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Agile Stadtplanung dank digitaler Lösungen - Fahrradständer-Messkampagne der THU

Von April bis Oktober 2021 wurde in einem Forschungsprojekt der Zukunftsstadt 2030 mit einem von der Technischen Hochschule Ulm (THU) eigens dafür entwickelten Prototypen die Nutzungshäufigkeit von Fahrradständern an den Standorten Neue Mitte und in der Lautengasse gemessen. Mit Hilfe sensorgestützter Technik wurde die Zahl der dort abgestellten Räder erfasst. Mittlerweile liegen die Ergebnisse vor.

Das Ziel war es, auf der Grundlage der gewonnenen Messdaten verschiedene Standorte hinsichtlich ihrer Eignung als potentielle Standorte für Fahrradständer zu bewerten. In Zusammenarbeit mit der Mobilitätsabteilung der Stadt Ulm wurden die Sensordaten an der THU ausgewertet, analysiert und anschließend bewertet. Das Ergebnis: An beiden untersuchten Standorten besteht grundsätzlich Bedarf an Fahrradstellmöglichkeiten - aber in deutlich unterschiedlichem Ausmaß. Während der Standort Lautengasse kaum zur Hälfte genutzt wurde, war der Versuchs-Fahrradständer in der Neuen Mitte besonders an Wochenenden immer belegt. Der Bauhof hat bereits reagiert und dort dauerhaft einen Bügelständer für Fahrräder installiert.

Die über die Sommermonate gewonnenen Nutzungsdaten sind für die städtischen Mobilitätsplaner eine wichtige Hilfe: Viel nachgefragte Standorte lassen sich von weniger nachgefragten objektiv unterscheiden, das verhindert Fehlplanungen und unnütze Investitionen. Zur Datengewinnung hat die THU auf das städtische LoRaWAN-Netz gesetzt. Mit dieser quelloffenen Funktechnologie lassen sich kleine Datenmengen, wie ein einfaches ja oder Nein, einfach übermitteln. Immer wenn ein Fahrradreifen von einem der im Versuchsfahrradständer verbauten Sensoren erfasst wurde, gab es ein Signal, das an die THU gesendet wurde.

Auch vor kleineren Fehlschlägen blieben die Forscher nicht verschont: Während der ersten Messungen fiel auf, dass die elektronische Zählung immer weniger Fahrräder ergab, als tatsächlich dort standen. Des Rätsels Lösung: Viele Fahrradfahrer*innen schoben ihre Fahrräder soweit durch den Bügelständer durch, dass keiner der Reifen von den Sensoren mehr erfasst wurde. Also wurde am Versuchs-Fahrradständer eine Querstange montiert, die das verhindert - Problem gelöst.