Gemeinderat trifft drei richtungsweisende Beschlüsse

Der Ulmer Gemeinderat hat in seiner Sitzung am 19. März drei richtungsweisende Beschlüsse getroffen. Das Gremium entschied sich für die Sanierung des Donaustadions, genehmigte die angepassten Pläne zur Umsetzung der Landesgartenschau 2030 und stimmte für die zeitnahe Neugestaltung der Fußgängerzone.
Donaustadion:
Die Stadt Ulm wird auf ihre Kosten dringend notwendige Arbeiten für die Instandhaltung des Stadions durchführen. Dazu gehören ein neues Funktionsgebäude am Eingang Nord, weitere Sanitäreinrichtungen sowie Ver- und Entsorgungsinfrastruktur.
Die Investitionen in die Tribünen wird die SSV Ulm 1846 Fußball GmbH + Co. KGaA durch die wirtschaftliche Nutzung des Stadions refinanzieren. Hierfür werden auch Sponsoren, bzw. Unternehmen, die am Erwerb von Namensrechten interessiert sind, gesucht. Die Nordtribüne mit den Blöcken I, H und G (Gäste) wird abgetragen und durch eine neue Tribüne ersetzt, die die erforderliche Infrastruktur und eine Überdachung beinhaltet. Diese soll zum Saisonstart 2026/27 in Betrieb genommen werden. In diesem Zuge wird auch die Anzahl an Sitzplätzen im Stadion deutlich erhöht. Die Südtribüne wird anschließend ebenfalls abgetragen und durch einen Neubau ersetzt, der die Zugangssituation sowie die Ver- und Entsorgung deutlich verbessert. Auch die Funktionsräume in der Haupttribüne werden saniert und dem heutigen Standard angepasst sowie eine dringend notwendige Umorganisation vorgenommen.
In der Summe geht man nach den bisherigen Voruntersuchungen derzeit von einem geschätzten Gesamtkostenvolumen von 25 bis 30 Millionen Euro aus.
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Die Stadt Ulm verfolgt mit der Landesgartenschau 2030 ein ehrgeiziges Stadtentwicklungsprojekt, das weit über eine klassische Gartenschau hinausgeht. Im Mittelpunkt stehen die ökologische Aufwertung und Entsiegelung von Flächen, die Verbesserung der Aufenthaltsqualität im urbanen Raum sowie die stärkere Integration der historischen Bundesfestung in das Stadtbild. Durch die Neugestaltung von Parks, Grünanlagen und Verkehrsflächen soll Ulm nachhaltiger, lebenswerter und zukunftsfähiger gestaltet werden.
Aufgrund finanzieller Rahmenbedingungen hatte die Verwaltung die Vorgabe das ursprüngliche Investitionsvolumen der Daueranlagen von 114 Millionen Euro Bruttobaukosten auf 87 Millionen Euro zu reduzieren. Um diese Einsparungen zu erreichen, wurden bestimmte Projektteile priorisiert, während andere Maßnahmen zurückgestellt oder angepasst werden. Der städtische Eigenanteil abzüglich der geplanten Förderungen beläuft sich auf rund 55 Millionen Euro. Der Großteil des städtischen Eigenanteils wird voraussichtlich über eine Neuverschuldung finanziert werden. Der Gemeinderat stimmte den angepassten Planungen mit großer Mehrheit zu.
Eine Übersicht über die Planungen finden Sie im folgenden pdf:
LGS 20230: Strategiekarte (1,06 MB, pdf)
Susanne Knäuer zur kaufmännischen Geschäftsführerin der Landesgartenschau gGmbH gewählt
Der nächste organisatorische Schritt ist die Bildung der Landesgartenschau gGmbh. Die technische Geschäftsführerin, Edith Heppeler, wird vom Land bestellt, die kaufmännische Geschäftsführerin von der Stadt Ulm. In der Gemeinderatssitzung wurde Susanne Knäuer als Vertreterin der Stadt Ulm gewählt. Sie wird gemeinsam mit Edith Heppeler in den kommenden fünf Jahren die Planungen und die Umsetzung der Landesgartenschau steuern und leiten.
Susanne Knäuer kann auf einen reichen Erfahrungsschatz in den Bereichen Controlling, Finanzen und Verwaltung zurückgreifen. Sie ist seit 1987 in unterschiedlichen Funktionen bei der Stadtverwaltung tätig. In dieser Zeit leitete Knäuer das Sachgebiet Finanzen und Organisation, war persönliche Referentin des Ersten Bürgermeisters, dann Sachgebietsleiterin Schulen, Finanzen und Controlling und sieben Jahre lang persönliche Referentin von Oberbürgermeister Gunter Czisch. Zuletzt war sie als Kommunalkundenbetreuerin bei der SWU Energie GmbH tätig.
Angesichts der zahlreichen Baumaßnahmen in der Stadt hatte die Verwaltung empfohlen, den Umbau der Fußgängerzone zu verschieben und diese Infrastrukturmaßnahme erst nach Beendigung der Landesgartenschau anzugehen. Der Gemeinderat hat sich allerdings für einen zeitnahen Beginn der Arbeiten entschieden. Allerdings in zwei Bauabschnitten. Im kommenden Jahr gehen zunächst die Bauarbeiten in dem Abschnitt los, der dem Hauptbahnhof zugewandt ist. Bis 2029 - ein Jahr vor Beginn der Landesgartschau - soll dieser Abschnitt fertig sein. Ab 2031 folgt dann der restliche Teil in Richtung Ulmer Münster.