kuhberg arbeitete am ehemaligen Ort des Terrors, die neue Synagoge wurde 2012 auf dem Weinhof errichtet und er dankte den Menschen, die die Erinnerung mit Initiativen wie den Stolpersteinen oder mit der Aufklärungsarbeit an Schulen aufrecht erhalten: "Sie allen leisten einen wertvollen Dienst für Demokratie und Menschenwürde."
Auch auf aktuelle politische Entwicklungen ging OB Ansbacher ein: "Es gibt viele, zu viele, die das Erinnern gegen das Vergessen ersetzen wollen. Die dieses Vergessen zu ihrer politischen Agenda gemacht haben. Als seien der Zweite Weltkrieg und die Nazi-Herrschaft Reliquien, die man auf den Dachboden oder in den Keller räumen kann, damit sie nicht mehr stören. Diesen falschen Patriotinnen und Patrioten und Verehrern des Faschismus sei gesagt: Wir in Ulm werden uns immer erinnern! Und den geistigen Nachkommen der Nationalsozialisten werden wir keinen Fußbreit unserer Stadt überlassen!"